Serge Poliakoff (1899–1969) ist einer der wichtigsten Künstler in der Sammlung Dr. Alfred Gunzenhauser. Aus Moskau kommend, entwickelte Poliakoff um 1950 in Paris seine unverwechselbare Bildsprache. Ausgehend vom Kubismus und den Farbtheorien Robert Delaunays und dessen Ehefrau Sonja Delaunay-Terk entstanden Gemälde, die weder in geometrischer Strenge und analytischem Konstruktivismus noch in informeller freier Gestik verharren. Vielmehr erzeugen feinste Farbabstufungen eine Spannung in seinen charakteristischen polygonalen Formen. Durch ihre sukzessive Verdichtung im Bildzentrum vereinen sich Form und Farbe zu einem harmonischen Klang.
Deutschland | Chemnitz: Museum Gunzenhauser
21.3. – 20.6.2021
Anhand von zehn Gemälden aus der Sammlung Gunzenhauser zeigt die Ausstellung in Kombination mit internationalen Leihgaben die künstlerische Entwicklung Poliakoffs. Die Präsentation schlägt dabei einen Bogen von den noch gegenständlichen Anfängen bis hin zu seiner unverkennbaren abstrakten Ausdrucksweise. Darüber hinaus steht Poliakoffs „serielles“ Arbeiten im Fokus, denn mit dem Festigen seiner Bildsprache setzt ihr beharrliches Ergründen ein. Oft arbeitet er an mehreren Werken gleichzeitig. Jedes Gemälde geht weiter als das vorherige, jedes zieht das folgende nach sich. Die Werke der Sammlung Gunzenhauser werden mit Gemälden des Künstlers ergänzt, die in unmittelbarer Nähe entstanden sind. Diese „Serien“ belegen nicht nur Poliakoffs Beharrlichkeit auf die von ihm entwickelte formale Ordnung, sondern lassen auch die Variationslust des Künstlers erkennen.
Quelle: Museum Gunzenhauser, Chemnitz