James Welling (*1951) einfach als Fotografen zu bezeichnen, würde wahrlich zu kurz greifen. Der Amerikaner erforscht seit Mitte der 1970er Jahre das Medium und das Sehen. Sein in Serien entwickeltes Werk kennt keine stilistischen oder technologischen Grenzen. Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum präsentiert eine umfassende Auswahl an fotografischen Serien, Videos und Skulpturen, die den konzeptuellen Zugang des Fotokünstlers Welling belegen.
James Welling
Österreich / Wien: Bank Austria Kunstforum 5.5.–16.7.2017
„Glass House“ (2006–2014) ist eine der bekanntesten Serie von James Welling. Über einen Zeitraum von neun Jahren hinweg fotografiert er mit Farbfiltern das Glass House von Philip Johnson und tauchte es in irreale Farbspektren. Überhaupt hat es ihm der Architekt und Theoretiker angetan. Als Welling gefragt wurde, den Skulpturengarten des Museum of Modern Art zu fotografieren, sah er sich erneut einem Entwurf von Philip Johnson aus dem Jahr 1953 gegenüber. Inspiriert von historischen Aufnahmen des Gartens, in dem auch Tanzveranstaltungen stattfanden, und seinen Recherchen zu Photoshops RGB Farbkanälen schuf er digitale, abstrahiert wirkende Bilder, in denen er schwarz-weiß Aufnahmen von Tänzern (in Posen von Martha Graham und dem Ballets Russes) mit Fotografien von Gebäuden oder Bäumen überlagerte und digital einfärbte. Die „psychedelischen“ Bilder, wie er sie selbst nennt, bestehen aus drei bis vier Aufnahmen, die er in einem mehrmonatigen Prozess farbig verändert. Er möchte alle Farben von Photoshop verwenden, ja, sogar noch mehr, erzählte der Fotograf vor einigen Jahren. In Auseinandersetzung mit Werken der Avantgarde – Andrew Wyeth (beeinflusste Welling), Marcel Breuer, Merce Cunningham, Philip Johnson u.v.m. – und allen Möglichkeiten des Fotografierens von analog zu digital bis kameralos entstand seit den 1970er Jahren ein komplexes Werk, das erstmals in Österreich in einer institutionellen Ausstellung zu sehen ist.
1951 in Hartford, Connecticut, USA geboren. 1969–1971 Studium bei Gandy Brodie, John Stevenson, Connie Fox und Robert Tharsing an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. 1971 Welling wechselte zum California Institute of the Arts und setzte sein Studium bis zum Master bei Wolfgang Stoerchle und John Baldessari fort. Dort lernte er unter anderem Dan Graham, William Wegman und Joan Jonas kennen. Weitere enge Freunde bei Cal Arts waren Marcia Resnick, Suzanne Lacy, David Salle und Matt Mullican. 1995–2016 Leitung der Abteilung Fotografie an der University of California, Los Angeles 2012 Gastprofessor für Fotografie an der Princeton University 2014 erhielt den Infinity Award vom International Center of Photography, New York 2016 Welling wurde der Julius Shulman Institute Excellence Preis für Fotografie verliehen.
Mehr als 150 seltene Vintage-Prints verbinden die Karrieren beider Künstlerinnen – und offenbaren neue Sichtweisen auf ihre Arbeit und die Art und Weise, wie fotografische Porträts im 19. und 20. Jahrhundert geschaffen wurden.
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Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.
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