Amsterdam | Rijksmuseum: Vermeer mit 650.000 Besucher:innen | ARTinWORDS
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Amsterdam | Rijksmuseum: Vermeer mit 650.000 Besucher:innen Riesiger Publikumserfolg | 2023

Jan Vermeer, Das Mädchen mit dem Perlenohrring, Detail, 1665, Öl/Lw, 39 x 44.5 cm (Mauritshius, Den Haag)

Jan Vermeer, Das Mädchen mit dem Perlenohrring, Detail, 1665, Öl/Lw, 39 x 44.5 cm (Mauritshius, Den Haag)

Die spektakuläre Ausstellung zu Jan Vermeer schloss nach mehr als 16 Wochen mit knapp über 650.000 Besucher:innen. Durch die Verlängerung der Öffnungszeiten bis 23 Uhr konnte das Amsterdamer Museum mehr als 650.000 Besucher empfangen. Damit ist „Vermeer“ die meistbesuchte Ausstellung in der Geschichte des Rijksmuseums.

Von den 650.000 Besucher:innen waren 55% aus den Niederlanden; die restlichen 45% kamen aus Frankreich (17%), Deutschland (17%) und dem Vereinigten Königreich (16%). Der ausstellungsbegleitende Vermeer-Katalog von Gregor J.M. Weber, Pieter Roelofs und anderen verkaufte sich 100.000-mal und ist damit der meistverkaufte Katalog des Rijksmuseums aller Zeiten. Zudem erschien „Miffy x Vermeer“ für Kinder.

Jan Vermeer, Das Mädchen mit dem Perlenohrring, Detail, 1665, Öl/Lw, 39 x 44.5 cm (Mauritshius, Den Haag)

Amsterdam | Rijksmuseum: Vermeer


VERMEER - ein Name ist Programm! Das Rijksmuseum organisiert im Frühjahr 2023 die größte Jan Vermeer-Ausstellung in seiner Geschichte. 35 Gemälde werden aktuell als authentisch anerkannt. Dass davon 28 Gemälde nach Amsterdam kommen, ist atemberaubend. Das biete die einzigartige Chance, den intimen Kompositionen des populären Barock-Meisters nahezukommen.
Johannes Vermeer van Delft (1632–1675, tätig in Delft), Die Malkunst, Detail, um 1665-66, Leinwand (© Wien, Kunsthistorisches Museum)

Vermeer: Werke


Hier findest du alle Werke Jan Vermeers, des berühmten niederländischen Barockmalers aus Delft.

Vom 7. Juni bis 10. Oktober 2023 werden weiterhin sechs Gemälde von Vermeer in der Ehrengalerie des Rijksmuseums ausgestellt:

„Das Mädchen mit dem roten Hut“ (National Gallery of Art, Washington) und „Junge Frau am Virginal“ (The Leiden Collection, New York) werden vorübergehend zusammen mit den vier Werken von Vermeer aus der Sammlung des Rijksmuseums gezeigt.

Für die Vermeer-Forschung im Rijksmuseum war die Ausstellung eine wichtige Gelegenheit, die Werke genauer zu studieren. Dadurch konnten weitere Einblicke in Vermeers Arbeitsprozess gewonnen werden. So zeigt ein Blick auf die Untermalung der „Milchmagd“, wie schnell der Delfter Künstler seine Kompositionen aufbaute und noch während des Malprozesses Veränderungen zugunsten einer beruhigteren Komposition vornahm. Gregor J.M. Weber stellt im Katalog auch Vermeers Beziehung zum Jesuitenorden und damit zum Katholizismus erneut zur Debatte. Über diese Kongregation könnte der Barockmaler über die Camera obscura informiert worden sein. Auch die Kunden Vermeer wurden vor Ausstellungsbeginn unter die Lupe genommen: Pieter Claesz van Ruijven war nicht nur Vermeers wichtigster Kunde, sondern nachdrücklich zusammen mit seiner Frau Maria de Knuijt.

Die Forschung wird auch nach Ausstellungsende fortgesetzt. In den kommenden Wochen untersucht das Rijksmuseum die Gemälde „Ansicht von Delft“ (Mauritshuis, Den Haag), „Der Geograph“ (Städel Museum, Frankfurt am Main), „Hl. Praxedis“ (Kufu Company Inc., Leihgabe von Das Nationalmuseum für westliche Kunst, Tokio) und „Christus im Haus von Maria und Martha“ (National Galleries of Scotland, Edinburgh). Die Ergebnisse werden im Jahr 2025 anlässlich der 350. Wiederkehr von Vermeers Todestag präsentiert.

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.