Ausstellungen des deutschen Malers ehren sein Lebenswerk, in der Bayerischen Staatsoper stattet er „Parsifal“ aus.
Georg Baselitz feiert am 23. Januar 2018 seinen 80. Geburtstag – und wird im ganzen Jahr mit Ausstellungen in Basel/Washington, München, Dresden und Colmar geehrt. Als sich Gerhard Schröder 1995 einen nach unten stürzenden Baselitz-Adler über den Kanzler-Schreibtisch im Bundeskanzleramt hängte, war Georg Baselitz schon längst im Establishment angekommen. Das Münchner Gegenstück des „Stürzenden Adlers“ (1972) wird in der Fondation Beyeler zu sehen sein. Parallel dazu zeigt das Kunstmuseum Basel Arbeiten auf Papier und die Pinakothek der Moderne in München ausgewählte Zeichnungen der 60er und Probedrucke zu „Malalede“ (1990). In Dresden wird Baselitz‘ Kunst dem Farbholzschnitt des Manierismus gegenübergestellt, sammelt der Künstler doch seit Mitte der 60er Jahre Clair-obscure-Holzschnitte. In Colmar zeigt er – passend zu Grünewalds „Isenheimer Altar“ – die jüngsten Gemälde, in denen er sich mit seinem Körper und der Vergänglichkeit auseinanersetzt.
Das Geburtstagsgeschenk schlechthin machen die Fondation Beyeler in Kooperation mit dem Hirshhorn Museum and Sculpture Garden: Die beiden Institutionen ehren Georg Baselitz mit einer Werkschau, die alle wichtigen Bilder und Skulpturen zusammenbringt.
→ Georg Baselitz Werke wider die Ordnung
Gleichzeitig zur Schau in Riehen/Basel zeigt das Kunstmuseum Basel Arbeiten auf Papier des deutschen Künstlers, mit dem man eine lange Beziehung pflegt, wie das Museum betont.
→ Georg Baselitz als Zeichner: Enthemmt und expressiv
Im Kupferstichkabinett der Pinakothek der Moderne treffen zwei Werkblöcke aufeinander: Zeichnungen der 1960er Jahre und farbige Probedrucke für das erste Künstlerbuch Baselitz‘ „Malelada“ (1990).
→ Georg Baselitz: gezeichnete „Helden“ und „Malelade“
Georg Baselitz ist ein ausgewiesener Kenner und Sammler manieristischer Druckgrafik. Die Ausstellung stellt grafische Arbeiten von Baselitz Werken des Manierismus gegenüber. Was ist die „Maniera Baselitz“? Der Maler und Bildhauer nutzt selbst traditionelle druckgrafische Techniken und positionierte sich so gegen den beliebten Siebdruck – zugunsten größerer Authentizität und Originalität, wie er selbst immer wieder betont.
→ Maniera Baselitz – Georg Baselitz als Künstler und Sammler
Werke aus den Jahren 2014 bis 2017, die noch nie der breiten Öffentlichkeit präsentiert wurden, zeigt das Musée Unterlinden in Frankreich. Dabei handelt es sich nicht nur um die erste große Ausstellung des deutschen Malers im Nachbarland, sondern auch um eine schonungslose Analyse seines Körpers und seiner Stellung in der Kunstgeschichte.
Als Bühnenbildner gab Georg Baselitz sein Operndebüt 1993 mit Harrison Birtwistles Oper „Punch and Judy“ an De Nederlandse Opera in Amsterdam unter der Regie von Pierre Audi. Zudem stattete er u. a. György Ligetis Oper „Le Grand Macabre“ am Theater Chemnitz aus.
Bühnenbild und Kostüme für „Parsifal“ an der Bayerischen Staatsoper. Termine: 28.6./1.7./5.7./8.7./31.7.