Zum dreihundertsten Geburtstag von Josef Ignaz Mildorfer (1719–1775) würdigt das Belvedere den Barock-Maler im Herbst 2019 mit einer Ausstellung in der Reihe IM BLICK. Der gebürtige Tiroler erhält damit in seinem Jubiläumsjahr seine erste monografische Einzelpräsentation. Die Schau legt das Augenmerk auf drei zentrale Aspekte seines künstlerischen Wirkens: seine seltenen Schlachtenbilder, seine Rolle als Professor für Malerei an der Wiener Kunstakademie sowie seine Aufträge für Kirche, Adel und Bürgertum.
Österreich | Wien: Belvedere, Oberes Belvedere
19.9.2019 – 6.1.2020
In frühen Jahren erprobt sich Mildorfer in einer kleinen Anzahl von Werken im Genre der Schlachtenmalerei. Damit reagiert er auf die zeitgeschichtlichen Ereignisse des damals wütenden Österreichischen Erbfolgekrieges.
Mildorfers Beziehung zur Wiener Kunstakademie reicht von seinen eigenen Auszeichnungen als Preisträger der dort abgehaltenen Wettbewerbe in den Jahren 1741/42 bis hin zu seiner Funktion als Professor für Malerei. Mitte des 18. Jahrhunderts kann er das Amt drei Mal in Folge durch Wahl für sich bestimmen. Durch seine mehrjährige Lehrtätigkeit trägt Mildorfer entscheidend zur Herausbildung des expressiven „Wiener Akademiestils“ bei. Werke von Künstlern aus diesem Kontext – wie Franz Anton Maulbertsch (1724–1796) – gehören zum Kernbestand der Barocksammlung des Belvedere.
Zu den prominenten Auftraggebern Mildorfers zählt ab Ende der 1740er Jahre das Kaiserpaar Maria Theresia (1717–1780) und Franz I. Stephan (1708–1765). Mildorfers Fresken im Menageriepavillon in Schönbrunn und in der Kapuzinergruft haben sich bis heute erhalten. Die Ausstellung stellt weitere ausgewählte Aufträge des Malers in und um Wien vor.
Kuratiert von Maike Hohn.