Obwohl Alberto Giacometti (1901–1966) und Giorgio Morandi (1890–1964) Zeitgenossen waren, haben sie einander nie getroffen, doch viele wesentliche Merkmale bringen sie einander nahe, und die Ausstellung im Institut Giacometti ist die erste Gelegenheit, diese Verbindungen zu untersuchen.
France | Paris: Institut Giacometti
15.11.2024 – 2.3.2025
Zu einer Zeit, als die Debatten um Figuration versus Abstraktion tobten, entwickelten beide Männer eine Kunst, die mit dem wirklichen Leben verbunden war. Obwohl ihre Arbeiten nicht realistisch sind, konzentrierten sich ihre Schöpfer auf das Wesen der sichtbaren Welt. Beide Künstler reisten bewusst wenig und machten ihre jeweiligen Ateliers zu einer Matrix von Werken, die von einzigartig ähnlichen Forschungen und Interessen dominiert wurden. So war ihnen beispielsweise die wiederkehrende Verwendung derselben Modelle gemeinsam: Für Morandi waren es die zum Malen gesammelten Objekte. Für Giacometti gehörten Annette und Diego als zentrale Figuren eines engen Kreises von Persönlichkeiten, der sich immer mehr vergrößerte.
In vier Kapiteln – Das Atelier, Das Vertraute, Durch die Avantgarden, Blick ins wahre Leben – versammelt die Pariser Ausstellung die Sammlungen der Fondation Giacometti, Leihgaben aus dem Museo Morandi in Bologna und aus privaten europäischen Sammlungen und zeichnet ihre Entwicklung von 1913 bis 1965 nach.