1819
Am 10. Juni 1819 wurde Jean-Désiré-Gustave Courbet in Ornans bei Besançon im französischen Jura (Franche-Comté) geboren.
1833
Kunstunterricht bei Claude-Antoine Beau (Schüler von Bron Gros)
1834
Seine dreizehnjährige Schwester Clarisse starb.
1837
Studium der Rechtswissenschaft auf dem Collège Royal in Besançon
1838
Beginn des Zeichenstudiums bei Charles Antoine Flajoulot (Schüler von Jacques-Louis David);Illustrationen für die „Essais poétiques“ seines Freundes Max Bouchon.
1839
Im Herbst Umzug nach Paris.
1840
Studium der Malerei bei Carl August von Steuben, Nicolas-Auguste Hesse und in der sog. Freien Akademie des Père Suisse und des Père Lapin. Im Louvre studierte Courbet flämische, holländische, venezianische und spanische Kunst. Lebte vom Geld seiner Eltern.
1841
Erste Reise ans Mees nach Le Havre.
1844
Debut im Salon von Paris mit „Selbstbildnis mit schwarzem Hund“
Bis 1847
Drei von 20 eingereichten Werken werden am Pariser Salon gezeigt.
1846
Reise nach Belgien und in die Niederlande
1847
Geburt seines Sohnes Désiré-Alfred-Émile von Thérèse-Adélaïde-Virginie Binet, die Courbet 1850 verließ und das Kind mitnahm. Lernte Charles Baudelaire und Pierre-Joseph Proudhon kennen.
1848
Der Pariser Salon wurde ohne Jury organisiert, da Louis Philippe von Orléans nach der Februarrevolution und der Ausrufung der Republik am 4.5. abgedankt hatte. Die zehn von Courbet ausgestellten Werke wurden von der Kritik gefeiert.
1849
Für das Gemälde „Nach dem Essen in Ornans“ erhielt er die Goldmedaille, und das Bild wurde vom Staat erworben. Gustave Courbet malte die wichtigen Gemälde „Die Steinklopfer“ und „Ein Begräbnis in Ornans“.
1850/51
„Das Begräbnis in Ornans“ wurde von der Jury abgelehnt, mit ihm erzielte Courbet im Salon aber einen Skandalerfolg.
1851
Im Herbst erster Aufenthalt in München (Deutschland), wo er zwei seiner Werke zeigte.
1852
Einführung der Zensur und Proklamation des Zweiten Kaiserreiches unter Louis-Napoléon.
1853
Die realistischen Gemälde im Salon lassen Courbet als den „Maler des Hässlichen“ erscheinen. Alfred Bruyas erwarb zwei Gemälde und wurde zum Förderer des Künstlers.
1855
Auf der Weltausstellung in Paris errichtete Courbet mit finanzieller Hilfe seines Freundes und Gönners Alfred Bruyas den „Pavillon du Réalisme“, da drei der 14 von ihm eingereichten Gemälde abgelehnt worden waren. Zusätzlich zu den elf auf der Weltausstellung gezeigten Werken, präsentierte er in seinem Pavillon weitere 40 Gemälde. Delacroix besuchte diese Parallelausstellung.
1856
Erste Jagdbilder entstanden. Reisen nach Belgien, Deutschland und die Franche Comté.
1857
Courbet wurde eine weitere Medaille im Salon verliehen. Reisen nach Montpellier und Brüssel.
1858–Februar 1859
Aufenthalt in Frankfurt am Main aus Angst vor der französischen Regierung. Hier erlegt Courbet einen Dreizehnender und malt Landschaften und Porträts.
1859
Rückkehr nach Ornans, wo er sich ein Atelier bauen lässt. Aufenthalt in Le Havre an der Normandie-Küste, wo er Baudelaire und Eugène Boudin traf.
1860
Gustave Courbet hielt sich fast das ganze Jahr in Ornans auf, wo ihn Daubigny besuchte.
Dezember 1861 bis April 1862
Auf Bitte einiger Schüler eröffnete Courbet eine Malschule.
1864
Hielt sich fast das ganze Jahr in Ornans auf, wo er v. a. Landschaften malte.
1865
Im Juni in Fontainebleau; im September in Trouville-sur-Mer malte er Seebilder und Porträts der dortigen Schönheiten. Er lernte James McNeill Whistler (1834–1903) und dessen Freundin Joanna Hiffernan kennen.
1866
Aufenthalt in Paris. Bei einem Besuch des Grafen von Choiseul in Deauville traf er Eugène Boudin und Claude Monet (1840–1926). Mit dem Gemälde „L`Origine du monde“ (Der Ursprung der Welt), das ein weibliches Geschlecht präsentiert, provozierte Courbet einen Skandal.
1869
In Étretat (Normandie/Frankreich) traf er den jungen Claude Monet.
1870
Am 6. September 1870 wurde Gustave Courbet zum Präsidenten der Republikanischen Kunstkommission gewählt und zuständig für die Erhaltung und Verwahrung von Kunstwerken und Denkmälern in Paris und Umgebung.
1870
Wahl zum Stadtrat und damit zum Mitglied in der Pariser Kommune, Präsident der Kunst-Kommission (6. September) und Mitglied der sog. Archiv-Kommission (24. September bis 1.Dezember). Gemeinsam mit Honoré Daumier wurde Courbet das Kreuz der Ehrenlegion angeboten, was beide jedoch ablehnten. Am 23. Juni veröffentlichte die Zeitschrift Le Siècle den Brief Courbets an Maurice Richard, den Kunstminister: „L‘honneur n‘est dans les actes et dans le mobile des actes. L‘Etat est incompétent en matière d’art. Je décline l’honneur que vous avez cru me faire. J’ai cinquante ans et j’ai toujours vécu libre; laissez-moi terminer mon existence libre. Quand je serai mort, il faudra qu’on diese de moi: celui-là n’a jamais appartenu à aucune régilme, si ce n’est le régime de la liberté.“(Zitiert nach Linda Nochlin: Courbet, London 2007, S. 87.)
1871
Am 2. April wurde er ein Delegierter für die Erhaltung des Louvre und sollte den Salon organisieren. Die Zerstörung der Vendôme-Säule fand am 16. Mai statt. Die „blutige Woche“ ab dem 28. Mai versteckte er sich in Paris. Seine Mutter starb am 3. Juni. Am 7. Juni wurde Courbet denunziert, in Sicherheitsverwahrung genommen und ins Gefängnis von Mazas (Paris) geworfen. Am 2. September wurde Courbet zu sechs Monaten Gefängnis und 500 Francs Geldstrafe für die Zerstörung der Colonne Vendôme verurteilt. Seine gesundheitlichen Probleme verschärften sich.
1872
Nach einer Operation im Januar musste Courbet bis April in der Klinik von Dr. Duval bleiben.
1873
Im Mai verlangte die neue französische Regierung 335.000 Francs Schadenersatz für die Zerstörung der Colonne Vendôme. Gustave Courbet floh deshalb am 23. Juli in die Schweiz. Da er die geforderte Summe nicht aufbringen konnte, war ihm eine Rückkehr nach Frankreich unmöglich.
1877
Am 31. Dezember 1877 starb Gustave Courbet in La Tour-de-Peilz am Genfer See an Wassersucht (Herzinsuffizienz).