Teamwork, Interaktion, Co-Working – das klingt modern, gab es aber auch schon im 17. Jahrhundert. So arbeiteten Peter Paul Rubens, damals der bedeutendste Maler von monumentalen Historienbildern mit großen Figuren, und Jan Brueghel d. Ä., der unbestrittene Spezialist für detailreiche Landschaften und Stillleben, häufig zusammen. Als einer der Höhepunkte dieser Kooperation auf Augenhöhe gilt die „Madonna im Blumenkranz“.
Deutschland | München:
Alte Pinakothek, Saal VIII
9.7.2024 – 12.1.2025
In der Fokus-Ausstellung richten sich alle Augen auf den spannenden Entstehungsprozess des Gemäldes. Dieser ermöglicht einen tiefen Einblick in die Arbeit zweier kongenialer Künstler. Nicht nur ihre Intentionen werden deutlich, sondern auch das wie selbstverständliche Zusammenwirken von zwei eigenständigen Persönlichkeiten.
Bald nach 1500 prägte sich – mit der Ausbildung verschiedener Sujets wie Landschaft, Genre und Stillleben – in den Niederlanden eine Fachmalerei aus. Man spezialisierte sich auf bestimmte Bereiche und strebte darin höchste künstlerische Vollendung an. Es lag also nahe, für spektakuläre Bildschöpfungen die jeweiligen Begabungen zu vereinen und Großes zu schaffen.
Peter Paul Rubens (1577–1640) und Jan Brueghel der Ältere (1568–1625) taten sich mehrfach zusammen. Beide waren anerkannte Meister ihres Fachs: Rubens, einer der bedeutendsten Maler seiner Zeit, war für seine monumentalen Historienbilder mit großen Figuren berühmt, Brueghel hingegen für detailreiche Landschaften mit üppiger Staffage sowie für Blumen- und Tierstillleben.
Die Blumenkranzmadonna steht beispielhaft für eine solche Kooperation auf höchstem Niveau: Maria, das Jesuskind und der Puttenreigen stammen von Rubens; Brueghel schuf den opulenten Blumenkranz. Die Präsentation zeichnet die Abfolge der Arbeitsschritte nach und offenbart verworfene Bildideen sowie neue kreative Lösungen. Detailaufnahmen dokumentieren die hohe künstlerische Qualität der Malerei.
Quelle: Pinkakothek