Gerhard Richter: die wichtigsten Werke des Kölner Malers glory casino app download play store mama baji casino krikya casino login glory casino casino live score mega world casino mega casino mcw baji live casino mega casino login rajabaji casino glory casino profile glory casino bd glory casino bangladesh download mega casino world app jaya casino glory casino খেলার নিয়ম nagad 88 casino vaggo casino crazy time casino betvisa casino mcw casino world krikya casino wcm casino glory casino app bangladesh

Gerhard Richter

Wer ist Gerhard Richter?

Gerhard Richter (*9.2.1932 in Dresden) ist ein deutscher Maler, der zu den bekanntesten Künstlern der Gegenwart gehört (→ Zeitgenössische Kunst). Sein vielschichtiges Werk umfasst mehr als 3.000 Arbeiten, darunter figurative wie abstrakte Malerei, übermalte Fotografien, Editionen, Objekte. Seit 2017 malt Gerhard Richter nicht mehr, ist aber noch als Zeichner aktiv.

Gerhard Richter lebt und arbeitet in Köln.

„Ich verfolge keine absichten, kein System, keine Richtung, ich habe kein Programm, keinen Stil, kein Anliegen. Ich halte nichts von fachlichen Problemen, von Arbeitstemen, von Variationen bis zur Meisterschaft. Ich fliehe jede Festlegung, ich weiß nicht, was ich will, ich bin inkonsequent, gleichgültig, passiv; ich mag das Unbestimmte und Uferlose und die fortwährende Unsicherheit.“1 (Gerhard Richter, 1966)

Hier findest Du die wichtigsten → Gerhard Richter: Ausstellungen 2024

Ausbildung

Der am 9. Februar 1932 in Dresden (DDR) geborene Richter wurde zum Wandmaler ausgebildet. Nach der Schulzeit ging Gerhard Richter verschiedenen Tätigkeiten als Fotolaborant, als Reklame-, Bühnen- und Betriebsmaler nach. Bis zum 31. Juli 1956 absolvierte er ein Studium an der Dresdner Hochschule für Bildende Kunst. Für das Deutschen Hygiene-Museum, Dresden, schuf er 1956 die Wandmalerei „Lebensfreude“.

Am 4. und 5. August 1959 hatte er die documenta II in Kassel besucht und intensiv auf Werke von Ernst Wilhelm Nay, Jackson Pollock, Lucio Fontana, Jean Fautrier reagiert. Noch Jahre später erklärte er:

„Die Unverschämtheit! Von der war ich sehr fasziniert und sehr betroffen. Ich könnte fast sagen, dass diese Bilder der eigentliche Grund waren, die DDR zu verlassen.“2

 

Flucht in den Westen

„Mir ging es ja zum Schluss relativ gut in der DDR. Mit der Berufsbezeichnung ‚Wandmaler‘ war ich nicht so den Formalismus-Vorwürfen ausgesetzt wie die Tafelmaler, und ich bekam Aufträge für Wandgestaltungen, d. h. ich hätte davon leben können und wäre auch leidlich unbehelligt von dem System geblieben. Aber das war eine unbefriedigende Aussicht, vor allem deshalb, weil die Bilder, die ich wie gewohnt nebenher machte und die ja mein eigentliches Anliegen waren, immer schlechter wurden, unfreier und unechter.“3

Die Entscheidung für den Weggang aus der DDR fällte Gerhard Richter trotz einer relativen Akzeptanz und Sicherheit. Das einzige Schlupfloch in den Westen war 1961 noch Westberlin, wo der Zug von Moskau nach Dresden hielt. Daher reiste Richter im März 1961 nach Moskau und Leningrad (heute: St. Petersburg), verstaute auf der Rückreise seine Koffer in Westberlin und holte danach seine Frau Ema in Dresden ab. Die Flucht nach Westdeutschland gelang Gerhard Richter am 30. März 1961 problemlos, die künstlerische Flucht aus dem „Idealismus“ des Sozialismus gestaltete sich hingegen als Tour de Force.

Von seinem bisherigen Werk konnte er kaum etwas mitnehmen: zwei Konvolute mit Fotografien seines in Dresden entstandenen Frühwerks sowie privater Familienfotos. Darunter befanden sich allerdings die Vorlagen zu den Gemälden „Onkel Rudi“ (85) und „Tante Marianne“ (87) von 1965. Seinem alten Lehrer und Mentor erklärte er seine Flucht wenig später in einem Brief:

„Die Gründe [zu fliehen, Anm. AM] sind vorwiegend beruflicher Art […]. Wenn ich sage, dass mir die künstlerischen Bestrebungen, das ganze kulturelle ‚Klima‘ des Westens mehr bieten können, meiner Art zu sein und zu arbeiten besser und stimmiger entsprechen als das des Ostens, so will ich damit die Hauptursache angedeutet haben.“4 (Gerhard Richter in einem Brief an Heinz Lohmar, 6.4.1961)

Düsseldorf 1961/62

Im April 1961 ging Gerhard Richter in das künstlerische aufstrebende und tolerante Düsseldorf, wo er bei seinem alten Mitstudenten Reinhard Graner wohnen konnte. Dieser hatte ihm auch empfohlen, nicht nach München zu gehen. Als Republikflüchtling erhielt Richter für die folgenden zwei Jahre eine monatliche Beihilfe in Höhe von 350 D-Mark

Richters erster künstlerischer Kontakt war der informelle Maler Peter Brüning, dem er seine Mappe zeigte. Dieser lobte allerdings wider Erwarten nicht die abstrakten Experimente Richters, sondern dessen figurative Bilder. Um einen Arbeitsplatz und Anregungen zu erhalten, bewarb sich Richter an der Düsseldorfer Akademie bei Ferdinand Macketanz, wo er am 17. Mai 1961 im Rahmen einer Sonderkonferenz zugelassen wurde. Am 1. Juni konnte Gerhard Richter ein eigenes Zimmer in der Kirchfeldstraße 104 beziehen und vier Tage später malte er bereits in der Klasse Macketanz.5 Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig, denn:

„Bis zum Semesterrundgang im Februar 1962 hatte ich so viel gemalt, dass ich Aufsehen erregte. Ich hatte praktisch den gesamten Klassenraum für mich und bis zur Decke mit Bildern zugepflastert.“

Die frühesten informellen Bilder Richters zeigen, dass er sich den Ausdruck innerer Befindlichkeiten rasch erarbeitet hatte. Zu seinen wichtigsten Anregern zählten in dieser Zeit Jean Dubuffet, Jean Fautrier, Lucio Fontana und Francis Bacon. Letzterer lässt sich auch im Motiv der Sitzenden leicht benennen. Allerdings wechselte er zwischen figurativ und abstrakt, wie es später charakteristisch für den Maler werden sollte. Bereits im Dezember 1961 legte Richter einen ersten Werkkatalog an und hielt fest:

„Ordnung, Regelhaftigkeit, Sicherheit, Dogma – das sind meine ewigen immer wiederkehrenden Wunschträume.“6

Am 15. Januar 1962 konnte Gerhard Richter in ein sogenanntes Komfort-Apartment in der Hüttenstraße 71 ziehen und Ema, die bis dahin bei ihren Eltern in Sanderbusch geblieben war, nach Düsseldorf nachkommen lassen. Der nun 30-jährige Maler konnte sich mit Gelegenheitsjobs finanziell über Wasser halten (Verkauf von Farben und Papier an seine Mitstudenten; richter zeichnete humoristische Blätter für eine Firmenzeitung und baute mit Ema und dem Kommilitonen Manfred Kuttner Motivwagen für den Düsseldorfer Karneval).

Heute gelten die Werke dieser Phase als künstlerischer Befreiungsschlag, zeigen sie doch die ungebremste Energie und Emotionalität ihres Schöpfers. Als Gerhard Richter diese Werke zum Semesterabschluss im Februar 1962 erstmals präsentierte, fiel er damit auf. Bei dieser Gelegenheit lernte er Konrad Lueg und Alfred Kuttner kennen, und Lueg überredete ihn in die Klasse von Karl Otto Götz zu wechseln.

„Ich erinnere mich an den Rundgang im Februar 1962, da hingen seine informellen Bilder auf dem dunklen unteren Flur der Akademie. Aber bald malte er Signalbilder. Als der Maler Gaul mich in der Akademie besuchte und einen Blick in meine Klasse warf, war er überrascht, dass u.a. Signalbilder an der Wand hingen. Gaul malte damals auch Signalbilder und schimpfte: ‚Kaum taucht etwas Neues im Kunstbetrieb auf, und schon wird es an der Akademie praktiziert.‘“ (Karl Otto Götz)

Nach dem April '62 wandte sich Gerhard Richter ausschließlich der abstrakten Malerei zu, wobei er sich intensiv mit Material und Oberfläche auseinandersetzte. Wie Fontana attackierte Richter die Leinwände und durchbohrte sie; zu seinen neuen Vorbildern gehörten Alberto Giacometti und Germaine Richier.7 Neben den auf die Bildmitte ausgerichteten pastosen Farbstrukturen nach Jean Fautrier treten jetzt auch Kompositionen auf, die sich vor allem auf die Randzonen der Leinwandflächen konzentrieren und auf diese Weise eine freie Bildmitte umrahmen. Alberto Burri regte ihn vielleicht zu einer neuen Werkgruppe an, bei der er verschiedene Stoffe in Gips tränkte und über die bemalten Leinwände spannte.

Vom 8. bis 30. September 1962 stellte Gerhard Richter 20 im Jahr 1962 entstandene Ölgemälden, vier Textilarbeiten, vier Objekte (ohne nähere Angaben), neun Lackarbeiten sowie zwei Konvolute von 26 weißen und 23 gelben Zeichnungen seiner informellen Werkphase in der Galerie Junge Kunst in Fulda aus. In der Ausstellung lief ein von Gerhard Richter besprochenes Tonband mit dem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ ab, das allerdings mit der Empfehlung schloss, das Kind müsste bestraft werden, weil es von Kunst nichts verstand. Die Präsentation bestritt er gemeinsam mit Manfred Kuttner; sie wurde initiierte von Franz Erhard Walther, der ihnen die Räumlichkeiten vermittelte. Den affirmativen Titeln – „Exzeß“, „Narbe“, „Resection“, „Verwundung“ oder „Aggression“ – fügte Richter bereits Werknummern hinzu, aus denen hervorgeht, dass der Maler im Jahr 1962 mehr als 80 Werke geschaffen haben musste. Der Katalogtext ist die erste kunstkritische Bewertung von Richters neuen Bildern:

„Richters Arbeiten sind emotionaler Natur. Er lässt ein Ereignis seines Innern sich abspielen in einem Bildraum oder nimmt es aus der Fläche heraus vor einen Hintergrund. Die Sparsamkeit der Mittel macht diesen Vorgang nur noch eindringlicher und erhöht seinen Ernst, mag es sich um eine Gestaltung in schwarz, grau, weiß oder grün handeln, wobei die Verlagerung des ‚Horizonts‘ eine erlösende oder erdrückende Wirkung ausübt.“8 (Alexander Delsenroth)

Nach der Präsentation löste er sich von der Abstraktion, denn er meinte, „Informel und Tachismus waren vorbei, da konnte man nichts mehr machen“9. Ende 1962 gab Gerhard Richter diese Werkphase zugunsten einer neuen, auf fotografischen Bildvorlagen basierenden Malerei auf. Bisher galt, dass er alle Bilder verbrannt hätte, um einen Neuanfang zu wagen.10 In der Folge setzte er sich mit der amerikanischen Pop Art auseinander und begann im Herbst 1962 nach Medienbildern zu malen. Nun fand er seine Bildmotive in den Massenmedien, der Illustrierten und Zeitungen, oder unter den Fotografien in seinem eigenen, aber auch in fremden Familienalben.

Kapitalistischer Realismus

Während seines Studiums an der Düsseldorfer Akademie lernte Gerhard Richter die Kommilitonen Konrad Lueg, Sigmar Polke und Blinky Palermo kennen. Bereits Mitte 1962 begann er Medienbilder in seine Gemälde zu integrieren, die er in privaten Fotoalben, Zeitungen, Zeitschriften, Werbeprospekten und Bildbänden fand. „Tisch“ (1962, Harvard Art Museum, Boston) ist das erste Fotobild, die Vorlage dazu fand er in der italienischen Zeitschrift „domus“ von August 1956. Gerhard Richter gefiel sein erstes Fotobild nach eigener Aussage „dann doch nicht so recht […], deshalb habe ich es so verschmiert“.11 Ziel war, „aus etwas Kunstlosem kunstlose Kunst zu kreieren“12. Die neuartigen, auf Vorlagen beruhenden Fotobilder stellte Gerhard Richter erstmals im Februar 1963 auf dem Semesterrundgang der Akademie aus. Drei Werke aus dem Jahr 1962 - „Tisch“ (1), „Hitler“ (3) und „Faltbarer Trockner“ (4) - nahm er später in sein offizielles Werkverzeichnis auf.

Wie aus seiner Korrespondenz hervorgeht, war Richter vor allem von der Aktualität des Dargestellten („Illustrierte haben mir es ja schon immer angetan, sicher der dokumentarischen Aktualität wegen.“) und die Popularität der Themen („die Fotos betreffen uns mehr“) angezogen. Er fand in den medial verbreiteten Bildern „Leitbilder“, die er zuvor noch als „Kitsch“ abgetan hatte. Die Pop Art gab dem Maler das Vertrauen, dass in diesen Fotografien Kunst und nicht Banalität zu finden ist.13

In diesem Jahr freundete er sich mit Günther Uecker an, der bereits seit 1957 Nägel in rhythmischen Strukturen auf meist weiß gestrichenen Bildflächen einschlug. Trotz höchst unterschiedlicher künstlerischer Haltung verstanden sich die beiden gut. Als in der Nachbarschaft von Günther Ueckers Atelier am Fürstenwall 204 ein Raum frei wurde, vermittelte er diesen an Gerhard Richter. Damit bezog Richter sein erstes eigenes Atelier (außerhalb der Akademie), das er bis 1970 benutzte.

Ab 1963 experimentierte Gerhard Richter Richter mit monochromer Malerei, Unschärfe, verwischten Porträts, um gegen die Innovationslust der Moderne anzumalen. Der Künstler zeigt sich auch heute noch sicher, dass, „wenn die Effekte des Verwischens die nebensächlichen Details verschwinden lassen, das Dargestellte eindeutiger, gleichzeitig aber auch geheimnisvoller erscheint“14. Zu ergänzen ist noch die Flüchtigkeit der Wahrnehmung und der Erinnerung.

„Party“ (2-1, 1963) gehört heute zu den bekanntesten Werken Richters aus dieser Phase. Das graue Gemälde entstand in den ersten Wochen des Jahres nach einem Foto in der in Köln erschienenen Zeitschrift Neue Illustrierte vom Dezember 1962. Es zeigt den Schweizer Schlagersänger und Showmaster Vico Torriani bei einem Punsch mit vier jungen Frauen vom Fernsehballett Bavaria. Richter zerschnitt die Leinwand an mehreren Stellen, nähte sie grob wieder zusammen und drückte blutrote Farbe von hinten durch die Schlitze. Aufgrund seiner erzählerischen Vordergründigkeit sah er das Werk als misslungen an und wollte es eigentlich vernichten. Stattdessen schenkte er das Gemälde Günther Uecker und vermerkte auf der Rückseite der Leinwand: „Dieses schlechte / Bild vom Dez. 62 / vermache / ich G. Uecker / Richter / 13.4.68.“15

Am 11. Mai 1963 eröffneten Gerhard Richter, Manfred Kuttner, Sigmar Polke und Konrad Lueg ihre erste und einzige gemeinsame, selbst organisierte Ausstellung in der Kaiserstraße 31A unter großer Anteilnahme von Düsseldorfs progressiver Künstlerschaft.16 In einer Einladung an die Neue Deutsche Wochenschau beschrieb Richter ihr Projekt wie folgt:

„Wir zeigen erstmalig in Deutschland Bilder, für die Begriffe wie Pop-Art, Junk Culture, imperialistischer oder kapitalistischer Realismus, neue Gegenständlichkeit, Naturalismus, German Pop und einige ähnliche kennzeichnend sind.“17

Mit dem Begriff Kapitalistischer Realismus regaierten die jungen Künstler auf die amerikanische Pop Art, das Werk von Roy Lichtenstein und den Sozialistischen Realismus. Zwar bewunderte Gerhard Richter die Radikalität der Pop Art-Künstler, doch betrachtete er deren Werke auch mit leichtem Unbehagen.

Bei der Aktion „Leben mit Pop – eine Demonstration für den kapitalistischen Realismus“ am 11. Oktober 1963 um 20 Uhr nahmen  Konrad Lueg und Richter die Idee von der Verbindung von Kunst und Leben auf. Die Künstler inszenieren sich im Möbelhaus Berges als lebendige Skulpturen auf Sockeln in einem modernen Wohnzimmer-Ensemble mit einem integrierten Objekt von Joseph Beuys in der Garderobe. Pop bezog sich auf Luftballone, die sich aufblasen und mit einem „Pop“ zerplatzen ließen. Zwischen den Auslagen in den weiteren Verkaufsräumen präsentierten die beiden Künstler mehrere eigene Werke. Richter präsentierte die Bilder „Hirsch“ (7), „Schloss Neuschwanstein“ (8), „Mund“ (11-1) sowie das später zerstörte Gemälde „Papst“. Zudem stellten sie zwei aus Pappmaché gefertigte lebensgroße Figuren des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy und des Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela zu ihren Werken.

Über Kasper König, der damals noch Kunstgeschichte am Courtauld Institue in London studierte, wurde Heiner Friedrich im Frühjahr 1964 auf Gerhard Richter aufmerksam. Noch während des ersten Besuchs in dessen Atelier verspracht der Galerist eine Ausstellung in München. Richter konnte sich in der Galerie Friedrich + Dahlem in einer Doppelausstellung mit Peter Klasen präsentieren (10.6.–10.7.1964). Es handelte sich hierbei um 14 neue, nach fotografischen Vorlagen gemalte, graue Bilder.

Motive für Fotobilder

Im Juli 1964 verließ Gerhard Richter die Düsseldorfer Akademie ohne Abschluss oder die Auszeichnung zum Meisterschüler. Sein Kontakt zu Konrad Lueg und Sigmar Polke war in den folgenden Jahren äußerst wichtig, um die Malerei in Auseinandersetzung mit der Fotografie neu zu erfinden. Zu den abstrakten Eigenschaften der Fotos gehören ihre Stillosigkeit18 und vor allem ihre Egalität, die Richter durch die Vermalung der noch feuchten Oberflächen seiner Gemälde betonte:

„Ich verwische, um alles gleich zu machen, alles gleich wichtig und gleich unwichtig. […] Ich wische vielleicht auch das Zuviel an unwichtiger Information aus.“19

1962 hatte Richter erste Fotos abgemalt und schon rasch bestimmte Motive gewählt, um mit diesen Gemälden über Malerei an sich nachzudenken. Neben banalen Aufnahmen und kleinbürgerliche Idyllen interessierte er sich für gestellte oder inszenierte Fotografie vor allem aus der Werbung. Jahrzehntelang verschleierte Richter allerdings die Quellen seiner Bildmotive und strickte das Narrativ, dass er gleichgültig nur Fotos abmalen wollte, um nicht als sentimental zu gelten20:

  • Flugzeuge und Autos (1963),
  • Familienbilder nach Amateuraufnahmen aber auch sachlich-distanzierte Porträts (1963),
  • Landschaften (1964),
  • Vorhänge (196421 und vor allem ab 1965),
  • verschiedene Themen wie Mord an 8 Lernschwestern (1966),
  • Farbtafeln mit zufälliger Anordnung der Farbflächen (ab 1966),
  • Akte (1967),
  • Stadtbilder (1968),
  • stimmungsvoll- romantisierende Landschaften (1968)

Die in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre entstandenen Arbeiten zeigen, wie sehr sich Gerhard Richter mit Minimal-Art und Konzeptkunst auseinandersetzte und die Ergebnisse auf seine Malerei übertrug (→ Minimal Art | Minimalismus). Die Vorhänge, die er aus dem Hintergrund von Portätaufnahmen aus dem Automaten isolierte, waren der erste Schritt Richters in die Abstraktion und eröffneten ihm einen Ausweg aus der drohenden malerischen Festlegung auf Bilder nach fotografischen Vorlagen.

Als sich Richter 1968 zum ersten Mal einen Familienurlaub leisten konnte, flog er mit seiner Frau und seiner Tochtr für 14 Tage nach Korsika. Die während dieser Zeit geschossenen Fotos verarbeitete der Maler im Düsseldorfer Atelier in fünf Werke (1968/69). Er zeigt in den Bildern Landschaften aus der Distanz mit tiefem Horizont und teils dramatisch bewölktem Himmel. Koloristisch reagierte er auf die Farbverschiebungen des von ihm verwendeten Filmmaterials. Mit den schönen, an die Romantik und Caspar David Friedrich erinnernden Werken provozierte Richter, auch wenn sie sich für ihn selbst eher wie eine Resignation vor Minimal Art anfühlten. Da die Bildgattung ihn allerdings doch faszinierte, suchte er nach verwertbaren Motiven in seiner Umgebung, darunter die Ruhrtalbrücke (228), die Eifellandshcaft (229, 230), oder an weiteren Urlaubsdestinationen wie am Vierwaldstätter See (1969), auf Gran Canaria (1969) oder Teneriffa (1971), Davos (1981). Alle seit 1968 entstandenen Landschaften Richters sind nach eigenen Aufnahmen entstanden, wie ein Blick in den Atlas bestätigt.

Die Stilvielfalt bestätigte sich auf Gerhard Richters erster Einzelausstellung in einer Institution: Im Aachner Kunstverein Gegenverkehr stellte Klaus Honnef Arbeiten Richters aus den Jahren 1962 bis 1969 aus (27.3.-22.4.1969). Die Vielfalt seines bisherigen Werks konnte er nicht nur in der Überblicksschau dem Publikum vorstellen, sondern auch im begleitenden Katalog, der 122 kleinformatige Abbildungen dieser Arbeiten beinhaltete.

„Als ich anfangs […] einige Leinwände grau zustrich, tat ich das, weil ich nicht wusste, was ich malen sollte oder, was zu malen wäre, und es war mir dabei klar, dass so ein erbärmlicher Anlass auch nur unsinnige Resultate zur Folge haben konnte. Mit der Zeit jedoch bemerkte ich Qualitätsunterschiede zwischen den Grauflächen und auch, dass diese nichts von der destruktiven Motivation zeigten. Die Bilder fingen an, mich zu belehren.“22

Die monochrom-grauen Bilder folgen einem konzeptuellen Ansatz. Er untersuchte systematisch Farbauftrag und Farbqualität; mittels dieser Strategie näherte sich Richter der Konzeptkunst an, ohne dabei das gemalte Bild zu negieren. Sein Studienfreund, der Galerist Konrad Fischer, half ihm mit diesem Werkblock eine Position jenseits der Fotovermalungen zu etablieren. Vom 11. April bis 7. Mai 1970 richtete Fischer seinem Freund Gerhard Richter eine Einzelausstellung aus und eröffnete damit seinen neuen Raum in der Andreasstraße 25. Die 35 meist kleinformatigen Werke hingen eng nebeneinander an der Wand.
Mitte November 1970 reisten Blinky Palermo und Richter nach New York, um sich dort selbst von der vibrierenden Kunstszene zu überzeugen. Nach zehn Tagen kehrten die Künstler erschöpft zurück. Ihre Mappen hatten sie keinem einzigen Galeristen gezeigt, nur Robert Ryman (begeisterte sich für die Landschaften) und James Rosenquist begutachteten Richters Fotografien. Kurz nachdem er wieder zurückgekehrt war, zeigte er zum ersten Mal den Atlas23, sein Foto- und Quellenmaterial, in der Öffentlichkeit: Das Museum Folkwang in Essen stellte ihn gemeinsam mit Richters Druckgrafiken aus.

Zehn Jahre nach seiner Flucht nach West-Deutschland und seiner Ankunft in Düsseldorf wurde der Maler aus Dresden als Professor für Malerei an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf berufen (SoSe 1971). Dies sicherte ihm erstmals ein regelmäßiges Einkommen.

Zeichnungen der 1960er Jahre

In der frühesten Zeichnung setzt Richter einen Bleistift in eine Bohrmaschine ein, um kleine, zittrige Linien zu zeichnen. Durch die Drehbewegung entstehen Schlingen, die an Blumen, vor allem Rosenblüten, denken lassen. Diese Zeichnung, die sich vom übrigen Werk Richters in jener Zeit unterscheidet, ist vollkommen abstrakt und konzentriert sich ausschließlich auf den Verlauf der Linie. Indem Richter seine Hand durch einen Bohrer ersetzte, der die Linie auf dem Papier zog, verweigerte er dem Werk seine persönliche Handschrift und überließ das Geschehen der Maschine. Seine Ambivalenz gegenüber der handwerklichen und künstlerischen „Meisterzeichnung“ drückt sich hier deutlich aus.

1972: 48 Portraits und Landschaften

„Ich war nie ein Bildersturmer gewesen, sonst hatte ich ja auch keine Landschaften, keine Porträts oder Ähnliches gemalt. Rebellentum widerspricht meinem Temperament.“24 (Gerhard Richter im Gespräch mit Götz Adriani, 2017/18)

Das Jahr 1972 erweist sich in der Rückschau als ein intensives und erfolgreiches Ausstellungsjahr für Gerhard Richter: Sein Foto- und Quellenmaterial erhielt den Titel „Atlas“. Er malte für den Deutschen Pavillon der 36. Biennale von Venedig (11.6.-1.10.1972) den Bilderzyklus „48 Portraits (324/1-48)“ (Museum Ludwig, Köln). Danach widmete er sich in Anlehnung an Caspar David Friedrichs „Eismeer [Letzte Hoffnung]“ den Seestücken (→ Caspar David Friedrich: Das Eismeer). Gleichzeitigt wandte er sich von der schwarzweißen Fotomalerei wieder ab und erprobte Landschaften mit überbreiten Pinseln, deren Spuren den Abstraktionsgrad der Gemälde erhöhen und die Abbildungsfunktion der Bilder unterlaufen.

1973 begann Isa Genzken ihr Studium in der Malereiklasse von Gerhard Richter, das sie 1977 abschloss. Von 1982 bis 1993 war das Künstlerpaar verheiratet.

Farbtafeln und gestische Abstraktion

Die Lösung vom abbildhaften Charakter seiner Malerei bestätigte Gerhard Richter auch in den 1973 wieder aufgegriffenen Farbtafeln, in denen er 180 aus den drei Grundfarben und Grau gemischte Farbtöne nach Los verteilte. Zum einen erinnert der Raster an Farbtafeln aus der Farbenindustrie, zum anderen wünschte der den Zufall der Verteilung als Reaktion auf die Ernsthaftigkeit der Neo-Konstruktivisten wie Josef Albers verstanden zu wissen.

„Um alle vorkommenden Farbtöne auf einem Bild darstellen zu können, entwickelte ich ein System, das - ausgehend von den drei Grundfarben plus Grau - in stets gleichmäßigen Sprüngen eine immer weitergehende Aufspaltung (Differenzierung) ermöglichte. 4 x 4 = 16 x 4 = 64 x 4 = 256 x 4 = 1024. Die Zahl 4 als Multiplikator war notwendig, weil ich eine gleichbleibende Proportion von Bildgröße, Feldgröße und Felderanzahl erhalten wollte. Die Verwendung von mehr als 1024 Farbtönen (z.B. 4096) erschien mir sinnlos, da dann die Unterschiede von einer Farbstufe zur nächsten nicht mehr sichtbar wären. Die Anordnung der Farbtöne auf den Feldern erfolgte per Zufall, um eine diffuse, gleichgültige Gesamtwirkung zu erzielen, während das Detail anregend sein kann. Das starre Raster verhindert die Entstehung von Figurationen, obwohl diese mit Anstrengung sichtbar werden.“ (Gerhard Richter 1974)

Mit den Grauen Bildern hatte sich Gerhard Richter bis Mitte der 1970er Jahre in eine Sackgasse gemalt, wie er selbst bekannte.25 Der Befreiungsschlag gelang dem Kölner Maler mit Hilfe der komplexen, vielfarbigen, abstrakten „Konstruktion“ (389) im Sommer 1976. Scharf konturierte Linien und Flächen stehen in diesem Bild gestisch gemalten Partien in Gelb, Orange und Rot gegenüber bzw. durchschneiden sie. Dadurch entsteht der Eindruck von abgegrenzten Flächen oder einem umschlossenen Raum, von Nähe und Ferne, kurzum von Tiefe – auch wenn die Komposition sich nicht zu einer logischen Raumkonstruktion zusammensetzen lässt. Auch wenn der Maler diesen Weg nicht weiter des „sehr konstruierten und ausgedachten“ Bildes verfolgen sollte, so brachte ihm dieses malerische Experiment doch die Freiheit der Abstrakten Bilder.

Damit beschritt er einen Weg, der ihn bis heute als einen der wichtigsten Maler der Abstraktion macht. Sie unterscheiden sich von den Abstraktionen der 1980er Jahre durch ihre relativ geringe Größe. Ab 1979 verwendet er die Rakel, um seine über einen langen Zeitraum entstehenden, in Schichten aufgebauten Abstraktionen mit einer Portion Zufall zu entwickeln:

„Etwas entstehen lassen, anstatt kreieren.“ (Gerhard Richter 28.2.1985)

Jedes abstrakte Gemälde Richters findet erst nach einem langen Prozess seine endgültige Form. Der Maler begann mit geometrischen oder frei aufgetragenen Farbflächen, die er dann mit Werkzeugen wie Rakeln ex negativo, also im Widerspruch zu den vorgegebenen Markierungen, mit Schichten Ölfarbe überzog:

„Ich muss mit dem ‚Schandfleck‘ beginnen und nicht mit dem neuen Inhalt (wenn ich mich davon befreien könnte, müsste ich nach einer angemessenen Darstellungsweise suchen). Mit all den Techniken, die mir zur Verfügung stehen, insbesondere denen der Eliminierung, muss ich versuchen, etwas, das ich mir nicht vorstellen kann – etwas, das weiter geht und besser und richtiger ist als meine eigene, bereits bestehende Meinung und Absicht – ein existierendes Bild von etwas so erscheinen zu lassen.“26

Kerze und Schädel

Gleichsam als Gegensatz zu den Abstrakten Bildern arbeitete Gerhard Richter 1982 und 1983 an Kerzen- und Schädeldarstellungen, die Mitte der 80er Jahre zu seinen Markenzeichen wurden. Immerhin nutzte die amerikanische Rockband Sonic Youth „Kerze“ (1983, WVZ 546-2) als Cover ihres 1988 erschienenen Albums „Daydream Nation“. Die malerisch delikaten Kerzen und Flammen (!) entfalten ob ihres dunklen Hintergrunds nahezu mystische Kraft - und sind meisterhaft fotorealistisch gemalt. Richter arbeitet oft mit Metaphern, so auch mit der Verwendung einer brennenden Kerze, die Besinnlichkeit, Vergänglichkeit und Tod bedeutet. Indem er der Kerze oft noch einen Totenschädel dazu legt, steigert er die Vergänglichkeitsassoziation. „Das oft verwendete Sujet der Kerze wurde aber auch zu einem politischen Symbol, durch die 50 Jahre Feierlichkeiten der Zerstörung Dresdens. Kerzen waren für die DDR immer schon ein wichtiges Symbol, als stille Demonstration gegen das Regime“, begründete Gerard Richter die Entstehung der Kerzenbilder. Dass aus dem diskursiven Zusammenhängen gleichzeitig auch eine populäre Dimension entstand, war Richter zu dem Zeitpunkt nicht bewusst. Richter nennt es aber einen „schönen Nebeneffekt zur Popularisierung“.

Wenn auch die altmeisterlich gemalte brennende Kerze auch heute noch zum populärsten Motiv in Gerhard Richters Werk gehört, so gelang ihm der internationale Durchbruch mit den großen Abstraktionen aus dem Jahr 1984. Die erste Retrospektive in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf (ab 17.1.1986) präsentierte mit 133 Exponanten die größte Werkschau des Malers und wanderte weiter nach Berlin, Bern und Wien. Der Ausstellungskatalog war als erstes Werkverzeichnis des Künstlers konzipiert.

„Überlieferte, so genannte alte Kunstwerke sind nicht alt, sondern aktuell. Sie werden, solange wir sie im weitesten Sinne „haben“, nie überholt sein, und wir stellen ihnen weder etwas Gleichrangiges zur Seite, noch werden wir ihre Qualität erreichen oder überragen. Ihre permanente Gegenwart macht das Andere erforderlich, das wird heute herstellen, das weder besser noch schlechter ist, sondern deshalb anders sein muss, weil wir gestern den Isenheimer Altar gemalt haben.“27 (Gerhard Richter 1983)

Deutscher Herbst: 18. Oktober 1977 vs. Betty

Der 15-teilige Bilderzyklus „18. Oktober 1977“ (Museum of Modern Art, New York) enstand zwischen März und November 1988 zu den Selbstmorden der RAF-Mitglieder in Stammheim und dem Kulminationspunkt des Deutschen Herbstes. Richter recherchierte in den Archiven von Stern und Spiegel in Hamburg. Der Zyklus hat unterschiedlichste Deutung erfahren und gilt heute u.a. als Schlusspunkt der Beschäftigung des Künstlers mit dem Historienbild mit dem Ziel, traumatisch kollektive Erlebnisse offenzulegen. Wie der Künstler selbst festhielt, beendete der Zyklus „18. Oktober 1977“ seine Beschäftigung mit den Bildern nach Schwarz-Weiß Fotos der 1960er Jahre. Seit 1993 wird das Bild „Betty (663-5)“ (1988, Saint Louis Art Museum), das Gerhard Richter als Rückenansicht nach einem Schnappschuss seiner gleichnamigen Tochter aus erster Ehe malte, als positives Gegenstück zum RAF-Zyklus gedeutet.

„So gesehen, versuche ich doch mit einem Bild nichts anderes, als das Unterschiedlichste und Widersprüchlichste in möglichster Freiheit lebendig und lebensfähig zusammenzubringen. Keine Paradiese.“28 (Gerhard Richter, 1986)

Gerhard Richter im Kölner Dom

Gerhard Richter ist aus der evangelischen Kirche ausgetretener Atheist. Seinen „Hang zum Katholizismus“ konnte er 2006 im Glasfenster der Südquerhausfassade des Kölner Doms unter Beweis stellen. Das 106 m² große Glasgemälde Fenster besteht aus 11.263 mundgeblasenen Echt-Antik-Glas-Quadraten in der Größe von 9,6 mal 9,6 Zentimetern und in 72 unterschiedlichen Farben. Die abstrakte Farbfeld-Komposition geht konzeptuell auf das Bild „4096 Farben“ aus dem Jahr 1974 zurück. Der Kölner Künstler schenkte sein Werk dem Dom, die Herstellungskosten von Derix Glasstudios beliefen sich auf 370.000 EURO Spendengeld. Nach der Einweihung am 25. August 2007 wurden sowohl positive wie kritische Stimmen laut.

Grund für die gespaltene Aufnahme war die Genese von Richters Domfenster. Die Verglasung aus dem Jahr 1863, ein Geschenk des preussischen Königshauses, war während des 2. Weltkriegs gemeinsam mit den Entwürfen zerstört worden. Das Kölner Domkapitel plante in der Folge an Märtyrer des 20. Jahrhunderts (Edith Stein, Maximilian Kolbe) und den Holocaust zu erinnern. Die Dombaumeisterin bat persönlich Gerhard Richter um einen weiteren Entwurf. Dieser überzeugte das Kapitel mehr als die figurativen Entwürfe von Egbert Verbeek und Manfred Hürlimann, die sich allerdings an den Vorgaben orientierten.

Gerhard Richter hatte für seinen abstrakten Entwurf eine Fotografie des Bildes „4096 Farben“ zerschnitten und hinter die Maßwerkfenster geklebt. Der Kölner Maler erhielt 2005 den Auftrag an diesem Konzept weiterzuarbeiten und wurde 2006 schlussendlich mit dem Werk beauftragt. Richter wählte aus einer Palette von 800 Farben 72 Farbtöne aus, die auch in Fenstern des 19. Jahrhunderts eingesetzt wurden. Ein Zufallsgenerator übernahm die Reihung, wobei sich die Bahnen allerdings spiegeln (1-3, 2-5, 4-6). Richter griff nur korrigierend ein, wenn die Farbtafeln zufällig eine Form ergaben. Die die Farbtafeln mit Silikon auf eine Trägerscheibe angebracht sind, konnte Richter ohne Bleiruten arbeiten.

Späte Abstraktionen

Gerhard Richter arbeitet seit 2008 mit neuen Methoden und Techniken, darunter die Hinterglasmalerei bzw. dem Tintenstrahldrucker. Im Jahr 2008 begann er sich mit der Hinterglasmalerei zu beschäftigen, bei der er Emailfarbe auf eine Plexiglasscheibe gießt und ausgewählte resultierende Farbkombinationen auf Glasscheiben überträgt.

2011 erfand Richter für seine Strips-Serie eine Methode, bei der er die digitale Reproduktion eines Gemäldes durch Trennen, Spiegeln und Wiederholen in feine Streifen unterteilt; Kombinationen dieser Streifen bringt er mittels eines Tintenstrahldruckers auf Acrylträger auf. Weiter schuf Richter in diesen Jahren eine Reihe von Skulpturen aus klaren Glasscheiben, die ihre Wirkung letztlich durch die Reihenfolge der Scheiben oder durch ihre freie Anordnung im Raum entfalten.29

 

Birkenau

Erst im Jahr 2014 kehrte Richter mit den vier großformatigen Birkenau-Bildern wieder zur Malerei auf Leinwand zurück. Er er erkannte, dass es unmöglich ist, Gemälde auf Basis von Fotografien eines Häftlings im NS-Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau zu schaffen, verwandelte Richter die Ölgemälde in eine Abstraktion. Anschließend fotografierte er jedes abstrakte Gemälde und reproduzierte es in vier Teilen im Maßstab 1:1, um das Gemälde nachzubilden.30

 

Richters letzte Bilder

Noch 2014 setzte Gerhard Richter seine Beschäftigung mit der Malerei mit weiteren abstrakten Werken fort. Im Gegensatz zu den weißlichen, nahezu einfarbigen Leinwänden von 2009 weisen dieser Arbeiten nun reiches Kolorit auf. Die kurzfristige Abkehr Richters von der Malerei vielleicht aber aber auch die Erfahrungen mit den Hinterglasbildern mit ihrer intensiven Farbigkeit und den fließenden Formen mögen ihn zu neuen Ausdrucksmöglichkeiten inspiriert haben. Richter nutzte nicht mehr den Rakel, um die Oberflächen seiner Bilder durch eine finale Überarbeitung zu verschließen, sondern sie durch Kratzer und andere Eingriffe zu öffnen. Dadurch entsteht eine Harmonie miteinander kommunizierender Farbschichten.

Im Jahr 2017 schloss Richter diese Phase mit vier großformatigen abstrakten Werken ab, seine letzten Ölgemälde (WVZ 952). Da zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs klar war, dass dies seine letzten Bilder sein würden, enthalten sie kein Pathos, keine Geste des Abschieds. Es war nicht geplant, dass Richters malerisches Werk mit ihnen abgeschlossen sein würde. Seither hat sich der Künstler in der kleinformatigen Zeichnung, im Aquarell und in raumgreifenden, skulpturalen Arbeiten ausgedrückt.

Einmal mehr scheint Richter mit diesen Bildern, sich auf

„Experimente ohne bestimmten Plan, Stil, Ideologie, Konstruktion oder Ausdruck [einzulassen], aber gleichzeitig [wird] er nicht blind oder automatisch ausgeführt oder durch bloßen Zufall bestimmt.“31

Zeichnung und Aquarell in Richters Werk

Mit Zeichnen und Aquarellieren beschäftigte sich Gerhard Richter hauptsächlich in den 1980er und 1990er Jahren. Die abstrakten Arbeiten auf Papier dienten ihm dazu, stilistische Fixierungen und feste Vorstellungen zu überwinden, Widersprüchliches sichtbar zu machen. Dabei bediente er sich verschiedener Verfahren, die über die Konventionen des klassischen Aquarells hinausgingen. Im Gegeneinander von bewusster Gestaltung und unkontrollierbarem Geschehen entstanden Blätter von faszinierender Dichte und Lebendigkeit, wie sie in dieser Weise auf der Leinwand mit Ölfarbe nicht herzustellen gewesen wären. Angesichts der überraschenden, ästhetisch überwältigenden Ergebnisse hegte Richter oft Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieser Arbeiten. So vollendete er 1997 einen letzten Aquarellzyklus, und 1999 setzte er mit einer Folge von Bleistiftzeichnungen vermeintlich einen Schlusspunkt unter diese Gattung.32

In den folgenden Jahren konzentrierte sich Gerhard Richter gänzlich auf die Malerei; erst in seinem späten Schaffen traten Arbeiten auf Papier unversehens wieder in den Vordergrund. Nach der Fertigstellung eines großen, abstrakten Bildes entschied er 2017, die Malerei endgültig aufzugeben, gegen Ende des Jahres begann er wieder zu zeichnen. Nach wie vor verbrachte Richter im gewohnten Rhythmus den Tag im Atelier, doch statt auf der Wand arbeitete er nun am Schreibtisch. Seine Arbeitsweise blieb dieselbe: Die Malerei war nie kontinuierlich vonstattengegangen, sie hatte sich stets auf begrenzte Perioden beschränkt. Auf intensive Wochen folgten längere Pausen, die Richter mit anderen Tätigkeiten füllte. So handhabte er es auch bei den Arbeiten auf Papier der Fall. Da er sie jeweils präzise datiert, ist ersichtlich, dass sie innerhalb weniger Tage oder Wochen entstanden sind, abhängig von Stimmung und Konzentration. Bald ging Richter über das Zeichnen mit dem Bleistift hinaus und verwendete Ölkreiden und Tinten, um der Arbeit weitere Impulse zu verleihen. Diese Blätter stellte er verschiedentlich aus – und obwohl er jeweils erklärte, dies seien nun seine endgültig letzten Werke, folgten einige Monate später weitere.

Gerhard Richters späteste Werke ist ein Zyklus von über 70 kleinformatigen, abstrakten Arbeiten auf Papier, die er zwischen dem 5. und 11. Januar 2022 schuf, sowie 31 Fotografien davon als Auflage mit dem Titel „mood“ (2022, Farbfaksimilie von den Aquarellen, die er in der Fondation Beyerle präsentiert hatte).33 Die Arbeiten sind etwa A4-groß; anfangs arbeitete Richter mit Tusche und Bleistift, später nur noch mit Bleistift. Inmitten der Zeichnungen plante Richter eine großformatige Glasskulptur, „3 Glasscheiben“ (2023). Mit dem Künstlerbuch „Gerhard Richter: 100 Abstract Pictures“ (2023) führte der Kölner Künstler seinen konzeptuellen Ansatz weiter: Es zeigt darin 100 Hinterglasgemälde34 - er schüttet dafür Emailfarbe auf Plexiglas und lässt sie miteinander verfließen -, die er nach ihrer fotografischen Fixierung zerstörte. Die nur noch in Fotografien und im Buch exitierenden Werke ließ er durch 100 Gedichte der Konkreten Poesie ergänzen. „Abstraktion wird durch Abstraktion erklärt“, zeigt sich David Zwirner überzeugt.35

Gerhard Richter: Künstlerbücher

  • Gerhard Richter, 128 Details from a Picture (Halifax 1978), The Nova Scotia Pamphlets 2, Halifax, Nova Scotia 1980.
  • Gerhard Richter, Abstraktes Bild 825-11: 69 Details, Frankfurt am Main / Leipzig 1996.
  • Gerhard Richter, War Cut, hg. v. Suzanne Pagé und Hans Ulrich Obrist für das Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Köln 2004.
  • Gerhard Richter, Wald, Köln 2008.
  • Gerhard Richter, Obrist-O’Brist, Köln 2009.
  • Gerhard Richter, Sindbad, Köln 2010.
  • Gerhard Richter, Eis, Köln 2011.
  • Gerhard Richter, Night Sketches, London 2011.
  • Gerhard Richter, November, London 2013.
  • Gerhard Richter, 92 Zeichnungen, Köln 2020.
  • Gerhard Richter, 54 Zeichnungen, 3 Graue Spiegel, 1 Kugel, Köln 2021.
  • Gerhard Richter, 100 Abstract Pictures, New York 2023.

Literatur zu Gerhard Richter

  • Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen, hg. v. Markus Heinzelmann (Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf, 5.9.2024–2.2.2025), Berlin 2024.
    • Dietmar Elger, 1961 bis 1964: Gerhard Richters frühe Jahre in Düsseldorf, S. 8
    • Markus Heinzelmann, Die Wunder des Lebens. Gerhard Richter und seine Sammler*innen im Rheinland, S. 18
    • Heike van den Valentyn, Ordnen, Abbilden, Zeigen. Gerhard Richters Ausstellungen im Rheinland, S. 34
  • Gerhard Richter, New York 2023 (Ausst.-Kat. Galerie David Zwirner, New York, 16.3.–29.4.2023), New York 2023.
  • Dietmar Elger, Gerhard Richter. Bibliografie: Kataloge - Künstlerbücher - Monographien, Berlin 2023.
  • Vija Celmins, Gerhard Richter - Double vision, hg. v. Brigitte Kölle (Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Hamburg, 12.5.–27.8.2023), Hamburg 2023.
  • Benjamin H. D. Buchloh, Gerhard Richter – Malerei nach dem Subjekt der Geschichte, Köln 2022.
  • Die jungen Jahre der Alten Meister. Baselitz – Richter – Polke – Kiefer, hg. v. Staatsgalerie Stuttgart, Deichtorhallen Hamburg (Ausst.-Kat. Staatsgalerie Stuttgart, 12.4.–11.8.2019; Deichtorhallen Hamburg, 13.9.2019–5.1.2020), Dresden 2019.
  • Dieter Schwarz, Gerhard Richter: zwei graue Doppelspiegel für ein Pendel in Münster, Köln 2018.
  • Gerhard Richter: Birkenau, hg. von Helmut Friedel (Ausst.-Kat. Museum Frieder Burda, Baden-Baden), Köln 2016.
  • Benjamin H. D. Buchloh, Gerhard Richters Birkenau-Bilder, Köln 2016.
  • Dietmar Elger, Gerhard Richter. Catalogue Raisonné, Bd. 1: Nos. 1–198. 1962–1968, Ostfildern 2011.
  • Gerhard Richter, Text 1961–2007. Schriften, Interviews, Briefe, hg. von Dietmar Elger und Hans-Ulrich Obrist, Köln 2008.
    • Gerhard Richter im Interview mit Benjamin H. Buchloh.
    • Gespräch mit Stefan Koldehoff, S. 29–35.
  • Dietmar Elger, Gerhard Richter. Maler, Köln 2008.
  • Gerhard Richter. Zeichnungen 1964-1999, hg. v. Dieter Schwarz (Ausst.-Kat. Kunstmuseum Winterthur, 4.9.1999–21.11.1999), Düsseldorf 1999.
  • Gerhard Richter. Paintings, hg. v. Roald Nasgaard (Ausst.-Kat. Art Gallery of Ontario, Toronto; Museum of Contemporary Art, Chicago), London 1988.
    • Benjamin H. D. Buchloh, Interview with Gerhard Richter, S. 15–29.
  • Alexander Delsenroth, Zur Ausstellung, in: M. Kuttner, G. Richter (Ausst.-Kat. Galerie Junge Kunst, Fulda, 8.–30.9.1962), Düsseldorf 1962.

Beiträge zu Gerhard Richter

Ausstellungsarchiv

Hier findest Du die wichtigsten → Gerhard Richter: Ausstellungen 2023
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Hier findest Du die wichtigsten → Gerhard Richter: Ausstellungen 2020

24. September 2024

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Düsseldorf | Kunstpalast: Gerhard Richter. Verborgene Schätze Werke aus rheinischen Privatsammlungen | 2024/25

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25. Januar 2024
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Eine Reihe neuer Arbeiten auf Papier, die alle in dieser Ausstellung zum ersten Mal zu sehen sind, verdeutlichen die vor kurzem entdeckte Dringlichkeit und Bedeutung, die der Künstler dem Prozess und der Technik beim Zeichnen beimisst.
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Diese Ausstellung feiert die Malerei des 20. und 21. Jahrhunderts und zeigt, wie einige der größten modernen Maler Momente in der Zeit festgehalten haben. Die wechselseitige Beeinflussung von Malerei und Fotografie stehen im Fokus dieser Sammlungspräsentation.
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Hamburg | Hamburger Kunsthalle: Vija Celmins – Gerhard Richter Double Vision bringt erstmals die beiden zusammen | 2023

Die Hamburger Kunsthalle verortet große Nähe zwischen Celmins und Richter: Themen, Arbeit mit fotografischen Vorlagen, Bedeutung der Farbe Grau und die elementaren Bedingungen des Darstellens.
4. April 2023
Pablo Picasso, Die orangefarbene Bluse – Dora Maar [Le corsage orange – Dora Maar], 21.04.1940, Öl auf Leinwand, 73 × 60 cm (Sammlung Würth, Foto: Volker Naumann, Schönaich © Succession Picasso/Bildrecht, Wien 2022)

Wien | Leopold Museum: Highlights der Sammlung Würth Amazing | 2023

Hans-Peter Wipplinger stellt eine für das Leopold Museum maßgeschneiderte Auswahl vom Impressionismus bis in die Kunst der Gegenwart zusammen. Obschon Malerei triumphiert wird auch die Skulptur thematisiert werden. Das Publikum darf sich freuen auf Charakteristisches von Max Liebermann, Metamalerei von Gerhard Richter bis Anselm Kiefers Aufarbeitung der Vergangenheit, österreichische Kunst der 1950er bis in die 1980er sowie einige Vertreter der französischen Avantgarde.
1. April 2023
Gerhard Richter, „Birkenau” (2014) im Albertinum 2015, Installationsaufnahme: David Brandt © Gerhard Richter Kunststiftung

Berlin | Neue Nationalgalerie: Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin „Birkenau“ im Zentrum | 2023 – 2026

Gerhard Richter überlässt der Nationalgalerie 100 Werke als langfristige Dauerleihgabe, darunter der Zyklus „Birkenau“ & übermalte Fotografien.
19. März 2023
Gerhard Richter, Abstrakte Bild, 2016, Öl-Lw, 200 cm x 250 cm, Werkverzeichnis 946-2

New York | David Zwirner: Gerhard Richter 3 Scheiben | 2023

Gerhard Richter stellt im Frühjahr 2023 in der Galerie David Zwirner einige seiner letzten abstrakten Ölgemälde aus den Jahren 2016/17 sowie jüngere Arbeiten auf Papier und die aktuelle Skulptur „3 Scheiben“ aus.
19. Juli 2022
Gerhard Richter, 5.1.2022 (7), 2022, Glasmalfarben auf Papier, 21 x 29,7 cm (© Gerhard Richter 2022, Foto farbanalyse, Köln)

Riehen | Fondation Beyeler: Gerhard Richter. Neue Malereien auf Papier Abstrakte Aquarelle und die Fotoserie „mood“ | 2022

Gerhard Richter zeigt erstmals seine neue Serie von Arbeiten auf Papier: 31 kleinformatige, abstrakte Werke, die zwischen dem 5. und 11. Januar 2022 entstanden sind, sowie 31 Fotografien davon als Auflage mit dem Titel „mood“.
2. Februar 2022
Gerhard Richter vor 0165/2021, 2021, Foto David Pinzer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Dresden | Albertinum: Gerhard Richter 2022 Portraits. Glas. Abstraktionen

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und das Gerhard Richter Archiv ehren mit dieser Ausstellung Gerhard Richter zu seinem 90. Geburtstag.
21. Januar 2022
Bonner Münster Chor mit Tony Cragg, Lost in Thought

Bonn | Bonner Münster: Licht urnd Transparenz

Nach dreijähriger Restaurierung erstrahlt das Bonner Münster wieder in „altem Glanz“ – und öffnet sich bewusst dem Neuen in Form von zeitgenössischer Kunst.
13. Dezember 2021
Gerhard Richter, „Birkenau” (2014) im Albertinum 2015, Installationsaufnahme: David Brandt © Gerhard Richter Kunststiftung

Düsseldorf | K21: Gerhard Richter. Birkenau-Zyklus Zeichnungen, Übermalte Fotos | 2021/22

„Birkenau“-Zyklus in Düsseldorf vereint übermalte Fotografien mit vorbereitenden und verworfenen Zeichnungen Gerhard Richters.
4. September 2021
Richard Wilson, 20:50, 1987, Installationsansicht Space Shifters © Der Künstler, Hayward Gallery 2018. Foto: Mark Blower.

Wolfsburg | Kunstmuseum: Erdöl OIL. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters

Ausstellung zur 100-jährigen Erdölmoderne in Wolfsburg: zeitgenössische Kunst reflektiert Naturwissenschaft, Technik, Politik und Alltagsleben (Sommer 2021)
26. März 2021
Thomas Scheibitz, Figur und Landschaft, 2020, Öl, Vinyl, Pigmentmarker auf Leinwand, 270 × 380 cm (Leihgabe Hannover Rück Stiftung, Foto: Herling/Herling/Werner, Sprengel Museum Hannover © VG Bild-Kunst, Bonn 2021)

Hannover | Sprengel Museum: BIG! Großformate aus der Sammlung

Spektakulärer Großformate aus der eigenen Sammlung von der Farbfeldmalerei und geometrischer Abstraktion über expressive Figuration und Fotorealismus bis hin zu Landschaftsdarstellungen, darunter etliche Neuzugänge, werden erstmals überhaupt gezeigt oder waren viele Jahre nicht mehr zu sehen.
26. März 2021
Gerhard Richter, Seestück, Detail, 1998, Öl auf Leinwand, 290 x 290 cm (Guggenheim Bilbao Museoa, Foto: FMGB Guggenheim Bilbao, Museoa, Erika Barahona Ede., © Gerhard Richter)

Zürich | Kunsthaus: Gerhard Richter. Landschaft

Gerhard Richters lebenslange Beachäftigung mit der Landschaft steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung. Einmal mehr zeigt sich seine subtile Arbeit über das Medium Malerei, die er mit Hilfe von Fotovorlagen und Anleihen bei der romantischen Landschaftsvision von Caspar David Friedrich bewerkstelligt.
10. Januar 2021
Gerhard Richter, 28.2.2020, Detail, Bleistift und Ölkreide, 27 x 40 cm (22102020)

München | Pinakothek der Moderne: Gerhard Richter. Zeichnungen 54 Zeichnungen 3 Graue Spiegel 1 Kugel

In enger Zusammenarbeit mit dem Kurator für Gegenwartskunst des Museums wird Gerhard Richter zwei Suiten seiner jüngst entstandenen Zeichnungen in einer radikalen Rauminszenierung präsentieren.
22. Dezember 2020
Gerhard Richter, Mozart, 1981, Öl/Lw, 50 cm x 70 cm (© Gerhard Richter 2020 (01852020), WVZ-Nr. 472-1)

Würzburg | Museum Kulturspeicher: MOZART IMAGINE MOZART | MOZART BILDER anlässlich 100 Jahre Mozartfest

IMAGINE MOZART | MOZART BILDER zeigt anhand von Bildern, Briefen und Noten den Wandel des Mozartbildes seit 1790. Die Mozart-Ausstellung anlässlich 100 Jahre Mozartfest in Würzburg.
1. Oktober 2020
Gerhard Richter, Ruhrtalbrücke, Detail, 1969, Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm, GR 228 (Private Collection. Courtesy Hauser & Wirth Collection Services © Gerhard Richter)

Wien | Kunstforum: Gerhard Richter: Landschaft Ausstellung der romantisierenden Sehnsuchtslandschaften

Gerhard Richters Landschaften sind Bilder von fotografierten Naturausschnitten, Bilder von Medienbildern und Reproduktionen, Bilder über die englische und deutsche Romantk, Bilder voller Atmosphäre, Bilder voller Schönheit. Das Bank Austria Kunstforum Wien zeigt im Herbst/Winter 2020/21 eine beeindruckende Auswahl des heute 88-jährigen Malers, der vor kurzem erst verkündet hat, mit dem Malen aufzuhören.
7. September 2020
Gerhard Richter während der Arbeit am Zyklus 18. Oktober 1977, 1988 © Photo Timm Rautert .

Gerhard Richter: Biografie Lebensdaten und wichtige Ausstellungen des Malers

Gerhard Richter Biografie: Ausbildung zum Wandmaler in Dresden (DDR), Flucht nach Düsseldorf, wichtige Bilder und Werkentwicklung von den frühen 1960ern bis heute
23. August 2020
Wand mit Bildern von Gerhard Richter während des Akademierundgangs, Düsseldorf, im Februar 1962 (rechts im Bild Manfred Kuttner)

Dresden | Albertinum: Gerd Richter 1961/62 Von Pop Art zur Abstraktion

Die Kabinettausstellung „Gerd Richter 1961/62“ widmet sich der bisher weitgehend unerforschten Zeit im Leben Gerhard Richters: den zwei Jahren von seiner Flucht aus Dresden in die Bundesrepublik bis zum Beginn seines offiziellen Werkkataloges mit den ersten nummerierten Bildern.
4. Juni 2020
Gerhard Richter, 12.1.18, Detail, 2018, Bleistift und Farbstift auf Papier, 14,2 x 20,2 cm, Gerhard Richter Archiv, Staatliche Kunstsammlungen Dresden © Gerhard Richter 2020 (08022020)

Dresden | Albertinum: Gerhard Richter. Neue Zeichnungen 2017 bis 2020

Die neuen, im Albertinum ausgestellten Zeichnungen Gerhard Richters sind mit Blei- und Farbstiften aber auch Fettkreiden gestaltet. Mit Tagesdaten zwischen dem 5.11.2017 und dem 15.5.2019 betitelt, gliederte der Maler die Zeichnungen in mehrere Werkblöcke.
29. Februar 2020
Gerhard Richter, Seestück (oliv bewölkt), Detail, 1969, Öl/Lw, 80 cm x 100 cm (Privatsammlung, Italien © Gerhard Richter, WVZ 237-3)

New York | The Met Breuer: Gerhard Richter. Bilder trotz allem „Birkenau“ und „Cage“ erstmals in New York

„Gerhard Richter: Bilder trotz allem [Painting After All]“ ist der umfassendste Überblick über das bisherige Schaffen des Künstlers. Zwei jüngere Serien werden in New York zum ersten Mal zu sehen und daher auch zentral präsentiert werden: „Birkenau“ (2014) und „Cage (2006).
13. Januar 2020
Gerhard Richter, Piz Surlej, Piz Corvatsch, 1992, Öl auf Fotografie, 8,9 x 12,6 cm (Privatbesitz © Gerhard Richter, Köln)

Gerhard Richter: Landschaft Romantische Natur- und Landschaftsvisionen des deutschen Malers im Kunstforum Wien

„Sehnsucht“ und der „Traum nach klassischer Ordnung und heiler Welt“ – gemeinhin klassische Motivationen für die künstlerische Auseinandersetzung mit der Landschaft in der Tradition der deutschen Romantik – sind auch für Gerhard Richter Anlass, sich seit 1963 durchwegs diesem Genre zu widmen. Das Kunstforum Wien zeigt im Herbst 2020 einen Überblick über Richters Landschaftsmalerei.
8. Mai 2019
Gerhard Richter, Seestück (oliv bewölkt), Detail, 1969, Öl/Lw, 80 cm x 100 cm (Privatsammlung, Italien © Gerhard Richter, WVZ 237-3)

Guggenheim Bilbao: Gerhard Richter: Seestücke Konstruierte Landschaften als Diskurs über Wahrnehmung und Romantik

Gerhard Richter (* 1932) schuf mit „Vogelfluglinie“ 1967 ein erstes Gemälde, in dem er auf Basis einer Fotografie und mit der Technik des Verwischens ein Schiff, das Meer und den Himmel thematisierte. Im folgenden Jahr begann er mit „Seestück“ (WVZ 194-23) eine Serie, die ihn bis ins Jahr 1998 begeisterte.
10. April 2019
Georg Baselitz, Ein Grüner zerrissen, Detail, 1967, Öl/Lw, 131,5 x 162 cm (Staatsgalerie Stuttgart © Georg Baselitz 2018)

Baselitz – Richter – Polke – Kiefer Die jungen Jahre der Alten Meister

Die Ausstellung zum Frühwerk von Georg Baselitz, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Anselm Kiefer in der Staatsgalerie Stuttgart und den Deichtorhallen in Hamburg zeigt die Auseinandersetzung der vier aufstrebenden Künstler mit ihrer Gegenwart und der NS-Zeit. Dies - wie auch die „Marke Made in Germany“ - interessiert Kurator Götz Adriani.
6. April 2019
Deichtorhallen Hamburg: Baselitz, Richter, Polke, Kiefer

Deichtorhallen Hamburg: Baselitz – Richter – Polke – Kiefer Die jungen Jahre der Alten Meister

Die Ausstellung zum Frühwerk von Georg Baselitz, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Anselm Kiefer in den Deichtorhallen in Hamburg zeigt die Auseinandersetzung der vier aufstrebenden Künstler mit ihrer Gegenwart und der NS-Zeit. Die Beschäftigung mit dem schwierigen Erbe, das Aufbrechen des Schweigens - wie auch die „Marke Made in Germany“ - interessieren Kurator Götz Adriani.
22. Januar 2019
Florian Henckel von Donnersmarck, Werk ohne Autor

Richter-Nicht-Biografie „Werk ohne Autor“ für Oscar nominiert! Academy begeistert sich für NS-Drama

Letzte Woche erst entrüstete sich Gerhard Richter über den Film „Werk ohne Autor“ – heute teilt die Academy in Los Angeles dessen Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ mit.
25. Juni 2018
Gerhard Richter, A B, Still, 1986, Detail (Museum Barberini © Gerhard Richter 2018 (29062018)

Gerhard Richter. Abstraktion Museum Barberini zeigt Überblick zu Richters ungegenständlichen Bildern

„Gerhard Richter. Abstraktion“ im Museum Barberini schlägt den großen Bogen von den 1960er Jahren bis zu neuen Arbeiten. Sie widmet sich dabei erstmals einem für Richters Malerei zentralen Thema: den abstrakten Strategien und Verfahrensweisen im Gesamtwerk des Künstlers.
12. Juni 2017
Gerhard Richter, Vorhang IV (CR 57), 1965, Öl auf Leinwand, 200 × 190 cm (Kunstmuseum Bonn)

Gerhard Richter: Über Malen / frühe Bilder Bilder von 1961 bis 1980 – die wichtigsten Motive für Richters Metamalerei in Bonn und Gent

Der frühe Gerhard Richter (* 1932) der 1960er und 1970er Jahre erarbeitete sich anhand von wenigen Motiven Ausgangspunkte für ein höchst komplexes Werk. Malerei sui generis auf der Metaebene zu hinterfragen und gleichzeitig neu zubegründen, ist die Reaktion des 1962 aus der DDR geflohenen Malers auf die Avantgarde(n) in Düsseldorf.
13. Februar 2017
Gerhard Richter, Abstraktes Bild (947-8), 2016, Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm © Gerhard Richter 2017 (221116)

Gerhard Richter. Neue Bilder Abstrakte Malerei aus dem Jahr 2016 und ältere Arbeiten aus dem Museum Ludwig, Köln

Gerhard Richters aktuellste Bilder sind anlässlich seines 85. Geburtstags am 9. Februar 2017 im Museum Ludwig zu sehen. Wie für Richters abstraktes Werk charakteristisch arbeitete der Maler 26 Gemälde in unterschiedlichen Formaten höchst materialintensiv und farbig opulent aus.
3. April 2011
Gerhard Richter. Bilder einer Epoche, Cover, 2010 (Hirmer)

Gerhard Richter. Bilder einer Epoche

Das Hamburger Bucerius Kunstforum hat sich für seine erste Präsentation eines lebenden Künstlers niemand geringeren als Gerhard Richter (* 1932) ausgesucht. Uwe M. Schneede zeigt unter dem Titel „Gerhard Richter. Bilder einer Epoche“ die berühmten, unscharfen Photogemälde (1962 – 1967) und dazu passend den Zyklus „18. Oktober 1977“ (1988). 1961 entschied sich Richter entgegen internationalen Entwicklungen für die Malerei und für Motive aus westdeutschen Illustrierten, die er variantenreich in Grautönen und ab 1964 mit Verwischungen in Gemälde verwandelte, oder wie der Künstler es formulierte „mit anderen Mitteln realisierte“.
  1. Zit. nach Dietmar Elger, Gerhard Richter, Maler, Köln 2008, S. 186.
  2. Benjamin H. D. Buchloh, Interview with Gerhard Richter, in: Gerhard Richter. Paintings (Ausst.-Kat. Art Gallery of Ontario, Toronto, u. a.), New York 1988, S. 15–29.
  3. Zit. n. Dietmar Elger, Gerhard Richter. Maler, Köln 2008, S. 39.
  4. Zit. nach Gerhard Richter, Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 13.
  5. Vgl. den Brief von Gerhard Richter an
    Wieland Förster, 4.6.1961, Blatt 1r (Gerhard Richter Archiv der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden); siehe: Dietmar Elger, 1961 bis 1964: Gerhard Richters frühe Jahre in Düsseldorf, in: Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen, hg. v. Markus Heinzelmann (Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf, 5.9.2024–2.2.2025), Berlin 2024, S. 8–17, hier S. 9.
  6. Brief von Gerhard Richter an Helmut und Erika Heinze, 30.3.1962, Blatt 1r; zit. n. Dietmar Elger, 1961 bis 1964: Gerhard Richters frühe Jahre in Düsseldorf, in: Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen, hg. v. Markus Heinzelmann (Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf, 5.9.2024–2.2.2025), Berlin 2024, S. 8–17, hier S. 10.
  7. Brief von Gerhard Richter an Helmut und Erika Heinze, 4.4.1962, Blatt 3r; zit. n. Dietmar Elger, 1961 bis 1964: Gerhard Richters frühe Jahre in Düsseldorf, in: Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen, hg. v. Markus Heinzelmann (Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf, 5.9.2024–2.2.2025), Berlin 2024, S. 8–17, hier S. 12.
  8. Alexander Delsenroth, Zur Ausstellung, in: M. Kuttner, G. Richter (Ausst.-Kat. Galerie Junge Kunst, Fulda, 8.–30.9.1962), Düsseldorf 1962, o.S.
  9. Zit. n. Götz Adriani, Gerhard Richter 1962 bis 1969 (2.3.2017, 8.6.2017, 24.4.2018), in: Baselitz, Richter, Polke, Kiefer. Die jungen Jahre der alten Meister (Ausst.-Kat. Staatsgalerie Stuttgart), Dresden 2019, S. 91–176, hier S. 97 f.
  10. Siehe: Elger 2008, S. 49.
  11. Stuttgart/Hamburg 2019, S. 98.
  12. Ebenda, S. 100.
  13. Brief von Gerhard Richter an Helmut und Erika Heinze, 19.7.1963, Blatt 1v; zit. n. Dietmar Elger, 1961 bis 1964: Gerhard Richters frühe Jahre in Düsseldorf, in: Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen, hg. v. Markus Heinzelmann (Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf, 5.9.2024–2.2.2025), Berlin 2024, S. 8–17, hier S. 14.
  14. Stuttgart/Hamburg 2019, S. 104.
  15. Siehe: Dietmar Elger, Gerhard Richter. Catalogue Raisonné, Bd. 1: Nos. 1–198. 1962–1968, Ostfildern 2011, S. 50.
  16. Bei der Eröffnung waren Joseph Beuys, Peter Brüning, Gotthard Graubner, Heinz Mack, Chris Reinecke und Günther Uecker anwesend.
  17. Brief von Gerhard Richter an die Neue Deutsche Wochenschau, 29.4.1963; zit. nach Gerhard Richter. Text
    1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln, S. 16.
  18. Notizen 1964–1965, in: Gespräch mit Stefan Koldehoff, in: Gerhard Richter, Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hrsg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 29–35, hier S. 29.
  19. Zit. nach Notizen 1964–1965, in: Gespräch mit Stefan Koldehoff, in: Gerhard Richter, Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hrsg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 29–35, hier S. 33.
  20. Gerhard Richter: Interview mit Doris von Drathen (1992), in: Gerhard Richter, Text, 2008, S. 222.
  21. Schon 1964 malte er einen ersten „Vorhang“ (36a), der über die Galerie Friedrich & Dahlem in die Sammlung von Cy Twombly nach Rom gelangte.
  22. Zit. nach Notizen 1964–1965, in: Gespräch mit Stefan Koldehoff, in: Gerhard Richter, Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hrsg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 29–35, hier S. 91–92.
  23. Den Namen Atlas erhielt die Sammlung erst anlässlich ihrer Präsentation im Hedendaagse Kunst in Utrecht (1.-30-12.1972).
  24. Zit. n. Gerhard Richter 1962 bis 1969, in: Die jungen Jahre der Alten Meister. Baselitz – Richter – Polke – Kiefer, hg. v. Staatsgalerie Stuttgart, Deichtorhallen Hamburg (Ausst.-Kat. Staatsgalerie Stuttgart, 12.4.–11.8.2019; Deichtorhallen Hamburg, 13.9.2019–5.1.2020), Dresden 2019, S. 93.
  25. Richter in einem Interview mit Dorothea Dietrich 1985. Elger 2008, S. 255.
  26. Zitiert nach Gerhard Richter, Notizen, 1985, in: Text, S. 143.
  27. Zit. nach: Notizen 1983, zit. nach: Gerhard Richter, Text 1961–2007. Schriften, Interviews, Briefe, hg. von Dietmar Elger und Hans-Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 129.
  28. Gerhard Richter im Interview mit Benjamin H. Buchloh, in: Gerhard Richter. Text 1961 bis 2007. Schriften, Interview, Briefe, hg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 189.
  29. Dieter Schwarz, Gerhard Richter: New Abstract Works, in: Gerhard Richter, New York 2023 (Ausst.-Kat. Galerie David Zwirner, New York, 16.3.–29.4.2023), New York 2023, S. 7-21, hier S. 7.
  30. Gerhard Richter: Birkenau, hg. von Helmut Friedel (Ausst.-Kat. Museum Frieder Burda, Baden-Baden), Köln 2016; Benjamin H. D. Buchloh, Gerhard Richters Birkenau-Bilder, Köln 2016.
  31. Gerhard Richter, „Brief an Benjamin H. D. Buchloh, 30. August 1979“, in: Gerhard Richter, Text: Schriften, Interviews und Briefe, 1961–2007, hg. v. Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, London 2009, S. 114.
  32. Gerhard Richter. Zeichnungen 1964–1999, hg. v. Dieter Schwarz (Ausst.-Kat. Kunstmuseum Winterthur, 4.9.1999–21.11.1999), Düsseldorf 1999.
  33. Gerhard Richter, New York 2023 (Ausst.-Kat. Galerie David Zwirner, New York, 16.3.–29.4.2023), New York 2023. Mit einem Vorwort von David Zwirner und einem Text von Dieter Schwarz.
  34. Richter hatte diese Technik 2008 entdeckt und vor allem bis 2013 auf diese Weise genutzt. Um einen bestimmten Zustand zu fixieren, übertrug er ausgewählte, resultierende Farbkombinationen auf Glasscheiben. Nicht so für die Werke, die er in „Gerhard Richter: 100 Abstract Pictures“ mit seiner Leica fotografierte. Siehe: Dieter Schwarz 2023, S. 19.
  35. David Zwirner, Foreword, in: Ebenda, S. 5-6, hier S. 6.
  36. Zit. nach Dietmar Elger, Gerhard Richter, Maler, Köln 2008, S. 186.
  37. Benjamin H. D. Buchloh, Interview with Gerhard Richter, in: Gerhard Richter. Paintings (Ausst.-Kat. Art Gallery of Ontario, Toronto, u. a.), New York 1988, S. 15–29.
  38. Zit. n. Dietmar Elger, Gerhard Richter. Maler, Köln 2008, S. 39.
  39. Zit. nach Gerhard Richter, Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 13.
  40. Vgl. den Brief von Gerhard Richter an
    Wieland Förster, 4.6.1961, Blatt 1r (Gerhard Richter Archiv der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden); siehe: Dietmar Elger, 1961 bis 1964: Gerhard Richters frühe Jahre in Düsseldorf, in: Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen, hg. v. Markus Heinzelmann (Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf, 5.9.2024–2.2.2025), Berlin 2024, S. 8–17, hier S. 9.
  41. Brief von Gerhard Richter an Helmut und Erika Heinze, 30.3.1962, Blatt 1r; zit. n. Dietmar Elger, 1961 bis 1964: Gerhard Richters frühe Jahre in Düsseldorf, in: Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen, hg. v. Markus Heinzelmann (Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf, 5.9.2024–2.2.2025), Berlin 2024, S. 8–17, hier S. 10.
  42. Brief von Gerhard Richter an Helmut und Erika Heinze, 4.4.1962, Blatt 3r; zit. n. Dietmar Elger, 1961 bis 1964: Gerhard Richters frühe Jahre in Düsseldorf, in: Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen, hg. v. Markus Heinzelmann (Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf, 5.9.2024–2.2.2025), Berlin 2024, S. 8–17, hier S. 12.
  43. Alexander Delsenroth, Zur Ausstellung, in: M. Kuttner, G. Richter (Ausst.-Kat. Galerie Junge Kunst, Fulda, 8.–30.9.1962), Düsseldorf 1962, o.S.
  44. Zit. n. Götz Adriani, Gerhard Richter 1962 bis 1969 (2.3.2017, 8.6.2017, 24.4.2018), in: Baselitz, Richter, Polke, Kiefer. Die jungen Jahre der alten Meister (Ausst.-Kat. Staatsgalerie Stuttgart), Dresden 2019, S. 91–176, hier S. 97 f.
  45. Siehe: Elger 2008, S. 49.
  46. Stuttgart/Hamburg 2019, S. 98.
  47. Ebenda, S. 100.
  48. Brief von Gerhard Richter an Helmut und Erika Heinze, 19.7.1963, Blatt 1v; zit. n. Dietmar Elger, 1961 bis 1964: Gerhard Richters frühe Jahre in Düsseldorf, in: Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen, hg. v. Markus Heinzelmann (Ausst.-Kat. Kunstpalast, Düsseldorf, 5.9.2024–2.2.2025), Berlin 2024, S. 8–17, hier S. 14.
  49. Stuttgart/Hamburg 2019, S. 104.
  50. Siehe: Dietmar Elger, Gerhard Richter. Catalogue Raisonné, Bd. 1: Nos. 1–198. 1962–1968, Ostfildern 2011, S. 50.
  51. Bei der Eröffnung waren Joseph Beuys, Peter Brüning, Gotthard Graubner, Heinz Mack, Chris Reinecke und Günther Uecker anwesend.
  52. Brief von Gerhard Richter an die Neue Deutsche Wochenschau, 29.4.1963; zit. nach Gerhard Richter. Text
    1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln, S. 16.
  53. Notizen 1964–1965, in: Gespräch mit Stefan Koldehoff, in: Gerhard Richter, Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hrsg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 29–35, hier S. 29.
  54. Zit. nach Notizen 1964–1965, in: Gespräch mit Stefan Koldehoff, in: Gerhard Richter, Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hrsg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 29–35, hier S. 33.
  55. Gerhard Richter: Interview mit Doris von Drathen (1992), in: Gerhard Richter, Text, 2008, S. 222.
  56. Schon 1964 malte er einen ersten „Vorhang“ (36a), der über die Galerie Friedrich & Dahlem in die Sammlung von Cy Twombly nach Rom gelangte.
  57. Zit. nach Notizen 1964–1965, in: Gespräch mit Stefan Koldehoff, in: Gerhard Richter, Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, hrsg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 29–35, hier S. 91–92.
  58. Den Namen Atlas erhielt die Sammlung erst anlässlich ihrer Präsentation im Hedendaagse Kunst in Utrecht (1.-30-12.1972).
  59. Zit. n. Gerhard Richter 1962 bis 1969, in: Die jungen Jahre der Alten Meister. Baselitz – Richter – Polke – Kiefer, hg. v. Staatsgalerie Stuttgart, Deichtorhallen Hamburg (Ausst.-Kat. Staatsgalerie Stuttgart, 12.4.–11.8.2019; Deichtorhallen Hamburg, 13.9.2019–5.1.2020), Dresden 2019, S. 93.
  60. Richter in einem Interview mit Dorothea Dietrich 1985. Elger 2008, S. 255.
  61. Zitiert nach Gerhard Richter, Notizen, 1985, in: Text, S. 143.
  62. Zit. nach: Notizen 1983, zit. nach: Gerhard Richter, Text 1961–2007. Schriften, Interviews, Briefe, hg. von Dietmar Elger und Hans-Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 129.
  63. Gerhard Richter im Interview mit Benjamin H. Buchloh, in: Gerhard Richter. Text 1961 bis 2007. Schriften, Interview, Briefe, hg. von Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, Köln 2008, S. 189.
  64. Dieter Schwarz, Gerhard Richter: New Abstract Works, in: Gerhard Richter, New York 2023 (Ausst.-Kat. Galerie David Zwirner, New York, 16.3.–29.4.2023), New York 2023, S. 7-21, hier S. 7.
  65. Gerhard Richter: Birkenau, hg. von Helmut Friedel (Ausst.-Kat. Museum Frieder Burda, Baden-Baden), Köln 2016; Benjamin H. D. Buchloh, Gerhard Richters Birkenau-Bilder, Köln 2016.
  66. Gerhard Richter, „Brief an Benjamin H. D. Buchloh, 30. August 1979“, in: Gerhard Richter, Text: Schriften, Interviews und Briefe, 1961–2007, hg. v. Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist, London 2009, S. 114.
  67. Gerhard Richter. Zeichnungen 1964–1999, hg. v. Dieter Schwarz (Ausst.-Kat. Kunstmuseum Winterthur, 4.9.1999–21.11.1999), Düsseldorf 1999.
  68. Gerhard Richter, New York 2023 (Ausst.-Kat. Galerie David Zwirner, New York, 16.3.–29.4.2023), New York 2023. Mit einem Vorwort von David Zwirner und einem Text von Dieter Schwarz.
  69. Richter hatte diese Technik 2008 entdeckt und vor allem bis 2013 auf diese Weise genutzt. Um einen bestimmten Zustand zu fixieren, übertrug er ausgewählte, resultierende Farbkombinationen auf Glasscheiben. Nicht so für die Werke, die er in „Gerhard Richter: 100 Abstract Pictures“ mit seiner Leica fotografierte. Siehe: Dieter Schwarz 2023, S. 19.
  70. David Zwirner, Foreword, in: Ebenda, S. 5-6, hier S. 6.