„Die Fabriken und Stahlwerke sind mein erweitertes Atelier.“ (Richard Serra)
Mit diesen Worten verweist Richard Serra (1938–2024) auf die Prozesse, die zur Entstehung seiner oft großformatigen Skulpturen erforderlich sind. An die Stelle einsamer künstlerische Handarbeit tritt ein komplexer, energieintensiver und arbeitsteiliger Prozess in der Schwerindustrie. Aus industrieller Zusammenarbeit gehen jeweils einzigartige Kunstwerke hervor, und nicht selten führt die Auseinandersetzung mit den industriellen Arbeitsweisen zu neuen Werken: work comes out of work.
Deutschland | Wiesbaden:
Museum Wiesbaden
6.6. – 14.9.2025
Dirk Reinartz (1947—2004) hat über viele Jahre hinweg die Entstehung und den Aufbau von Serras Skulpturen fotografisch begleitet. Dabei entstanden Bilder, die weit über eine reine Dokumentation hinausgehen und eine eigene Bildqualität entwickeln. Reinartz‘ subtil graduierte Schwarz-Weiß-Fotografie fängt die besondere Atmosphäre im Walzwerk, in der Schmiede und in der industriellen Weiterverarbeitung ein, ohne auf vordergründige Effekte zu zielen. Sowohl die Produktion der einzelnen Skulpturenelemente als auch die fertig installierten Werke hält Reinartz in eindrücklichen Aufnahmen fest, gleichermaßen zurückhaltend und souverän.
Begleitend zur Präsentation zeigt das Museum Wiesbaden einen Saal mit skulpturalen Werken und großformatigen Ölkreide-Arbeiten Richard Serras.