Maria Lassnig (1919–2014) gilt als herausragende Koloristin – auf Leinwand wie auf Papier. Die Albertina würdigt die österreichische Künstlerin mit einer Retrospektive ihrer Zeichnungen und Aquarelle, in denen sie sich bekannt schonungslos mit ihren Emotionen und Körperempfindungen auseinandersetzte.
Maria Lassnig (1919–2014) gilt als herausragende Koloristin – auf Leinwand wie auf Papier. Die Albertina und das Kunstmuseum Basel würdigen die österreichische Künstlerin mit einer Retrospektive ihrer Zeichnungen und Aquarelle, in denen sie sich bekannt schonungslos mit ihren Emotionen und Körperempfindungen auseinandersetzte.
„Die Zeichnung kommt der Idee am nächsten.“ (Maria Lassnig)
Österreich / Wien: Albertina
5.5. – 27.8.2017
Schweiz / Basel: Kunstmuseum Basel
12.5. – 26.8.2018
Feinlinig und leuchtend, ohne bunt zu sein, so könnte man die Zeichnungen und Aquarelle von Maria Lassnig kurz beschreiben. Schon während ihrer Schulzeit in Kärnten analysierte sie mit forschem Blick ihr Spiegelbild. Zeitlebens ließ sie diese Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich und dem eigenen Körper nicht mehr los (→ Maria Lassnig: Biografie). Als „introspektive Erlebnisse“ bezeichnete Lassnig erste in den späten 1940er Jahren entstandene Körper-Gefühl-Beobachtungen. Als sie zwanzig Jahre später nach New York übersiedelte, erweiterte Lassnig ihr Spektrum um den Animationsfilm – ursprünglich um einen Nebenjob bei Walt Disney zu ergattern. Die ab 1970 entstandenen Filme thematisieren gleichzeitig persönliches Erleben, Geschlechterverhältnisse und weibliche Rollenbilder. Sehnsüchte, Erfahrungen und pointierte Untersuchungen bilden den Nährboden für ihren „amerikanischen Realismus“ in der Malerei. Wieder nach Europa zurückgekehrt, wandte sie sich erneut einer expressiven Farbigkeit zu ohne expressionistisch zu malen. Innere Bilder, Visionen, wenn man so will, verbinden sie mit den Expressionisten der ersten Stunde. Schmerz, Verletzlichkeit, Brutalität. Aggressivität sind auch jene Gefühlslagen, denen sich Lassnig bis zu ihrem Tod 2014 kompromisslos stellte.
„Man malt wie man ist.“ (Maria Lassnig)
Kuratorin: Antonia Hoerschelmann
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