Helen Frankenthaler (1928–2011) ist bekannt für ihren radikalen Umgang mit Farbe und Material. Die Malerin lässt Farbflächen pulsieren. Sie war eine der einflussreichsten Vertreterinnen der abstrakten Kunst in den USA der Nachkriegszeit. Der Band versammelt fast 50 Werke und bietet damit einen umfassenden Überblick über die weltweit größte private Helen Frankenthaler Sammlung – zu sehen im jüngst eröffneten Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden.
Deutschland | Wiesbaden:
Museum Reinhard Ernst
16.3. – 28.9.2025
„[…] die Farbe buchstäblich mit der Leinwand selbst verschmelzen zu lassen.“
Bei Frankenthaler werden Farbe und Leinwand eins. In der von ihr erfundenen Soak-Stain-Technik (dt. tränken und einfärben) sickert die Farbe direkt in das ungrundierte Gewebe. Eine unvergleichliche Bildwirkung entsteht – Farbräume öffnen sich, fließen ineinander, mal gesättigt, mal transparent. Die Bilder sind vom Willen zum Risiko gezeichnet: Indem Frankenthaler sich selbst in ihrem Kunstschaffen keine Grenzen setzt, entstehen großformatige, freie Malereien voller Strahlkraft.
Damit gelang ihr ein Paradigmenwechsel, dessen Innovation ihre Kollegen Morris Louis und Kenneth Noland sofort erkannten und für sich adaptierten. Heute wird Helen Frankenthaler als wegweisende Vermittlerin zwischen dem Action Painting und der Farbfeldmalerei gefeiert (→ Abstrakte Kunst). Ein Œuvre, das auch heute von hoher Relevanz ist.
Quelle: Museum Reinhard Ernst
Hg. von der Reinhard und Sonja Ernst-Stiftung
Mit Beiträgen von D. Dreishpoon, R. Ernst, L. Kikol, O. Kornhoff, L. Schäfer
160 S., 75 Abb., 25 × 30,7 cm, geb.
ISBN 978-3-7774-4538-0 (Deutsch / Englisch)
HIRMER Verlag