Anton Romako (1832–1889) gehört zu den bedeutendsten Malern des Historismus in Österreich. Der in den 1850er Jahren außerordentlich erfolgreiche Porträtist lebte mit seiner Familie in Rom, bevor er, von seiner Ehefrau verlassen, mit den Kindern nach Wien zurückkehrte. Hier war ihm allerdings der einstige Ruhm nicht mehr hold. Seine Gemälde - Porträts, Genrebilder, Historiengemälde und selten Landschaften - fanden mit ihren teils übertriebenen, gängigen Schönheitskonzepten zuwiderlaufenden Ausprägungen keine positive Resonanz in der Hauptstadt des Habsburgerreiches. Völlig verarmt verstarb Romako 1889, um zwanzig Jahre später von Oskar Kokoschka wiederentdeckt zu werden. Der frühe Expressionist schätzte die technischen Finesse seines Vorgängers, dass dieser auch mit dem Pinselstiel in die nasse Farbe hineinritzte, übernahm er von ihm.
Österreich / Wien: Leopold Museum
23.3. – 18.6.2018
Das Leopold Museum besitzt neben dem Belvedere eine der ausgesuchtesten Sammlungen an Werken des höchst subjektiven Künstlers. Die Retrospektive stellt alle Gattungen und Schaffensphasen im Werk Anton Romakos vor.