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Salzburg | Museum der Moderne: Ausstellungen 2020 Welche Ausstellungen sind 2020 am Mönchsberg und im Rupertinum zu sehen?

Salzburg, Museum der Moderne, Ausstellungen 2020

Salzburg, Museum der Moderne, Ausstellungen 2020

Das Museum der Moderne in Salzburg bietet 2020 eine vielfältige Auswahl an Einzelausstellungen und Gruppenpräsentationen zur Kunst der Zweiten Moderne und der Gegenwart. Am Mönchsberg sind die Film- und Fotokünstler Friedl Kubelka vom Gröller (ab 21.3.), der Grazer Maler Wilhelm Thöny (ab 25.4.), der britische Künstler Yinka Shonibare CBE (ab 27.6.), „Orte des Exils“ (ab 25.7.), eine neue Sammlungspräsentation (ab 24.10.), Fiona Tan (ab 31.10.) und Not Vital (ab 5.12.) ausgestellt

Im Rupertinum sind „Die City – Das Land. Japanische Fotografie der 1960er – 1970er Jahre aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg“ (ab 16.5.) und die Otto-Breicha-Preisträgerin für Fotokunst, Marina Faust (ab 26.9.), zu sehen.

Welche Ausstellungen zeigt das Museum der Moderne 2020?

Friedl Kubelka vom Gröller (21.3.–11.10.2020 → 20.6.–1.11.2020)

Die Ausstellung baut auf den umfassenden Film- und Fotografie-Beständen der Sammlung Generali Foundation und der Fotosammlung des Bundes auf und wird durch einzelne Leihgaben aus dem Studio der Künstlerin selbst ergänzt. Friedl Kubelka vom Gröller wird Arbeiten aus der jüngeren Zeit (seit 2000), die in den Sammlungen fehlen und die für das Verständnis bestimmter Werkgruppen und ihrer künstlerischen Entwicklung wichtig sind, zur Verfügung stellen.

Kuratiert von Jürgen Tabor. Mönchsberg [1]

Wilhelm Thöny (25.4.–12.6.2020 → 20.6.–11.10.2020)

Wilhelm Thöny (1888 Graz, AT–1949, New York, USA), der 1923 die Grazer Secession mitbegründete und als ruheloser Weltbürger weit über Österreich hinaus aktiv war, ist zu Unrecht einer der weniger bekannten Künstler der österreichischen Moderne. In der ersten ihm gewidmeten Sammlungsausstellung seit 2010 zeigt das Museum der Moderne Salzburg eine Auswahl aus den rund 300 Arbeiten im eigenen Bestand. Ein Highlight sind unter anderem die in den 1930er Jahren entstandenen (Brief-)Zeichnungen aus dem sogenannten „Scrap-Book“, die nicht nur künstlerisch, sondern auch zeitgeschichtlich von hohem Wert sind.

Kuratiert von Lena Nievers, Mönchsberg [2]

Die City – Das Land. Japanische Fotografie der 1960er – 1970er Jahre aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg (16.5.–13.9.2020 → 20.6.–13.9.2020)

Die Sammlung des Museum der Moderne Salzburg enthält ein exzellentes und umfangreiches Konvolut japanischer Fotografie der 1960er–1970er-Jahre. Dieses wurde 2018 in einer ersten Auswahl unter dem Titel „I-Photo“ nach vielen Jahren erstmals wieder in einer Ausstellung präsentiert. Während es hierbei um die Darstellung des Menschen ging, wird die kommende Ausstellung das Leben und die Gesellschaft in der Stadt und auf dem Land vorstellen.

Das traditionelle Japan entwickelte sich in der Nachkriegszeit zu einer der weltweit größten Wirtschaftsmächte, die Städte wuchsen rasant und tradierte Lebensweisen wurden durch internationale Einflüsse in den Hintergrund gedrängt. Die Fotografen dieser Zeit dokumentierten und kommentierten mit ihren Bildern diese Entwicklung gleichermaßen und es entstand eine eigene japanische Bildkultur, die uns noch heute zum Staunen bringt.

Kuratiert von Christiane Kuhlmann mit Andrea Lehner-Hagwood. Rupertinum [1] & [2]

Yinka Shonibare CBE. End of Empire (27.6.–11.10.2020 → verschoben auf Frühjahr 2021)

Das Museum der Moderne Salzburg zeigt anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Salzburger Festspiele die erste retrospektive Ausstellung des britisch-nigerianischen Künstlers Yinka Shonibare CBE (1962 London, UK) in Österreich. Shonibare ist einer der bedeutendsten und vielseitigsten Künstler Großbritanniens. In seinen Arbeiten untersucht er das Erbe von Kolonialismus und Sklaverei und dessen Spuren in der Gegenwart. Bekannt wurde er durch Installationen mit kopflosen Figuren in historischen Kostümen aus bunten Batikstoffen, mit denen Shonibare auf theatrale Weise die Vergnügungen und Verhaltensweisen der sogenannten Leisure Class inszeniert. Die Ausstellung versammelt rund 60 Arbeiten der letzten 30 Jahre.

Kuratiert von Thorsten Sadowsky und Marijana Schneider. Mönchsberg [3]

Orte des Exils (25.7.–22.11.2020)

Die dritte und vorerst abschließende Ausstellung der Reihe über Künstler_innen mit Exil-Hintergrund befasst sich mit den über die ganze Welt verstreuten Orten des Exils, darunter Orte des Aufbruchs und der Ankunft, aber auch reine Transit- und Zwischenstationen, von denen aus sich neue Wege eröffneten, und gewollte wie ungewollte Endstationen einer Flucht und Orte der Rückkehr.

Konkret wird sich die Ausstellung den Orten Zürich, Jerusalem, London, New York, Collingwood, Stockholm und Shanghai widmen und

  • grafische Werke der Schriftstellerin Else Lasker-Schüler (1869 Elberfeld, DE–1945 Jerusalem, IL),
  • fotografische und filmische Arbeiten von Wolf Suschitzky (1912 Wien, AT–2016 London, UK),
  • Zeichnungen und Karikaturen von Walter Trier (1890 Prag, CZ–Collingwood, Ontario, CA),
  • Möbelentwürfe von Victor Papanek (1923 Wien, AT–1998 Lawrence, KS, US),
  • Porträts der Malerin Lotte Laserstein (1898 Preußisch Holland, (heute) PL–1993 Kalmar, SE) und
  • Filme der Regisseurin Louise Kolm-Fleck (1873–1950 Wien, AT)

vorstellen. Dabei wird deutlich, dass Orte des Exils und die dortigen Bedingungen neue Lebenschancen eröffneten, wir für Trier oder Suschitzky, für andere, wie für Laserstein, zu Orten wurden, an denen sie überlebten, aber im Anpassungsprozess an das neue Publikum und aufgrund des Fehlens eines ähnlich anregenden und vertrauten Umfelds Einbußen ihrer künstlerischen Innovationskraft hinnehmen mussten.

Kuratiert von Barbara Herzog und Christiane Kuhlmann. Mönchsberg [2]

Marina Faust (26.9.2020–14.2.2021)

Otto-Breicha-Preis für Fotokunst – Museum der Moderne Salzburg 2019

Marina Faust (1950 Wien, AT – Paris, FR und Wien, AT) ist die 17. Preisträgerin des seit 1983 vergebenen Fotopreises am Museum der Moderne Salzburg. In Erinnerung an den wohl wichtigsten Förderer zeitgenössischer Fotografie in Österreich, wird der Preis alle zwei Jahre von der Familie Breicha gestiftet.

Das Werk von Marina Faust ist facettenreich und erstreckt sich mittlerweile über mehr als 40 Jahre. Es zeichnet sich durch die Verbindung von angewandten Arbeitsfeldern in Mode, Architektur und Sachaufnahme und freien künstlerischen Interpretationen aus, vor allem im Bereich von erweiterten Porträtstudien.

Die Ausstellung wird Konvolute aus der eigenen Sammlung und dem Archiv der Künstlerin zeigen, die Marina Faust sozusagen neu auflegt, verändert und reaktiviert, ihre heute Sicht auf Bildformate und Materialien überprüft und abwägt. Daneben werden Videos und Installationen zu sehen sein, die das breite Spektrum ihrer Arbeit hervorheben.

Kuratiert von Christiane Kuhlmann mit Andrea Lehner-Hagwood. Rupertinum [1] & [2]

Sammlungspräsentation (24.10.2020–5.4.2021)

Die dreizehnte in Partnerschaft mit der Generali Foundation entwickelte thematische Präsentation aus den Sammlungen des Museum der Moderne Salzburg, in der zahlreiche Spitzenwerke aus eigenen Beständen und dem Museum anvertrauten Sammlungen wie der Fotosammlung des Bundes und der Sammlung Generali Foundation zusammen mit Neuankäufe und Wiederentdeckungen in Dialog gebracht werden.

Kuratiert von Jürgen Tabor. Mönchsberg [1]

Fiona Tan. Mit der anderen Hand / With the other Hand (31.10.2020–28.2.2021)

Die Fotografin, Videokünstlerin und Filmemacherin Fiona Tan (1966 Pekanbaru, ID) widmet sich in ihren künstlerischen Arbeiten den Themen Zeit, Geschichte und Erinnerung. Der Blick auf uns selbst und auf andere sind zentrale Themen in ihren Video-Installationen und Fotoarbeiten. Entscheidend für die Auseinandersetzung mit Identität und kultureller Prägung ist ihre eigene Biografie. Tan wurde in Indonesien geboren als Kind von chinesisch-australischen Eltern, wuchs in Australien auf und lebt heute in den Niederlanden.

Die groß angelegte mid-career survey „Fiona Tan. Mit der anderen Hand / With the other Hand“ ist eine Kooperation des Museum der Moderne Salzburg und der Kunsthalle Krems (22.11.2020–14.2.2021). Die Institutionen präsentieren eine unterschiedliche Werkauswahl mit jeweils sieben bis acht Video-Installationen und einer neuen Arbeit von Fiona Tan. Der Auftragsfilm für das Museum der Moderne Salzburg wird auf einem Gletscher in den österreichischen Alpen gedreht.

Kuratiert von Thorsten Sadowsky und Marijana Schneider. Mönchsberg [3]

Not Vital. Nomad’s Rooting (Arbeitstitel) (5.12.2020–5.4.2021)

Not Vital (1948 Sent, CH) gilt als Künstler-Nomade, dessen anthropologische Wissbegierde ihn scheinbar rastlos die Welt bereisen lässt, um die Eindrücke verschiedenster Kulturen in seinen Skulpturen zu verarbeiten. Tatsächlich ist er aber auch eng verbunden mit dem Ort seiner Herkunft, dem Schweizer Engadin, in das er regelmäßig zurückkehrt. Aus diesem Ort und seinen Traditionen, den eigenen Kindheits- und Jugenderinnerungen, schöpft er ebenso Inspiration für seine Werke, wie aus Bildern, Formen und Handwerkstechniken fremder Kulturen. Vitals Arbeiten zeichnen sich dabei formal durch eine bestechende Klarheit und Präzision aus, und vermitteln gleichzeitig durch ihre nicht eindeutig benennbare, archaisch anmutende Ikonographie eine rätselhafte Zeitlosigkeit. Das Museum der Moderne Salzburg wird eine Auswahl von Plastiken mit korrespondierenden Zeichnungen des Künstlers zeigen.

Kuratiert von Christina Penetsdorfer und Thorsten Sadowsky. Mönchsberg [2]