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Georg Eisler. Welt-Anschauung Leben und Werk des österreichischen Malers

Georg Eisler, Espresso B, Detail, 1982, Öl/Lw (Museum der Moderne Salzburg, Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten, © Bildrecht, Wien 2017, Foto: Rainer Iglar)

Georg Eisler, Espresso B, Detail, 1982, Öl/Lw (Museum der Moderne Salzburg, Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten, © Bildrecht, Wien 2017, Foto: Rainer Iglar)

Georg Eisler (1928–1998) gehörte zu den wenigen österreichischen, jüdisch-stämmigen Künstlern, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder nach Wien zurückkehrten. Der Sohn des Komponisten du Brecht-Mitarbeiters Hans Eisler und der Sängerin bzw. Gesangspädagogin Charlotte Eisler wurde in England – u. a. von dem emigrierten Oskar Kokoschka (1886–1980) – zum Künstler ausgebildet. In Wien zurück prägte ihn der Abendakt von Herbert Boeckl (1894–1966). Als Vertreter einer expressiven und vor allem figurativen Richtung wurde der Maler und Grafiker auch als Bühnen- sowie Kostümbildner, vor allem aber als Aktzeichner geschätzt.

Seine Lehrtätigkeit führte Eisler bis in die Vereinigten Staaten, an die Wiener Akademie wurde er hingegen nie berufen. Neben Alfred Hrdlicka (1928–2009 → Alfred Hrdlicka), Fritz Martinz (1924–2002) und Rudolf Schönwald (* 1928) gilt Georg Eisler als Garant einer gesellschaftspolitischen, kritischen Kunst, die im Rupertinum, Salzburg, vor allem in Bildern von Demonstrationen, politischen Auseinandersetzungen, Jazzclubs, Erotik-Etablissements zeigt aber auch als Porträtist seiner engsten Weggefährten – darunter seine Mutter, Karl Stark, Erich Fried, Friederike Mayröcker, Alfred Hrdlicka und der Fotograf Henri Cartier-Bresson.

Georg Eislers „Welt-Anschauung“ ist in allen Werken deutlich spürbar – sowohl seine Herkunft aus einer sozialistisch geprägten Familie wie auch sein Exil in Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs. Zu den prägenden Erinnerungen seiner Jugend zählte der große Angriff der deutschen Luftwaffe auf Manchester: „Als wir nach der Entwarnung […] vor die Haustür traten, war der nächtliche Himmel rot.“ Sein Gemälde „Wartime“ vermittelt noch 1987 einen Eindruck von diesem Bombardement am 23. Dezember 1940, das von den Engländerinnen und Engländern ironisch als „Christmas Blitz“ bezeichnet wurde. Exil, Heimkehr in das zerstörte Wien, österreichische Nachkriegskunst und das eigene Kunstwollen reflektiert der Maler zeitlebens in direkten Worten. So veröffentlicht Patrik Werkner im Ausstellungskatalog (HIRMER) erstmals ein Gespräch mit dem Künstler aus dem Jahr 1982, in dem Eisler seine Ansichten höchst selbstbewusst vermittelt.

 

 

Expressive Gesellschaftsanalyse

Der von den Bombardements Manchesters durch die deutsche Luftwaffe deutlich geprägte Künstler arbeitete zeitlebens, so scheint es, in Grautönen. Farbige Tupfer bringen Leben und Lokalfarben ins Spiel, wenn es dem Maler um Kleidung und Menschenmassen geht. Die abstrahierende Zugangsweise erinnert immer wieder an die sogenannte London School um Francis Bacon (1909–1992), Lucian Freud (1922–2011) und Frank Auerbach (* 1931), mit der Georg Eisler das Festhalten an der Figuration verbindet. Im Gegensatz zum psychologisierenden Expressionismus von Kokoschka und Schiele vor dem Ersten Weltkrieg sowie dem sogenannten Farbexpressionismus der Zwischenkriegszeit analysierte Eisler ab den 1950er Jahren Menschen und Gesellschaft, in der er lebte.

Vielleicht war es die Lektüre von Elias Canettis „Masse und Macht“ (1960), die Georg Eisler anfangs dazu animierte, sich mit Menschenmengen in Paris zu beschäftigen. Doch seine Bilder wirken gänzlich anders als die Straßenbilder der Impressionisten. Nicht nur die Farbigkeit ist düsterer, auch die Figuren zur anonymen Masse – ohne Flaneure und beobachtende Geher – geworden. Ihn schien weniger das Individuum als das Aufgehen Einzelner in der Menge interessiert zu haben. Verwischte Gesichter und „scharfe“ Antlitze wechseln unvermittelt miteinander ab. Gleichzeitig verdeutlicht er Einsamkeit über Voyeurismus: „Der Kontakthof“ (1971), „Topless Bar“ (1974) und „Espresso B“ (1982) sind nur drei Beispiele moderner Beziehungsformen zwischen Ökonomie, Öffentlichkeit und Privatheit. Schonungslos, offen und gleichzeitig verhalten schildert Georg Eisler das Verhalten der männlichen Kundschaft vor den grell ausgeleuchteten Prostituierten.

„Der langgestreckte Raum mit seinen vielen Unterteilungen, die parallel zum Boden unterbrochen verlaufende Ebene der hellen Marmortische, die großen nach oben abgerundeten Fenster, die zahlreichen Lampen und Spiegel und das Rot der Polsterungen. Dazu die behangenen Kleiderständer: urbane Vogelscheuchen. Die Kojen bilden angedeutete Behausungen, sie umhüllen den einzelnen Zeitungsleser, die Freunde im Gespräch, das Liebespaar. Es ist immer viel Raum um die Menschen. Auch wenn die einzelnen Gäste und kleinen Gruppen in unmittelbarer Nähe voneinander angesiedelt scheinen, trennen sie doch unüberbrückbare Zwischenräume. Das Kaffeehaus ist kein Ort der größeren Gemeinschaft, sondern einer der Abkapselung.“1 (Georg Eisler über das Café Sperl 1976)

 

 

Politischer Künstler, politische Bilder

Ende der Sechzigerjahre, genauer die Studentenrevolten im Mai 1968, gefolgt vom Prager Frühling, finden Motiv und Künstler erneut auf der Straße zueinander. Deutlich politischer geht Eisler aus den Demonstrationen heraus, zu sehr hatten ihn die aktuellen Ereignisse an den Februaraufstand 1934 in Wien erinnert. Wie ein Generalbass begleiten die Übermacht des Staatsapparates und die Ohnmacht des Einzelnen Eisler auf seiner künstlerischen Reise. Ob in Belfast 1971, „Konfrontation: Wir sind alle Brüder“ 1973, „Straßenkampf“ 1974 oder „Am Gare Montparnasse“ 1978 immer geht es um namenlose Gewalt, häufig der Exekutive gegen das Volk – nie um Heldenverehrung. Symbol für den Straßenkampf wird die Uniform der Polizei, deren anonymes Verschanzen hinter Visieren, Helmen und Plastikschildern. Nur „Abendliche Demo in D. III“, 1989 kurz vor Ende der DDR in Dresden beobachtet, lässt die große Menge friedlich Dahinziehender unter deutscher Flagge erahnen. Rasche Skizzen vor Ort – beispielsweise im Dezember 1989 in Ostberlin und Dresden – setzte er im Atelier in Gemälde um.

„Als Realist oder wie immer man das nennen will, stand man nicht in sehr gutem Geruch, man durfte nicht mit den braven Buben spielen, man war von vornherein dem Verdacht ausgesetzt, ein ganz böser sozialistischer Realist zu sein, und altmodisch – in einer Zeit, wo nur das Abstrakt als zukunftsweisen und die universelle Sprache galt.“2 (Georg Eisler über die Kunst der Nachkriegszeit in Österreich)

 

 

Georg Eisler. Welt-Anschauung im Rupertinum

Mit der Retrospektive auf das Werk von Georg Eisler unternimmt das Rupertinum auf Initiative von Beatrice von Bormann eine Reise in die jüngere Kunstgeschichte Österreichs. Georg Eisler zählte zu den wenigen Vertriebenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zurückkehrten, und dessen lebenslange Verbindung nach England seinem Engagement als Präsident der Wiener Secession und Ausstellungskurator zugutekam. Eigentlich, so sollte man meinen, müsste der Maler bekannter sein. Populär ist sein Werk nicht, soviel lässt sich sagen; vermutlich wegen des deutlich politischen Inhalts. Dieser ist jedoch ins Allgemeine transponiert, enttarnt häufig die prügelnde Staatsmacht und prangert selten direkt an. Die in fünf thematischen Kapiteln gehängte Schau lädt ein, sich mit einem bewussten Anti-Avantgardisten zu beschäftigen. Und einen Strang der österreichischen Kunstgeschichte zu entdecken, der mitnichten dem inzwischen gängigen Kanon der Ismen folgt.

Kuratiert von Barbara Herzog, Christina Penetsdorfer, Tina Teufel. Initiiert von Beatrice von Bormann.

 

 

Georg Eisler: Bilder

  • Georg Eisler, All Saints, Manchester / Das Kino, 1986 & Wartime, 1987, Öl/Lw (Museum der Moderne Salzburg, Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten)
  • Georg Eisler, Polizeiaktion, 1969, Öl/Lw & Polizeiaktion, 1969, Bleistift auf Papier (Museum der Moderne Salzburg, Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfond für bildende Künstler und Komponisten)
  • Georg Eisler, Am Gare Montparnasse, Paris, 1978 & Polizeieinsatz, 1976, Bleistift auf Papier & Straßenkampf, 1974, Öl/Lw (Museum der Moderne Salzburg, Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfond für bildende Künstler und Komponisten)
  • Georg Eisler, Espresso B, 1982, Öl/Lw (Museum der Moderne Salzburg, Schenkung des Georg und Alice Eisler-Stiftungsfonds für bildende Künstler und Komponisten)

 

Biografie von Georg Eisler (1928–1998)

  • 20.4.1928

    Am 20. April wurde Georg Eisler (1898–1962) in Wien als Sohn des jüdischen Komponisten und Schönberg-Schülers Hans Eisler und der Sängerin Charlotte Eisler (geb. Demant, 1894–1970) geboren. Eislers Eltern sind überzeugte Kommunisten und politisch aktiv.
  • 1935

    Eislers Eltern ließen sich scheiden. Hans Eisler emigrierte in die USA.
  • 1936

    Charlotte Eisler zog mit dem 8-jährigen Georg nach Moskau, da sie dort beim staatlichen Musikverein MUSGIS eine Arbeit angenommen hatte. Georg besuchte die deutschsprachige Karl-Liebknecht-Schule, nach deren Schließung er an eine russische Schule wechseln musste. Nach 20 Monaten wurde die Aufenthaltsgenehmigung nicht mehr verlängert. Charlotte Eisler und ihr Sohn mussten die UdSSR verlassen und nach Wien zurückkehren.
  • 1938/39

    Die Heimreise von Mutter und Sohn Eisler endete in Prag, da zwischenzeitlich Österreichs Anschluss an das Deutsche Reich erfolgt war.
  • 1939

    Im März 1939 Ausreise nach England gelang. Charlotte und Georg Eisler erreichten Southampton, sechs Monate bevor der Zweite Weltkrieg ausbrach. Charlotte Eisler ließ sich im August in Manchester nieder, der Kriegsausbruch stand unmittelbar bevor. Georg wurde mit anderen Kindern nach Cheadle Hulme evakuiert. Er kam beim wohlhabenden aber kinderlosen Paar John und Ethel Boarman unter. Mit deren Unterstützung konnte Georg Eisler die Secondary School im Industrievorort Stockport besuchen.
  • 1940–1944

    Weil er seine Mutter vermisste, zog Georg Eisler wieder zu seiner Mutter zurück. Er wurde an die Central High School for Boys eingeschult. Es scheiterten alle Pläne, Georg Eisler zu seinem Vater in die USA zu schicken. Die schweren Bombenangriffe der NS-Luftwaffe auf Manchester erlebte er mit. Lernte die Kunsthistorikerin Margaret H. Bulley kennen. Sein bereits vorhandenes Interesse an der Kunst wurde durch sie gefördert. Bulley ermöglichte mit Einwilligung der Mutter ein Kunststudium an der Stockport School of Art. Georg war mit 14 Jahren der jüngste Student.
  • 1944

    Mit 16 Jahren begann er das Kunststudium an der Manchester School of Art und setzte es an der Salfort School of Art fort. Zwischenzeitlich lernte er bei einem Besuch in London den dort im Exil lebenden Maler Oskar Kokoschka kennen. Kokoschka gab Georg Eisler Privatunterricht, der ihn nachhaltig prägte. Erste Ausstellungsbeteiligungen in der Foyle’s Gallery in London. Dort stellten in England lebende österreichische Künstler aus: u. a. Georg Ehrlich (1897–1966), Gerhard Frankl (1901–1965), Siegrfried Charoux (1896–1967). Freundete sich mit dem 21-jährigen Dichter Erich Fried (1921–1988) an, die Freundschaft hielt ein Leben lang. Beide wurden Mitglieder der Emigrationsorganisation Young Austria. Eisler erhielt finanzielle Unterstützung durch Margaret H. Bulley.
  • 1945

    Im Mai 1945, kurz nach Kriegsende, zogen Georg Eisler und seine Mutter nach London, um sich auf ihre Rückkehr nach Wien vorzubereiten. Georg Eisler war höchst beeindruckt von der Picasso und Matisse-Ausstellung im Victoria & Albert Museum.
  • 1946

    Eislers erste Einzelausstellung im Internationalen Club in Manchester mit Gemälden, Zeichnungen und Radierungen (Mai). Vor seiner Rückreise nach Österreich sah er noch eine Ausstellung mit Arbeiten von James Ensor in der National Gallery in London, wo er wichtige Impulse erhielt. Im September kehrte Georg Eisler nach zehn Jahren im Exil in das zerstörte Wien zurück. An der Akademie der bildenden Künste wurde er nur von Herbert Boeckl angenommen, vielleicht weil er ein Empfehlungsschreiben von Oskar Kokoschka hatte. Für mehr als zehn Jahren besuchte Eisler den Abendakt von Boeckl und lernte dort Alfred Hrdlicka, Rudolf Schönwald und Fritz Martinz kennen. Mit diesen blieb er lebenslang freundschaftlich verbunden.
  • 1947

    Teilnahme an der Ausstellung „Erste Große Österreichische Kunstausstellung“ im Künstlerhaus, Wien.
  • 1948

    Teilnahme an der Ausstellung „Formen und Wege“ im Konzerthaus, Wien. Sah eine Ausstellung des Expressionisten Richard Gerstl und die Schau „Classiques de la Peinture Française moderne“ mit Werken von Giorgio de Chirico, Max Ernst, Salvador Dalí, Pablo Picasso und Fernand Léger im Kunstgewerbemuseum (heute: MAK – Museum für angewandte Kunst). Hans Eisler musste aus politischen Gründen die USA verlassen und kehrte nach Europa zurück. Georg hielt Kontakt zu seinem Vater, der zeitlebens zwischen Wien und Ostberlin pendelt.
  • 1949

    Georg Eisler musste sich mit verschiedenen Tätigkeiten den Lebensunterhalt verdienen, daneben widmete er sich intensiv der künstlerischen Tätigkeit.
  • 1950

    Georg Eisler malte seine ersten politischen Bilder: „Wofür wir kämpfen“. Damit nahm er Bezug auf den Korea-Konflikt. Er beschäftigte sich bis zu seinem Tod immer wieder mit weltpolitischen Ereignissen, vor allem gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Volk und Staat führen zur Bildproduktion (Ungarn-Aufstand, Studentenproteste, Aufstand in der Tschechoslowakei 1968, Ausschreitungen in England 1981, „Friedliche Revolution“ 1989).
  • 1953

    Erste Italienreise, wo er sich mit den Originalen der Renaissancemalerei auseinandersetzt: Kompositionen nach Tizian, Veronese, Tintoretto hielt er in mehreren Skizzenbüchern fest. Ausstellung „Eisler, Escher, Hrdlicka, Martinz, Schönwald“ im Circolo di Cultura in Bologna und der Galleria il Torcogliere in Rom. Einflüsse durch Francisco de Goya, William Hogarth (Grafik), Max Beckmann und Francis Bacon (Malerei) sowie Bert Brecht und Ernst Bloch (Literatur).
  • 1958–1960

    Galerie Wolfrum in Wien widmete Georg Eisler eine Einzelausstellung, die erste nach zehn Jahren. Es folgten weitere Präsentationen in den Niederlanden und Deutschland.
  • 1961

    Der Dirigent Otto Klemperer lud Georg Eisler nach London ein und beauftragte ihn mit Bühnenbild und Kostümen für die „Zauberflöte“ am Royal Opera House Covent Garden in London (Premiere 4.1.1962).
  • 1962

    Tod des Vaters in Ostberlin (6.9.).
  • 1963

    Georg Eisler erhielt den Dr.-Theodor-Körner-Preis, den Preis beim Österreichischen Graphikwettbewerb, Innsbruck und die Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien.
  • 1964

    Erich Fried und Ernst Köller gaben Eislers erste Monografie mit einem Werkverzeichnis heraus.
  • 1965

    Eisler erhielt den Österreichischen Staatspreis für Malerei. Die Wiener Secession widmete ihm eine große Einzelausstellung.
  • 1966

    Georg Eisler beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen und er reiste regelmäßig nach London, Italien, Paris und Berlin. Hochzeit mit der Juristin Elise Gerson (16.9.).
  • 1968

    Eisler wurde kulturpolitisch aktiv und zum Präsidenten der Wiener Secession gewählt. Diese Position hielt er bis 1972 inne. In dieser Eigenschaft war er Initiator zahlreicher Ausstellungen. U.a. kuratierte er die Schau „Vienna Secession“ an Royal Academy in London. Daneben wurde er Mitherausgeber der Zeitschrift „Ver Sacrum“ (bis 1974)
  • 1970

    Ausstellungsbeteiligung an „Figur“ mit Hrdlicka, Schönwald, Martinz und Schwaiger in der Zentralsparkasse in Wien. Dozent am Institut of European Studies in Wien (bis 1976). Otto Breicha gab eine neue Monografie mit Werkverzeichnis zum malerischen Werk heraus. Tod der Mutter Charlotte Eisler (21.8.).
  • 1971

    Erhielt den Preis der Stadt Wien für Malerei. Wolfgang Lesowsky, unter Mitwirkung von Ernst Fischer, produzierte einen Fernsehfilm über Georg Eisler.
  • 1973

    Der Regisseur Heinrich Schnitzler beauftragte Georg Eisler mit Bühnenbild und Kostümen zu Friedrich Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ am Schauspielhaus in Graz.
  • 1974

    Georg Eisler erhielt das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich.
  • 1976

    Lehraufträge am German Semester, Unversity of Southern Califronia, Los Angeles sowie an der University of New Mexico, Albuquerque. Die Klimt-Ehrung der Wiener Secession erhalten.
  • 1977

    „Vier Maler im Wohnpark Alt-Erlaa“ mit Adolf Frohner, Alfred Hrdlicka, Fritz Martinz und Georg Eisler. Für den Wohnpark von Architekt Harry Glük entwarf Eisler zwei großformatige Bilder: „Großes Kaffeehaus (Café Sperl)“ und „Großer Markt an der Porta Portese“. Veröffentlichte das Buch „From Naked to Nude“.
  • 1978

    „Spurensicherung“ von Wolfgang Lesowsky, produziert vom ORF.
  • 1979–1991

    Georg Eisler war Visiting Professor an der German Summer School, University of New Mexico, Albuquerque.
  • 1981–1996

    Auf Einladung von Wieland Schmidt, dem Präsidenten der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst, Salzburg (ehemals Kokoschkas Schule des Sehens, gegr. 1953), übernahm Georg Eisler die Leitung der Klasse Malerei und Zeichnung. Hielt Vorträge an der Stanford University.
  • 1982

    Auf der 40. Biennale von Venedig war Georg Eisler mit Werken vertreten. Schloss Freundschaft mit 20 Jahre älteren Fotografen Henri Cartier-Bresson. Die Künstler besuchten einander gegenseitig in Paris, Wien und Salzburg und zeichneten gemeinsam.
  • 1983

    Eisler nahm erneut eine Lehrtätigkeit an den Universitäten von New Mexico und Kalifornien an.
  • 1987

    Lehrauftrag als Gastprofessor an der Hochschule für Künste in Westberlin.
  • 1989

    Im Dezember 1989 war Eisler auf Demonstrationen in Berlin und Dresden anwesend. Er hielt das Gesehene in zahlreichen Zeichnungen und Gemälden fest.
  • 1990/91

    Gastprofessur an der Hochschule der Künste in Hamburg und eine Lehrtätigkeit bei der Internationalen Sommerakademie für Kunst und Gestaltung Pentiment, Hamburg.
  • 1995

    Georg Eisler kuratierte die Ausstellung „Elements. Austrian Painting since 1980“ in der Municipal Gallery of Modern Art in Dublin.
  • 1997

    Konzipierte und gestaltete eine umfassende Retrospektive im Oberen Belvedere.
  • 1998

    Georg Eisler verstarb am 15. Januar 1998 in Wien.
  1. Zit. nach Beatrice von Bormann, Georg Eisler – Welt-Anschauung, in: Sabine Breitwieser (Hg.), Georg Eisler. Welt-Anschauung (Ausst.-Kat. Museum der Moderne Salzburg, 18.11.2017–8.4.2018), S. 18–33, hier S. 27.
  2. Zitiert nach: Patrik Werkner, Im Gespräch mit Gerog Eisler, in: Sabine Breitwieser (Hg.), Georg Eisler. Welt-Anschauung (Ausst.-Kat. Museum der Moderne Salzburg, 18.11.2017–8.4.2018), S. 34–41, hier S. 36.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.