Im Frühjahr 2022 widmet das Bank Austria Kunstforum Wien dem britischen Künstler David Hockney in Österreich erstmals seit 19961 wieder eine umfassende Werkschau. Hockney, einer der facettenreichsten und einflussreichsten Künstler der Gegenwart, experimentiert seit über 60 Jahren mit den Medien Malerei, Zeichnung und Grafik.
„Bilder beeinflussen Bilder, aber Bilder bringen uns auch dazu, Dinge zu sehen, die wir sonst vielleicht nicht sehen würden.“2 (David Hockney)
Österreich | Wien: Kunstforum Wien
10.2. – 19.6.2022
Neben seinen ikonischen Swimming Pool-Bildern nimmt die Ausstellung Hockneys präzise Untersuchungen der Landschaft, des Portraits und des Aktes in den Blick, die stets verknüpft mit der eigenen Biografie und Identität sind: So setzt sich Hockney immer wieder mit queerer Erotik auseinander – auch zu einer Zeit, als Homosexualität in Großbritannien noch als Straftat galt. In seinen Landschaftsbildern kehrt Hockney immer wieder zu seinen Wurzeln im Norden Englands zurück; diese oft an die Grenzen der Gegenständlichkeit weisenden Arbeiten stehen im spannungsvollen Kontrast zur modernistischen Architektur und cleanen Ästhetik der amerikanischen Westküste, einem zweiten Lebensmittelpunkt Hockneys, dem er ein malerisches Denkmal gesetzt hat. Zwischen dem Figurativen und dem Abstrakten oszillierend, analysiert Hockney unterschiedliche Ausdrucksformen einer Erfahrung des Sehens.
Mit „The First Marriage“ (1962), „Mr and Mrs Clark and Percy“ (1970–1971) und „My Parents“ (1977) reisen Hauptwerke des Künstlers aus der Sammlung der Tate in Großbritannien nach Wien.
Die Schau legt darüber hinaus einen Fokus auf das umfassende druckgrafische Werk David Hockneys, das er seit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn konsequent weiterentwickelt. Im Bank Austria Kunstforum Wien werden Meilensteine der Druckgrafik, wie die Radierungszyklen „A Rake's Progress“ (1961–1963) und „Cavafy“ (1966) präsentiert.
„Man muss hingucken und sich ständig danach fragen, was man sieht. Das Zeichnen lässt einen die Dinge klarer und klarer sehen. Das Bild wandert auf physiologischem Weg durch einen hindurch ins Gehirn, ins Gedächtnis – wo es bleibt –, und es wird dann über die Hände weitergeleitet.“3 (David Hockney)
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Tate.
Kuratiert von Bettina M. Busse, Veronika Rudorfer und Helen Little (Tate)