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Ausstellungen in der Kunsthalle Bremen 2018 Niederländisches Barock, Liebe, Hans Christian Andersen und Rosa Barba

Rachel Ruysch, Blumen in einer Glasvase, Detail, 1686, Öl/Leinwand, 57,4 x 46 cm (Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen)

Rachel Ruysch, Blumen in einer Glasvase, Detail, 1686, Öl/Leinwand, 57,4 x 46 cm (Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen)

Die Kunsthalle Bremen eröffnet das Ausstellungsjahr mit einem Schwerpunkt zur niederländischen Malerei und Zeichnung des Goldenen Zeitalters. Zum einen präsentiert sie eine Auswahl der über 900 Arbeiten auf Papier – zum anderen nimmt sie die Schenkung Schünemann entgegen und präsentiert diese erstmals in der Öffentlichkeit. Vielfalt in Themenwahl und Techniken sind garantiert!

Die Geschichte des legendären Kabinetts für aktuelle Kunst in Bremerhaven wird ab Anfang Mai aufgerollt. Auf nur 33 m² stellte der Kurator Jürgen Wesseler seit 1967 Künstler aus, die heute zu den international bedeutenden Kreativen des späten 20. Jahrhunderts zählen.

Im Sommer dreht sich alles um die Liebe. Zu den interessanten Neuentdeckungen des Jahres zählt Hans Christian Andersen, der Märchenerzähler als „Poet mit Feder und Schere“. Ab November dekonstruiert Rosa Barba in der Kunsthalle Bremen das Medium Film.

Ausstellungen in der Kunsthalle Bremen 2018

Kühles Licht und weite See. Niederländische Meisterzeichnungen und ihre Restaurierung (7.3.–1.7.2018)

Nach der mehrjährigen, durch die Hermann Reemtsma Stiftung geförderten Restaurierung kann dieser weitgehend unbekannte Bestand von über 900 Werken holländische und flämische Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts nun erstmals in einer Auswahl präsentiert werden.

Tulpen, Tabak, Heringsfang. Niederländische Malerei des Goldenen Zeitalters (7.4.–19.8.2018)

Sammlung Schünemann in der Kunsthalle Bremen: Tulpen, Tabak, Heringsfang

Jahrzehntelang blieb die Privatsammlung im Verborgenen: Nun schenkt der Bremer Kaufmann Carl Schünemann seine sensationelle Sammlung niederländischer Gemälde der Kunsthalle Bremen. Es ist die bedeutendste Gruppe von Altmeistergemälden, die der Kunstverein in Bremen seit seiner Gründung vor fast 200 Jahren erhalten hat. Im Frühjahr 2018 werden die 32 Ölgemälde erstmals ausgestellt: Stillleben, Landschaften, Seestücke und Genrebilder geben einen umfassenden Einblick in die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts.

50 Jahre Avantgarde. Das Kabinett für aktuelle Kunst Bremerhaven (5.5.–19.8.2018)

Kaum ein anderer Ort in der Region hat so kontinuierlich und ausdauernd zeitgenössische Kunst gezeigt wie das legendäre Kabinett für aktuelle Kunst in Bremerhaven. Auf nur 33 m² stellte der Kurator Jürgen Wesseler seit 1967 Künstler wie Carl Andre, Wolfgang Laib und Gregor Schneider aus, die zu den zentralen Vertretern der Gegenwartskunst zählen. Die Ausstellung in der Kunsthalle Bremen nähert sich erstmals den Plakaten, die zwischen den 1960er und 1980er von den Künstlern für das Kabinett für aktuelle Kunst gestaltet wurden.

Ergänzt werden sie durch deren Entwürfe und Skizzen. Fotografien, Briefe und Notizen erzählen von der persönlichen Bindung zwischen den Künstlern und dem Kurator. Arbeiten von Blinky Palermo, Gerhard Richter, Franz Erhard Walther und Andreas Slominski aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen ergänzen die Schau um zentrale Werke, die erstmals im Bremerhavener Kabinett ausgestellt wurden.

What is Love? Von Amor bis Tinder (7.7.–21.10.2018)

Fragen rund um die Liebe beschäftigen uns alle – ein Leben lang. Anhand von etwa 40 Werken aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen geht die Ausstellung „What is Love? Von Amor bis Tinder“ zeitlosen Fragen zu Liebe, Partnerschaft, Erotik, Schönheit und Narzissmus nach.

Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen 2018 (28.7.–30.9.2018)

Für den diesjährigen Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen werden wieder 10 Künstlerinnen und Künstler nominiert. Bereits zum 46. Mal wird 2018 der mit 30.000 Euro dotierte Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen verliehen, einer der bedeutendsten Preise für zeitgenössische Kunst in Deutschland.

Hans Christian Andersen. Poet mit Feder und Schere (20.10.2018–24.2.2019)

Mit Märchen wie Des Kaisers neue Kleider, Die Prinzessin auf der Erbse oder Die kleine Meerjungfrau erlangte Hans Christian Andersen bereits zu Lebzeiten größte Berühmtheit. Nahezu unbekannt dagegen sind die feinsinnigen und überraschend modern anmutenden Arbeiten auf Papier, die der prominente dänische Dichter zu Lebzeiten ausschließlich an Freunde verschenkte, aber nicht öffentlich preisgab. Sie reichen von radikal abstrahierten Italienlandschaften über grotesk anmutenden Schattenrissen bis hin zu experimentierfreudigen Klecksographien, wie sie das 19. Jahrhundert bis dahin kaum kannte. Erstmals in Deutschland zeigt die Kunsthalle Bremen eine große Ausstellung zu diesem Thema.

Mit der ebenso zauberhaften wie bizarren Papierwelt von Hans Christian Andersen präsentiert die Kunsthalle Bremen einen überraschend „anderen Andersen“. Eine künstlerische Entdeckung, zu der auch die Pop-Art Ikone Andy Warhol eine Spur legte. Er hielt Andersen und dessen Scherenschnitte noch kurz vor seinem Tod in farbstarken Siebdrucken fest und leistete damit gegen Ende der 1980er Jahre einen illustren Beitrag zu der reichen Andersen-Rezeption, die bis in die Gegenwartskunst anhält.

Rosa Barba (November 2018–März 2019)

Das Werk der in Berlin lebenden Künstlerin Rosa Barba (*1972) zeichnet sich durch ihre konzeptionelle Auseinandersetzung mit Film aus. Im Mittelpunkt steht das Interesse an der Beziehung von Film, Raum und Betrachter. So spielen Komposition, Körperlichkeit von Form und Plastizität eine wichtige Rolle in der Wahrnehmung ihrer Arbeiten. Barbas Umgang mit Film ist skulptural: Durch die Dekonstruktion filmischer Elemente entstehen kinetische Objekte und Installationen im Raum. Dabei sind ihre Arbeiten zwischen experimenteller Dokumentation und fiktiver Erzählung angesiedelt und spielen in einer unbestimmten Zeit. Mit der Kamera als Zeicheninstrument erforscht Barba Orte und Situationen auf ihre formale Gestalt und auf historische Konnotationen und Spuren. Diese verwebt sie dann mit eigenen narrativen Ebenen zu Fiktionen, die neue Interpretationsmöglichkeiten eröffnen.

Quelle: Pressetext

Ausstellungen in der Kunsthalle Bremen 2018: Bilder

  • Andreas Slominski, Farbe zum Anstreichen des Fensterrahmens des Kabinetts für aktuelle Kunst, Bremerhaven, 1999, 2 Farbdosen, je 750 ml Lack (Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Dauerleihgabe aus der Sammlung Manfred und Bärbel Holtfrerich, Hamburg © Andreas Slominski, Foto: Tobias Hübel)
  • Carl Friedrich Demiani, Familienbild, 1806, Gouache auf Pergament, aufgezogen auf Leinwand, 56,5 cm x 44,8 cm (Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen)
  • Tom Wood, Tired Drink picture, 1986, aus der Serie Looking for Love, 1982–85, Fotografie 24 x 30 cm (Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen © Tom Wood, courtesy of the artist)
  • Emeka Ogboh, The Continental Entrée, 2015/16, Installationsansicht Kunsthalle Bremen (courtesy of the artist, Foto: Marcus Meyer)
  • Hans Christian Andersen, Pierrot mit Schwan und Gebäuden auf seinem Hut, 1874, Scherenschnitt 12,5 x 13,2 cm (Odense City Museums)
  • Hans Christian Andersen, Pierrot, o.J., Scherenschnitt, 21,8 x 15,8 cm (Odense City Museums)
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.