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Berlin | Sammlung Scharf-Gerstenberg: Ernst Wilhelm Nay und André Masson Mythos und Massaker | 2023/24

Die Ausstellung widmet sich erstmals der künstlerischen Beziehung zwischen dem Surrealisten Masson und Nay, dessen Kunst wenig später, in der Nachkriegs-BRD, zum Aushängeschild der abstrakten Moderne werden sollte.

1931 entstand André Massons großformatiges Gemälde des „Massaker“ (Sammlung Pietzsch). Formal zeigt es verblüffende Ähnlichkeiten mit Werken aus der sogenannten Frankreich- und Hekatezeit von Ernst Wilhelm Nay aus den 1940er Jahren. Inhaltlich nehmen die beiden Künstler gegensätzliche Positionen ein: Während in den Werken Massons (neben dem Gemälde aus der Sammlung Pietzsch entstanden auch etliche Zeichnungen zum Thema des Massakers, darunter eine in der Sammlung Scharf-Gerstenberg) die Erinnerung an die Grauen des Ersten Weltkrieges im Vordergrund steht, entwirft der junge Soldat Nay eine mythologisch verwunschene Gegenwelt zu den entsetzlichen Geschehen des Zweiten Weltkriegs, die ihn umgeben.

Ernst Wilhelm Nay und André Masson in der Sammlung Scharf-Gerstenberg

Die Ausstellung widmet sich erstmals der künstlerischen Beziehung zwischen dem 1896 in Frankreich geborenen Surrealisten Masson und dem 1902 in Berlin geborenen Nay, dessen Kunst wenig später, im bundesrepublikanischen Deutschland der Nachkriegszeit, zum Aushängeschild der abstrakten Moderne werden sollte.

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.