Die US-amerikanische Kunst nach 1945 ist so unkonventionell wie vielgestaltig. Gerade über die Druckgrafik erschlossen sich Künstlerinnen und Künstler seit den 1960er Jahren neue Wege – eine Entwicklung, die als Graphic Boom oder Graphic Revolution in die Kunstgeschichte eingegangen ist.
Deutschland | Frankfurt: Städel Museum
Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
6.4. – 17.7.2022
Das Städel Museum sammelt seit dieser Zeit zeitgenössische US-amerikanische Kunst auf Papier. Dank der kontinuierlichen Unterstützung der Heinz und Gisela Friederichs-Stiftung sowie des Städelschen Museums-Vereins e.V. umfasst der Bestand heute herausragende Werke von Jackson Pollock bis Louise Bourgeois. Das Städel Museum präsentiert im Frühjahr 2022 aus diesem reichen grafischen Sammlungsbestand eine Auswahl von rund 50 Druckgrafiken, Zeichnungen und Multiples.
Die Werke umkreisen den Menschen in seiner Verfasstheit – ein so altes wie grundlegendes Thema, das nach dem Zweiten Weltkrieg viele Künstlerinnen und Künstler intensiv beschäftigte. An die Stelle der mimetischen Repräsentation menschlicher Figur setzten sie nun zeichenhaft Abstrahiertes, das Fragment, den Abdruck, auch die Leerstelle. Menschliche Wahrnehmung und Erfahrung wurde als ausschnitthaft empfunden, Sprache als Instrument zur Beschreibung der Welt hinterfragt. In den ausgestellten Werken verhandeln Louise Bourgeois, Chuck Close, Jim Dine, Jasper Johns, Bruce Nauman, Jackson Pollock, Larry Rivers, Kiki Smith, Kara Walker und viele andere mit ihren künstlerischen Strategien immer auch die eigene menschliche Existenz.
Kuratiert von. Regina Freyberger (Leiterin Graphische Sammlung ab 1750, Städel Museum)
Quelle: Städel Museum, Frankfurt am Main