0

Schirn | Nathalie Djurberg Hans Berg Video, Installationen, Skulpturen, VR-Erfahrung

Nathalie Djurberg & Hans Berg, Worship, 2016, Stop-Motion-Animation, Video, Musik, 08:26 Min., © Nathalie Djurberg & Hans Berg / VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Nathalie Djurberg & Hans Berg, Worship, 2016, Stop-Motion-Animation, Video, Musik, 08:26 Min., © Nathalie Djurberg & Hans Berg / VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Die Begegnung mit den Filmen von Nathalie Djurberg (* 1978) und Hans Berg (* 1978) hat etwas von einer Verführung – eindrucksvoll und unmittelbar ziehen sie die Betrachter an, hinein in farbenprächtige, von hypnotischer Musik begleitete, suggestive Welten. In spielerisch erzählten, düsteren Fabeln voller schwarzem Humor werden die großen Fragen der Menschheit verhandelt. Die Schirn Kunsthalle Frankfurt stellt das Werk des schwedischen Künstlerpaars erstmals in einer umfangreichen Überblicksausstellung in Deutschland vor. Zu sehen sind rund 40 Video- und Soundarbeiten der letzten zwei Jahrzehnte, darunter frühe Videos wie „My Name is Mud“ (2003) und „Tiger Licking Girl’s Butt“ (2004), großformatige Rauminstallationen wie „The Parade“ (2011) und „The Potato“ (2008). Jüngste Arbeiten, etwa „One Need Not Be a House“, „The Brain Has Corridors“ (2018) und „Dark Side of the Moon“ (2017), zahlreiche Skulpturen und die erste Virtual-Reality-Arbeit des Künstlerpaars „It Will End in Stars“ (2018) ergänzen die Werkauswahl.

Bereits im Jahr 2003 wurde Nathalie Djurberg mit Stop-Motion-Filmen bekannt – eine langsame, sehr aufwendige Animationstechnik, bei der mit einer Serie von Standbildern die Illusion einer Bewegung erzeugt wird. Die Puppen aus Plastilin, Ton, Textil und Kunsthaar sind Protagonisten einer filmischen Narration, die seit 2004 durch die Musik von Hans Berg ergänzt wird. Zu jedem Film komponiert Berg einen spezifischen Sound. Das Künstlerpaar arbeitet dabei intuitiv im jeweils eigenen Medium – ohne vorgefertigtes Skript, Storyboard oder festgelegten Spannungsbogen. Durch das Zusammenspiel von Skulptur, bewegtem Bild und Sound werden die Betrachterinnen und Betrachter von einem Sog erfasst, dem sie sich kaum entziehen können. Djurberg und Berg lassen ihre Figuren an abgegrenzten Orten, im Wald, in einer Höhle, einer Kammer oder auf einer Bühne in Aktion treten, wo sie getrieben von einem unbewussten, inneren Verlangen schmerzliche, aber mitunter auch komische Situationen erleben. Die Künstler nimmt das Publikum mit auf eine Reise ins Innere des Menschen – mit Filmen, die absurden Träumen wie auch verdrängten Erinnerungen gleichen und atmosphärisch verdichtet die Grenzen des menschlich Erträglichen ergründen.

Nathalie Djurberg und Hans Berg wurden beide 1978 in Schweden geboren. Sie leben und arbeiten in Berlin and Stockholm. Im vergangenen Jahrzehnt haben sie an wichtigen Ausstellungen auf dem internationalen Parkett teilgenommen, darunter der Biennale von Venedig (mit „The Experiment“ 2009 gewannen Djurberg und Berg den Silbernen Löwen), The New Museum in New York und im 21st Century Minsheng Art Museum, Shanghai.

Kuratiert von Katharina Dohm, Schirn Kunsthalle Frankfurt und Lena Essling, Moderna Museet, Stockholm

Quelle: Pressetext

 

 

Schirn zeigt Nathalie Djurberg Hans Berg: Bilder

  • Nathalie Djurberg & Hans Berg, Worship, 2016, Stop-Motion-Animation, Video, Musik, 08:26 Min., © Nathalie Djurberg & Hans Berg
  • Nathalie Djurberg & Hans Berg, Dark, Side of the Moon, 2017, Stop-Motion-Animation, Video, Musik, 06:40 Min., © Nathalie Djurberg & Hans Berg
  • Nathalie Djurberg & Hans Berg, One, Need Not Be a House, The Brain Has Corridors, 2018, Stop-Motion-Animation, 08:18 Min., © Nathalie Djurberg & Hans Berg
  • Nathalie Djurberg & Hans Berg, I Wasn’t Made to Play the Son, 2011, Stop-Motion-Animation, Video, Musik, 05:57 Min., © Nathalie Djurberg & Hans Berg

Beiträge zur Gegenwartskunst / zeitgenössischen Kunst

15. Januar 2025

Wien | Albertina Modern: Sammlung Viehof. Remix Von Gerhard Richter bis Katharina Grosse | 2025

Die große Frühjahrs-Ausstellung der ALBERTINA MODERN stellt eine der bedeutendsten Privatsammlungen Deutschlands – die Sammlung Viehof aus Mönchengladbach – erstmals in Österreich vor. Diese bietet einen Überblick über die deutsche Kunst der letzten 60 Jahre von Gerhard Richter bis Anne Immhof und Katharina Grosse.
15. Januar 2025

Wien | Albertina Modern: Damien Hirst. Zeichnungen Erste Präsentation des grafischen Werks in seiner ganzen Bandbreite | 2025

Damien Hirst wurde in den 1990er Jahren mit seinen ikonischen Gemälden (Mandalas mit Schmetterlingen), Skulpturen (in Formaldehyd eingelegte Tiere) und Installationen weltweit bekannt. Weniger beachtet wurden bisher die Zeichnungen des britischen Künstlers, die die ALBERTINA MODERN nun erstmals in einem Museum präsentiert.
9. Januar 2025

Venedig | Biennale: Florentina Holzinger im Österreich-Pavillon Seaworld Venice | 2026

Der Österreich-Pavillon auf der 61. Biennale von Venedig im Jahr 2026 wird von der international renommierten österreichischen Performancekünstlerin Florentina Holzinger (*1986, Wien) gestaltet. Holzinger wird für den Biennale-Beitrag unter dem Arbeitstitel „Seaworld Venice“ mit der Kuratorin Nora-Swantje Almes sowie einem Team aus Performer:innen, Musiker:innen, Stunt-Koordinator:innen und Produzent:innen zusammenarbeiten.

Aktuelle Ausstellungen

15. Januar 2025
Suzanne Valadon, Der blaue Raum, Detail, 1923, Öl-Lw, 90 x 116 cm (Centre Georges Pompidou, Paris)

Paris | Centre Pompidou: Suzanne Valadon Rebellische Malerin der Moderne | 2025

Diese Pariser Ausstellung unterstreicht 2025 den Umfang, den Reichtum und die Komplexität ihres Werks in fünf thematischen Abschnitten: Lernen durch Beobachtung, Familienporträts, „Ich male Menschen, um sie kennen zu lernen“, „Die wahre Theorie ist die Natur, die sie vorschreibt“, „Der Akt: ein weiblicher Blick“.
31. Dezember 2024
Vincent van Gogh, Schwertlilien, 10.–15. Mai 1889, Öl auf Leinwand, 71 x 93 cm (J. Paul Getty Museum, Los Angeles)

Los Angeles | Getty Centre: Van Goghs Schwertlilien in neuem Licht Verblasste Farben im UV-Licht | 2024

Vincent van Goghs „Schwertlilien“ (1889) wird im Herbst 2024 aus der Perspektive der modernen Konservierungswissenschaft analysiert. Die Ausstellung zeigt, wie das Licht- und Farbverständnis des Künstlers seine Malpraxis beeinflusste.
26. Dezember 2024
Yayoi Kusama, Infinity Mirrored Room – My Heart is Filled to the Brim with Sparkling Light, 2024 © YAYOI KUSAMA Foto Sean Fennessy

Melbourne | National Gallery of Victoria: Yayoi Kusama Größte Werkschau in Australien mit zehn Infinity Mirror Rooms | 2024/25

Die Retrospektive der Künstlerin umfasst fast 200 Werke. Mit Gemälden, Skulpturen, Collagen, Mode, Filmen und Installationen zeigt die Ausstellung die erstaunliche Bandbreite von Kusamas multidisziplinärem Schaffen. Zehn „Infinity Mirror Rooms“ - ein Maßstab für Kusama-Ausstellungen - ermöglichen das Eintauchen in ihre Kunst. Erstmals zu sehen ist „Infinity Mirrored Room - My Heart is Filled to the Brim with Sparkling Light“ (2024).