Das Belvedere widmet im Frühjahr und Sommer 2021 dem bedeutenden Landschaftsmaler Joseph Rebell (1787–1828) eine erste Einzelausstellung. Der Künstler wurde im Jahr 1787 in Wien geboren und wirkte ab 1813 in Neapel und Rom. Seine Bilder genossen höchstes Ansehen beim kunstinteressierten Publikum in ganz Europa, bei Aristokratinnen, Aristokraten und Königen. Die umfangreiche Schau zeigt zahlreiche Ansichten Rebells aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz, die nun erstmals miteinander verglichen werden können.
Österreich | Wien: Belvedere, Orangerie
17.6. – 13.11.2022
Rebells Arbeiten unterscheiden sich von jenen seiner Zeitgenossen durch das Licht. Seine Landschaften erstrecken sich unter klarem Himmel und sind vom warmen Licht der südlichen Sonne beschienen. Das lässt die Ansichten vom Golf von Neapel, von der Küste bei Amalfi oder von den Inseln Capri und Ischia besonders realistisch und natürlich erscheinen. Auch der österreichische Kaiser Franz I. erkennt bei seinem Aufenthalt 1819 in Rom die Modernität der Bilder von Joseph Rebell und beauftragt ihn sogleich mit vier großformatigen Ansichten aus der Gegend von Neapel – sie befinden sich heute im Belvedere. Wenig später holt er den Maler als Direktor an die kaiserliche Gemäldegalerie im Oberen Belvedere. Rebell wandelt diese von 1824 bis zu seinem plötzlichen Tod im Dezember 1828 mit innovativer Tatkraft von einem Sommerschloss in einen modernen Musemsbau um.
Die Ausstellung findet in der Orangerie des Unteren Belvedere statt. Auf einer Ausstellungsfläche von 350 Quadratmetern sind etwa 70 Gemälde und 40 Zeichnungen zu sehen. Der thematische Schwerpunkt der Schau liegt auf den Ansichten aus Süditalien, doch auch frühe Zeichnungen von Joseph Rebell, etwa von den oberitalienischen Seen sowie die arkadischen Landschaften, werden angemessen beleuchtet.
Kuratiert von Sabine Grabner.
Quelle: Belvedere, Wien