Marisa Merz (1926–2019) war eine der führenden Figuren der italienischen Kunstszene der Nachkriegszeit und – als einzige Künstlerin – eng mit der Gruppe der Arte Povera verbunden. Die subtile Kraft ihres Werks zeigt sich in ihrer Beziehung zur Stille, zur Poesie und in ihrer Suche nach der Zerbrechlichkeit der Kunst, die derjenigen des Lebens entspricht. In ihrem Atelier verwandelte die Bildhauerin und Installationskünstlerin Raum und Zeit in eine große Collage. Dabei bewegte sie sich zwischen zahlreichen Referenzen der Kunstgeschichte sowie einer Vielzahl von Alltagsgegenständen und Materialien, von Aluminium bis Ton, von Kupfer bis Nylon, von Wachs bis Stoff.
Schweiz | Bern:
Kunstmuseum Bern
31.1. – 1.6.2025
Dreißig Jahre nach ihrer ersten umfassenden institutionellen Ausstellung in der Schweiz präsentiert das Kunstmuseum Bern ikonische Werke neben bisher nie gezeigten Arbeiten und Archivmaterialien.
Die Werke von Marisa Merz sind in schweizerischen öffentlichen Sammlungen kaum vertreten. Das Kunstmuseum Bern stellt daher mit dieser Einzelausstellung eine fast völlige Neuentdeckung vor. Von den mehr als 100 präsentierten Werken werden einige zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt. Die Ausstellung, die auf wichtigen Archivarbeiten basiert, ist als Recherche konzipiert und hinterfragt nicht nur Merz‘ schwer fassbare künstlerische Praxis, sondern auch die Entscheidungen und Methoden, die notwendig waren, um überhaupt die Möglichkeit einer Retrospektive zu entwickeln.
Kuratiert von Livia Wermuth.
Eine Ausstellung von LaM – Lille Métropole, musée d’art moderne, d’art contemporain et d’art brut, Kunstmuseum Bern und dem Fridericianum Kassel. In Zusammenarbeit mit der Fondazione Merz, Turin.
In Zusammenarbeit mit Fonds Mercator Editions ist ein Katalog erschienen, der unveröffentlichte Essays von Sébastien Delot, Marianna Vecellio und Andrea Viliani, die Neuauflage von Texten der Künstlerin, eine von Grégoire Prangé verfasste und von Beatrice Merz kommentierte Chronologie. Die Publikation enthält zahlreiche Archivdokumente.