Die britische Künstlerin Monster Chetwynd (*1973) bespielt das Belvedere 21 mit einer großen, speziell für das Haus entwickelten Installation, die von Performer:innen aktiviert und belebt wird. Motten, Fledermäuse und Würmer nehmen das Belvedere 21 in Besitz und öffnen Tür und Tor für Häretiker:innen und Hexen: Die erste museale Einzelausstellung von Monster Chetwynd in Österreich verwebt Kunst, Geschichte(n), Theorie, Handwerk und Gemeinschaft zu einer raumgreifenden Arbeit, die speziell für das Haus entwickelt wurde und von Performer:innen aktiviert und belebt wird.
Österreich | Wien: Belvedere 21
7.11.2024 – 9.2.2025
Monster Chetwynd kombiniert in ihrer künstlerischen Praxis Installation, Skulptur, Performance, Film und Malerei. Bekannt geworden ist sie mit ihren ausgelassenen, humorvollen Performancearbeiten, die mal ins Glamouröse, mal ins Groteske oder Albtraumhafte driften können. Die Künstlerin arbeitet meist mit handgefertigten Kostümen, Masken, Requisiten und Bühnenbildern, die oft aus recycelten Materialien hergestellt werden und bewusst eine Do-it-yourself- oder Bricolage-Ästhetik verfolgen, während sie sich auf Kunstgeschichte genauso wie auf feministische Theorie, Film, Populärkultur oder Oper beziehen. In vielen Performances lädt Monster Chetwynd die Performer:innen zum Mitmachen ein, und in einigen Arbeiten verschwimmen die Grenzen zwischen Künstlerin, Kunst und Publikum.
In Chetwynds genreübergreifender Praxis, die Film, Collage, Malerei und Installation umfasst, werden Elemente des Volksschauspiels, der Popkultur und des surrealistischen Kinos miteinander verwoben. Chetwynd ist bekannt für anarchische Bric-à-Brac-Performances mit handgefertigten Kostümen, Requisiten und Bühnenbildern und verwendet dafür meist einfache Materialien, die sich leicht einsetzen und anpassen lassen. Im Zentrum steht der kollektive Entstehungsprozess des Kunstwerks. Chetwynd beschreibt die künstlerische Arbeit als „ungeduldig gemacht“, greift aber auf sorgfältig recherchierte, vielfältige kulturelle Referenzen zurück, die von Christine de Pizan bis Silvia Federici reichen.
Kuratiert von Axel Köhne, assistiert von Andrea Kopranovic.