John Constable (1776–1837) zählt zu den beliebtesten Künstlern Großbritanniens – und hat auch eine radikale Seite an sich. Vor allem das Spätwerk Constables weist eine freie und ausdrucksstarke Pinselschrift auf, die es gilt, in dieser Ausstellung der Royal Academy of Arts zu entdecken. Etwa 50 Werke, darunter Ölgemälde, Ölskizzen, Aquarelle, Druckgrafiken und Zeichnungen, ermöglichen einen vertiefenden Blick auf die stilistische Entwicklung Constables in seinen letzten Jahren.
Großbritannien | London: Royal Academy of Arts
The Gabrielle Jungels-Winkler Galleries
30.10.2021 – 13.2.2022
#LateConstable
John Constable ist einer der bekanntesten Künstler Großbritanniens: Absolvent der Royal Academy Schule und regelmäßiger Teilnehmer der Sommerausstellung. Sein Aufstieg zum Ruhm ist eng mit der Geschichte der Royal Academy verbunden. Dennoch hat die Londoner Institution bisher noch nie eine große Retrospektive seines Werkes organisiert.
Diese Ausstellung erstreckt sich von 1825 bis zum plötzlichen Tod des Künstlers im Jahr 1837. Ziel ist, Constables späten Stil anhand seiner Gemälde und Ölskizzen sowie Aquarelle, Zeichnungen und Drucke zu erforschen. Denn dieses Kapitel in Constables Karriere hatte einen wichtigen Einfluss auf die nächste Generation von Malern und läutete den Beginn wichtiger Bewegungen im späten 19. Jahrhundert ein.
Diese 12 Jahre sind geprägt von ausdrucksstarker Pinselführung, die erstmals in seinen Pleinair-Ölskizzen sowie seinen vorbereitenden Skizzen in voller Größe sichtbar wird. Constable wandte sich mit einer Begeisterung nun dem Aquarell zu, wie er sie seit den frühen 1800er Jahren nicht mehr gezeigt hatte. Auch einige seiner späten Zeichnungen zeigen die gleiche Ausdrucksfreiheit wie seine Gemälde aus dieser Zeit.
Constable erforschte in seinem Spätwerk auch die Möglichkeiten der Druckgrafik und arbeitete an einer Reihe von Mezzotinto-Drucken. Dadurch wurde seine Verwendung von Licht und Schatten gefördert, die in seinem späteren Werk zu einem starken Ausdrucksmittel wurden.
Diese Ausstellung in der Royal Academy of Arts vereint majestätische Ölgemälde und Pleinair-Skizzen der britischen Landschaft, von Hampstead Heath und Stonehenge bis zur Küste von Brighton, sowie Studien zu Wetterphänomenen, mit denen er ätherische Wolkenformationen, dramatische Stürme, gedämpftes Sonnenlicht und Regenbögen einfing.