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Krems | Kunsthalle Krems: Helen Frankenthaler Malerische Konstellationen | 2022

Helen Frankenthaler, Beginnings, Detail, 1994 (© 2022 Helen Frankenthaler Foundation, Inc. / Bildrecht Wien)

Helen Frankenthaler, Beginnings, Detail, 1994 (© 2022 Helen Frankenthaler Foundation, Inc. / Bildrecht Wien)

Die Kunsthalle Krems präsentiert das malerische Werk von Helen Frankenthaler (1928–2011), einer der wichtigsten Vertreterinnen des abstrakten Expressionismus und herausragenden Künstlerin des 20. Jahrhunderts. Frankenthaler lebte und wirkte im Epizentrum der New York School und schuf Anfang der 1950er Jahre ihre bahnbrechenden abstrakten Soak-Stain-Bilder in der Folge von Jackson Pollocks Drip Paintings. Sie gilt als Brückenkopf zwischen dem Action Painting und dem Color Field Painting (Farbfeldmalerei → Abstrakter Expressionismus | Informel).

Die Schau ist eine Zusammenstellung von 74 Arbeiten auf Papier mit einer Auswahl von 10 Gemälden aus den späten 1940er bis zu den frühen 2000er Jahren. Die Arbeiten beleuchten die verschiedenen Abschnitte in Frankenthalers künstlerischer Entwicklung. Frankenthalers Frühwerk bezieht sich auf Aspekte des Kubismus und des Abstrakten Expressionismus.

Tektonische und geometrische Elemente gehen in eine Handschrift gestischer Zeichensetzung über. In der folgenden Dekade beginnt sie mit der Farbfeldmalerei, wobei komplexe sowie minimalistische Bilder durch dünne Schichten von monochromen Farblacken auf unbehandelter Leinwand entstehen. In den 1970er Jahren sind horizontal strukturierte Farbfelder mit landschaftlichen Allusionen bestimmend, die persönliche Geste als dynamische Schüttung oder heftiger Pinselstrich nimmt wieder zu. In den Bildern der 1980er Jahre gerät die Materialität der Farbe und deren Schichtung auf dem Bildträger in den Vordergrund. Im Spätwerk der 1990er Jahre sind die abstrakte Landschaft und transparente Felder sowie ins Kalligrafische tendierende Bilder bestimmend.

Helen Frankenthaler in der Kunsthalle Krems

Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems zeigt, dass das reichhaltige malerische Werk auf Papier neben den Gemälden einen gewichtigen und eigenständigen Korpus in Frankenthalers Schaffen darstellt. Die Künstlerin sah das Malen auf Papier als Experimentierfeld und das Medium als ideal für ihre stilistischen Entwicklungsschübe, die in Folge ihre Leinwandarbeiten stimulierten:

„Working on paper can even replace working on canvas for me, for periods of time ... more and more, paper is painting.“ (Helen Frankenthaler)

Frankenthalers Werk wurde im deutschsprachigen Raum bislang selten umfassend gezeigt und ist in europäischen Museen und Sammlungen kaum vertreten. Ihr Œuvre auf Papier wurde in den USA das letzte Mal 2003 im Museum of Contemporary Art, Miami und 1985 im Solomon R. Guggenheim Museum, New York gewürdigt. Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems ist die erste monografische Schau der Künstlerin in Österreich.

Die Leihgaben der Ausstellung stammen primär aus der Sammlung der Helen Frankenthaler Foundation, New York, der Kooperationspartnerin der Ausstellung, sowie aus einigen Privatsammlungen und Institutionen. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Folkwang in Essen (D), das von 02.12.2022 bis 05.03.2023 unter demselben Titel die beinahe idente Werkauswahl zeigt.
Kuratiert von Florian Steininger.
Quelle: Kunsthalle Krems

Helen Frankenthaler in Krems: Bilder

  • Helen Frankenthaler, Beginnings, 1994 (© 2022 Helen Frankenthaler Foundation)
  • Helen Frankenthaler, Viewpoint, 1974 (© 2022 Helen Frankenthaler Foundation)

Beiträge zu Helen Frankenthaler

2. Dezember 2023
Wook-kyung Choi, Untitled, Detail, 1960er, Acryl auf Leinwand, 101 x 86 cm

Bielefeld | Kunsthalle Bielefeld: Künstlerinnen und Abstraktion weltweit 1940–1970 Action, Gesture, Paint | 2023/24

9. Februar 2023
Wook-kyung Choi, Untitled, Detail, 1960er, Acryl auf Leinwand, 101 x 86 cm

London | Whitechapel Gallery: Malerinnen der globalen Abstraktion 1940–1970 Action, Geste, Farbe | 2023

Die Whitechapel Gallery präsentiert eine große Ausstellung mit 150 Gemälden einer übersehenen Generation von 81 internationalen Künstlerinnen – von Lee Krasner und Helen Frankenthaler über Bertina Lopes bis zu Wook-kyung Choi.
2. Dezember 2022
Helen Frankenthaler, Grotto Azura, 1963 (© 2021 Helen Frankenthaler Foundation, Inc. / VG Bild-Kunst, Bonn)

Essen | Folkwang Museum: Helen Frankenthaler Malerische Konstellationen der Pionierin des Abstraken Expressionismus

Das Museum Folkwang präsentiert erstmals seit mehr als zwanzig Jahren wieder das farbgewaltige Werk Helen Frankenthalers (1928–2011) in Deutschland, der Vorreiterin am Übergang vom Abstrakten Expressionismus zum Colour Field Painting (Farbfeldmalerei).