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Rom | Palazzo Barberini: Plautilla Bricci Erste Architektin des barocken Rom | 2022

Veröffentlicht von Alexandra Matzner von 25. Januar 2022
Plautilla Bricci

Plautilla Bricci

Die erst jüngst wiederentdeckte Römerin Plautilla Bricci (Rom 1616–nach 1690) darf mit als erste Architektin der Frühen Neuzeit bezeichnet werden. Die Galleria nazionale d’Arte Antica widmet der Ausnahmekünstlerin eine erste Einzelausstellung und enthüllt damit eine weibliche Erfolgsgeschichte des Barock zwischen Malerei und Architektur.

Una rivoluzione silenziosa.
Plautilla Bricci pittrice e architettrice

Italien | Rom: Palazzo Barberini
Galleria nazionale d’Arte Antica
4.11.2021 – 19.4.2022

Die von Yuri Primarosa kuratierte Ausstellung vereint zum ersten Mal das gesamte zeichnerische und malerische Werk von Plautilla Bricci. Das „Bildnis einer Architektin“ – möglicherweise eine Darstellung der Bricci – hängt neben bislang wenig bekannten Hauptwerken der Künstlerin und ihr bekannter Kunstschaffender des 17. Jahrhunderts.

Die Geschichte des römischen Barock wird mit dieser Schau um eine spannende Facette reicher! Möglich wurde die Neubewertung von Plautilla Bricci durch das Auffinden von Dokumenten zu ihrem Leben, der Identifikation von neuen Werken und die Restaurierung ihrer architektonischen Projekte im Staatsarchiv in Rom. Die Informationen und Arbeiten ermöglichen, neues Licht auf diese faszinierende Künstlerin zu werfen – die einzige Architektin des vorindustriellen Europas.

 

Wer war Plautilla Bricci?

Wie fast alle ihre Kolleg:innen war auch Plautilla die Tochter eines Künstlers und erwarb in der römischen Werkstatt ihres Vaters weit mehr als nur Grundlagen in Zeichnen und Malen. Giovanni Bricci arbeitete im Gefolge des Cavalier d'Arpino, bei dem u.a. auch Caravaggio ausgebildet worden ist. Neben dem Ausführen von Ladenschildern und dem Freskieren von Wänden und Bemalen Leinwänden war Briccio ein kämpferischer Gelehrter an verschiedenen römischen Literaturakademien, ein Amateurmusiker und Komponist, Polygraph und Dichter, Schauspieler und Komiker.

 

Plautilla Bricci und Elpidio Benedetti

Ausschlaggebend für Plautillas Karriere war die Bekanntschaft mit Abt Elpidio Benedetti, der sich neben Sticken und Malen „im Kleinen“ in der Ausführung verschiedener Altarbilder, in der Konzeption wichtiger Dekorationselemente und in der Gestaltung anderer „herausragende Werke“ hervortat. Der römische Diener von Kardinal Mazarin und später von Colbert in der Rolle des „Agenten des christlichsten Königs“ war Benedetti über fünfzig Jahre lang eine Schlüsselfigur im leidenschaftlichen politischen und künstlerischen Dialog zwischen Rom und Paris. Darüber hinaus war der Abt selbst ein gewiefter Amateurhändler und Amateurkünstler. Er stand in vertrauten Beziehungen zu einigen der berühmtesten Meister der Zeit, darunter Gian Lorenzo Bernini und seiner Werkstatt, Pietro da Cortona, Andrea Sacchi, Grimaldi, Romanelli.

Plautilla Bricci erarbeitete etwa ein ambitioniertes Projekt für die Spanische Treppe (1660), das jedoch nicht realisiert wurde. Dank Elpidio konnte Plautilla Bricci ihre universellen Ambitionen verwirklichen und sich auch als Architektin etablieren: Das war so außergewöhnlich, dass es die Erfindung eines neuen angemessenen Begriffs, des „Architekten“, erforderte. In den Jahren 1662/63 begannen die Arbeiten an ihrem berühmtesten Werk, die 1849 während der französischen Belagerung Roms zerstörte Villa Benedetti vor der Porta San Pancrazio, „erbaut wie ein Schiff auf einem Felsen“. An dieser denkwürdigen Baustelle waren bekannte Künstler des Kalibers von Andrea da Cortona und Grimaldi beteiligt. Sie verzierten die üppigen und vage traumhaften Formen, so dass die Villa einem „Walt-Disney-Schloss“ ähnelte.

Nicht alle Werke von Plautilla Bricci sind verloren: Ihre Ikone von Santa Maria in Montesanto (1635–1640), die Lünette der Laterankanoniker (1669–1673) und zwei weitere riesige Gemälde in Poggio Mirteto wurden für die Ausstellung im Palazzo Barberini gereinigt. Das prächtige Banner mit der Geburt und dem Martyrium von Johannes dem Täufer für die Kirche San Giovanni Battista (1675) und die „Rosenkranzmadonna“ (1683–1687) aus der Kathedrale jenes Dorfes in den Sabiner Bergen, das der Geburtsort von Elpidios Vater war: Andrea Benedetti, päpstlicher Sticker, dessen erste identifizierte Werke ausgestellt sind. Schließlich haben wir die Benedetti-Kapelle von San Luigi dei Francesi (1673–1680) neben den Caravaggio-Gemälden der Contarelli-Kapelle, die ihr die Bewunderung der Kenner sicherte: das Altarbild des heiligen Ludwig IX. von Frankreich zwischen den Allegorien von Geschichte und Glaube.

Kuratiert von Yuri Primarosa.

 

Plautilla Bricci: Ausstellungskatalog

Mit Beiträgen von Yuri Primarosa, Kurator der Ausstellung, und von Melania Mazzucco, Autorin von „L'architettrice“, sowie den wichtigsten Spezialisten der Künstlerin und ihren kulturellen Umfelds : Aloisio Antinori, Carla Benocci, Maria Barbara Guerrieri Borsoi, Riccardo Gandolfi, Gianni Papi und Magda Tassinari mit einer aktualisierten Biografie der Künstlerin.
360 Seiten, 180 Illustrationen in Farbe, 20 x 27 cm
ISBN 9788833671598
Officina Libraria

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.
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