Mit Brigitte Kowanz (1957–2022) wird im Schlossmuseum Linz eine der renommiertesten und wichtigsten Künstler:innen Österreichs ausgestellt. Bis zuletzt hat sie an dieser Ausstellung gearbeitet.
Österreich | Linz: Schlossmuseum
29.4. – 24.7.2022
In Wien geboren, studierte Brigitte Kowanz von 1975 bis 1980 an der Universität für angewandte Kunst Bildhauerei, wobei schon damals ihr Hauptinteresse den lichterzeugten Medien Video, Film und Fotografie galt. In Abgrenzung zu den figurativen und neoexpressionistischen Tendenzen in der neuen wilden Malerei suchte sie die analytische Auseinandersetzung mit lichtbezogenen Phänomenen der Wahrnehmung und deren Auswirkungen auf einen traditionellen Bildbegriff. Es entstanden Papier- und Leinwandbilder mit phosphoreszierenden und fluoreszierenden Pigmenten. Das Licht wurde konsequenterweise ihr primäres künstlerisches Gestaltungsmedium. Es diente als Material und Informationsträger für Bilder, Zeichen und Botschaften. Dabei spielte die Künstlerin gekonnt mit dem grenzenlosen Wesen des Lichts zwischen seiner erhellenden, aber flüchtigen Erscheinung und seiner nicht fassbaren Präsenz. Die Wechselwirkung zwischen Licht, Raum und Zeit war wesentlich in Kowanz‘ konzeptueller Kunst, die nie eindeutig sein sollte, sondern auf verschiedenen Ebenen rezipiert werden kann.
Neben Installationen und Objekten in Galerien und Museen verwirklichte Kowanz zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum. Ihre Werke sind stark ortsbezogen und so hat sich die vielfach ausgezeichnete Künstlerin intensiv mit den räumlichen und architektonischen Gegebenheiten im Linzer Schlossmuseum auseinandergesetzt. Die für diese Ausstellung eigens entwickelten Installationen und Objekte schließen an Kowanz‘ Auseinandersetzung mit Lichtgeschwindigkeit und Morsezeichen an, gleichzeitig beinhalten sie aber auch Reminiszenzen an die frühen Arbeiten der 1980er Jahre.