Adolphe Monticelli

Wer war Adolphe Monticelli?

Adolphe Joseph Thomas Monticelli (Marseille 14.10.1824–29.6.1886 Marseille) war ein französischer Maler im Umkreis des Impressionismus, dessen innovativer, pastoser Umgang mit Farbe Künstler wie Vincent van Gogh beeinflusste.

Kindheit und Ausbildung

Nach erstem Zeichenunterricht bei Felix Ziem (1821–1911) schrieb sich Adolphe Monticelli 1841 an der Ecole de Dessin de Marseille ein. 1846 wurde er dort mit einem 1. Preis ausgezeichnet. Anschließend setzte er seine Ausbildung bei Paul Delaroche (1797–1856) fort. Während der Revolution von 1848 kehrte Monticelli nach Marseille zurück und blieb dort bis 1855. Er fertigt hauptsachlich Porträts an und stellte erstmals 1853 im Salon in Marseille aus, „Zusammenkunft nach dem Essen“ (Privatbesitz).

Freundschaft mit Narcisse Diaz de la Peña

Um 1855 und 1856 hielt sich Monticelli wieder in Paris auf, wo er Narcisse Diaz de la Peña (1807–1876) kennenlernte. Monticelli bezog ein Atelier in dessen Nachbarschaft und begleitete ihn häufig zum Malen in den Wald von Fontainebleau. Diaz de la Peña, der selbst von Eugène Delacroix (1789–1863) leuchtenden Farben beeinflusst war, ermutigte Monticelli zu freierem Farbauftrag. Ende 1856 begab sich Monticelli wieder nach Marseille.

In den 1860er Jahren begann Monticelli, gelegentlich in einer pastosen, als Farbrelief erscheinenden Technik zu arbeiten. Von November 1863 bis Januar 1871 hielt er sich wieder in Paris auf, wo er, dem Geschmack des Zweiten Kaiserreiches entsprechend, zahlreiche Gemälde mit Sujets malte, denen die fêtes galantes des Rokoko oder orientalische Motive als Vorlage dienten. Auch Stillleben, Landschaften und Porträts gehörten zu seinem Repertoire. Um 1870 verkehrte er im Café Guerbois, wo sich die künstlerische Avantgarde traf.

Provence

Während des Deutsch-Französischen Krieges flüchtete Monticelli zu Beginn des Jahres 1871 nach Südfrankreich, wo er bis zu seinem Tod blieb. Experimentellen Charakter haben seine provenzalischen Landschaftsstudien: Er trägt die Farbe häufig dick mit dem Palettmesser auf Holztafeln auf. Die ungewöhnliche Malweise führte dazu, dass er von Kritikern und örtlichen Kunstsammlern als verrückt bezeichnet wurde, was er mit gutem Humor trug. Monticelli freundete sich 1878 mit Paul Cézanne (1839–1906) an, den er bereits seit den späten 1860er Jahren aus Paris kannte, und begann mit ihm zusammen im Freien zu malen. 1883 arbeiteten sie gemeinsam in der Umgebung von Marseille und Aix-en-Provence.

Monticelli stellte seine Werke nie am Salon in Paris aus, trotzdem ließen sie sich gut verkaufen. Durch seinen neuartigen Umgang mit der Farbe, der bis zur Auflösung des Bildgegenstandes führen konnte, war er eine wichtige Inspiration für jüngere, heute viel berühmtere Künstler der französischen Avantgarde, so etwa für Vincent van Gogh (1853–1890).

Tod

Adolphe Joseph Thomas Monticelli starb 1886 in Marseille.