Paul Gauguin (1848–1903) gehört zu den einflussreichsten Wegbereiter*innen der künstlerischen Moderne. Seine bekanntesten Gemälden entstanden in den Jahren zwischen 1891 und 1901 auf der Südseeinsel Tahiti. „Paul Gauguin – Why are you angry?“ in der Alten Nationalgalerie betrachtet die Werke Gauguins, die auch von westlichen, kolonialen Vorstellungen von Exotik und Erotik geprägt sind, vor dem Hintergrund aktueller Diskurse und konfrontiert seine Werke mit Positionen zeitgenössischer Künstler*innen.
Deutschland | Berlin: Alte Nationalgalerie
26.3. – 10.7.2022
Gauguin verließ 1891 die Kunstmetropole Paris, seine Frau und fünf Kinder, um sich auf eine spirituelle und künstlerische Suche nach Französisch-Polynesien zu begeben. Hier lebte er mit einer Unterbrechung bis zu seinem Tod 1903. In dieser Phase entsteht unter anderem eines der Hauptwerke Gauguins aus der Sammlung der Nationalgalerie, das Gemälde „Tahitianische Fischerinnen“ von 1891. Vor dem Hintergrund historischer Vorbilder und postkolonialer Debatten stellt die Ausstellung den von Gauguin selbst erschaffenen Mythos des „wilden Künstlers“ zur Diskussion. Gauguin griff seinerseits bereits auf einen kolonialen Traum vom irdischen Paradies zurück, der ihm zugleich den Aufbruch zu einer völlig neuartigen Kunst ermöglichte.
„Paul Gauguin – Why are you angry“ nähert sich Gauguin aus verschiedenen Perspektiven und eröffnet aktuelle Blicke auch durch Werke zeitgenössischer Künstler*innen wie Angela Tiatia (NZ/AUS), Yuki Kihara (WS/JP) oder Nashashibi/Skaer (UK) und den tahitianischen Aktivisten und Künstler Henri Hiro (PF).
„Paul Gauguin – Why are you angry?“ ist eine Ausstellung der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, in Kooperation mit und nach dem Konzept der Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen, ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie.
Kuratiert von Anna Kærsgaard Gregersen, Ny Carlsberg Glyptotek, mit Ralph Gleis, Alte Nationalgalerie.
Zur Ausstellung erscheint ein deutschsprachiger und ein englischsprachiger Katalog mit zahlreichen Abbildungen