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Wien | Kunstforum: Robert Motherwell Reine Malerei | 2023

Robert Motherwell, Elegy to the Spanish Republic, 1960, Boucour Magna Farbe auf Leinwand, 28 x 38 cm (Collection of the Modern Art Museum of Fort Worth, Museum purchase, The Friends of Art Endowment Fund. Foto: Kevin Todora © 2022 Dedalus Foundation, Inc. / Artists Rights Society (ARS), New York)

Robert Motherwell, Elegy to the Spanish Republic, 1960, Boucour Magna Farbe auf Leinwand, 28 x 38 cm (Collection of the Modern Art Museum of Fort Worth, Museum purchase, The Friends of Art Endowment Fund. Foto: Kevin Todora © 2022 Dedalus Foundation, Inc. / Artists Rights Society (ARS), New York)

Für Herbst und Winter 2023/2024 plant das Bank Austria Kunstforum Wien eine Ausstellung zum malerischen Werk von Robert Motherwell (1915–1991). Es wird die erste Retrospektive zum Werk des großen amerikanischen Künstlers in Österreich seit 1976 sein und in Europa die erste seit 1998.

Robert Motherwell im Kunstforum Wien 2023

Motherwell, einer der bedeutendsten Vertreter des abstrakten Expressionismus, ist der intellektuelle Gegenpol zu dem extrovertierteren und medienwirksameren Jackson Pollock. Bekannt in erster Linie als Mitbegründer der New York School – ein von Motherwell geprägter Terminus – ging er einen gänzlich eigenständigen künstlerischen Weg: oszillierend zwischen der europäischen Moderne und der expressiven gestischen Malerei der amerikanischen Nachkriegszeit, letztlich sein eigentliches Ausdrucksmittel.

Die Ausstellung setzt ein mit Motherwells frühen, von der Figuration ausgehenden abstrahierenden Werken der 1940er Jahre, die seine Verbindung zum französischen Surrealismus zeigen. Bald entwickelt er daraus seinen reifen und charakteristischen Stil einer rein abstrakten Malerei im großen Format. Serien und Variationen – Ausdruck einer intensiven und wiederholten Auseinandersetzung mit spezifischen Themen – bestimmen sein Werk über weite Strecken. In der Ausstellung stehen dafür zwei seiner wichtigsten Zyklen: Der bekannteste, „Elegies to the Spanish Republic“, resultiert aus der Auseinandersetzung mit den Grausamkeiten des spanischen Bürgerkrieges von 1936 bis 1939, für den Künstler eine Metapher jeglichen Unrechts. Den Elegien widmet Motherwell von 1948 bis zu seinem Tod über 150 Arbeiten: als majestätisches Gedenken an menschliches Leid und als abstraktes, poetisches Symbol für den unerbittlichen Zyklus von Leben und Tod. 

Ein absolut intellektueller Maler, durchdringt Motherwell seine Arbeiten gleichzeitig mit Affekt und Askese, so wie diese für ihn die menschliche Psyche reflektieren. Für diesen Aspekt seines Wesens steht die Serie „Open“, die ihn von 1967 bis 1981 in ebenfalls über 150 Arbeiten beschäftigt – resultierend aus dem Verhältnis der Proportionen von zwei aneinander gelehnten Gemälden in seinem Studio. In dieser „reinen“ Malerei der Strenge und Reduktion über ausgeklügelten Farbsystemen transportiert Motherwell Emotionen durch Farbe und zurückgenommenem Ausdruck.

„Robert Motherwell – Malerei“ entsteht in Kooperation mit The Modern in Fort Worth (Texas, USA, "Robert Motherwell. Pure Painting, 4.6.-17.9.2023). Die Ausstellung wird an die 40 repräsentative Arbeiten aus Motherwells gesamtem Schaffen umfassen und Leihgaben aus wichtigen Privatsammlungen und großen, vor allem amerikanischen Museen zeigen (Metropolitan Museum und Museum of Modern Art, New York; Art Institute, Chicago; Tate, London; LACMA, Los Angeles).

Kuratiert von der amerikanischen Kunsthistorikerin und Spezialistin für den abstrakten Expressionismus, Susan Davidson, die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum wird von Evelyn Benesch betreut.
Quelle: Kunstforum Wien

 

Robert Motherwell in Wien: Bilder

  • Robert Motherwell, Elegy to the Spanish Republic, 1960, Boucour Magna Farbe auf Leinwand, 28 x 38 cm (Collection of the Modern Art Museum of Fort Worth, Museum purchase, The Friends of Art Endowment Fund)