Angelika Kauffmann (1741–1807) vertritt exemplarisch den neuen Typus einer europaweit vernetzten und weltgewandten Künstlerin. Ihr breitgefächertes Œuvre repräsentiert wesentliche Aspekte des internationalen Klassizismus im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit.
Deutschland | Düsseldorf, Museum Kunstpalast
30.1. – 24.5.2020
verängert bis 20.9.2020
Schon in jungen Jahren wurde die gebürtige Schweizerin und nominelle Vorarlbergerin als Wunderkind gefeiert. Ihre Ausbildung erhielt die Malerin in Italien, ihren Durchbruch erlangte sie jedoch in London. Protegiert vom englischen Hof, setzte sie sich bald in der englischen Kunstszene als gefragte Porträtistin und Historienmalerin durch und erhielt schließlich aus ganz Europa Aufträge. Angelika Kauffmann war eine von zwei Künstlerinnen, die an der Gründung der Royal Academy mitwirkten und an der Ausstattung von Somerset House mitwirkten. Viele ihrer Werke prägten die Kunst und Mode ihrer Zeit und lösten einen regelrechten Kauffmann-Kult aus. Von den etwa hundert ausgestellten Werken werden etliche erstmals öffentlich zu sehen sein, verspricht das Museum Kunstpalast in Düsseldorf.
Die von Bettina Baumgärtel kuratierte Ausstellung stellt die gesamte Kauffmann vor – von ihren ersten Selbstporträts bis zu den gefeierten Historien. In neun Kapiteln wird eine Malerin greifbar, die sich nicht nur erfolgreich gegen die männliche Konkurrenz durchsetzen und ihre Arbeitsmethoden den rasch wachsenden Aufträgen anpassen konnte, sondern die sich auch dem gängigen Geschmack anpasste und diesen gleichzeitig mitformte. Schon früh entschied Kauffmann, dass ihr die Porträtmalerei nicht genügte, und sie Historienmalerin werden wollte. Auch in diesem Fach konnte sie mit Neuerungen auf sich aufmerksam machen und visuelle Entsprechungen für Themen des Zeitalters der Empfindsamkeit finden. Ihre Werke waren bei den Zeitgenossinnen und Zeitgenossen so begehrt, dass Kauffmann früh begann, mit Kupferstechern zusammenzuarbeiten, um ihre Werke einem großen Publikum zugänglich zu machen. Als Kauffmann starb, wurde sie als der „weibliche Raffael“ gerühmt und im Pantheon bestattet.
Angelika Kauffmann in Düsseldorf setzt ein mit einer Reihe von Selbstporträts – oder besser: Selbstinszenierungen. Zwischen 1753 und 1802 schuf sie 24 Selbstbildnisse, von denen neun in der Ausstellung zu sehen sind. Zweifellos zählt Angelika Kauffmann zu den berühmtesten Malerinnen ihrer Zeit. Doch wie stellte sie sich selbst dar, bzw. wie wollte sie sich ihrer Umwelt (und auch Nachwelt) präsentieren? Die Selbstinszenierungen von Angelika Kauffmann sollen nicht nur das Dokumente ihrer malerischen Virtuosität und ihres Einfallsreichtums betrachtet werden, sondern dienten gleichzeitig auch der Vergewisserung ihres Status als erfolgreiche Künstlerin. Die Selbstporträts dienten ihr als eine Art Werbung in eigener Sache, sie zielte mit ihnen auf gesellschaftliche Anerkennung ab.
Dass Angelika Kauffmann zu internationalem Ruhm und Anerkennung kam, war für eine Frau um 1800 außergewöhnlich. Von ihrem Vater gefördert und unterstützt von ihrem zweiten Ehemann, gelang Angelika Kauffmann das gängige Rollenbild ihrer Zeit weit hinter sich zu lassen und sich selbst eine neue Lebens- und Arbeitsform zu erschaffen. So tauschte sie mit den Männern ihrer Familie die Rollen, denn diese arbeiteten für sie als Gehilfen, organisierten die Aufträge und führten ihre Bücher. Da es für Kauffmann wichtig war, von ihrer adeligen und großbürgerlichen Klientel als eine der ihren anerkannt zu werden, vermied sie in den Selbstporträts, Hinweise auf ihren Beruf einzuflechten. Wie sehr sie die Vorstellungen ihrer Zeitgenossen, was eine Frau zu sein oder zu tun hatte, sprengte, war sich Kauffmann wohl bewusst und nahm deshalb das Image-making selbst in die Hand!
Bereits im „Selbstbildnis als Sängerin mit Notenblatt“ (ab Nov. 1753) zeigt sich die angehende Künstlerin im Alter von nur 13 Jahren selbstbewusst und noch im Stil des Rokoko. Jahre später versuchte die nunmehr arrivierte Porträtmalerin ihren Status als Künstlerin deutlich hervorzuheben: „Selbstbildnis mit Zeichengriffel“ (um 1768), das „Selbstbildnis als Zeichnung, inspiriert von der Muse der Poesie“ (1782), das „Selbstbildnis mit der Büste der Minerva“ (um 1784) und auch die beiden Fassungen des „Selbstbildnisses am Scheideweg zwischen Musik und Malerei“ (1791/92 | 1794) zeigen Kauffmann als selbstbewusste und erfolgreiche Dame. Sie hatte rasch erkannt, dass es ihrem Geschäft dienlich war, sich ein aristokratisches Erscheinungsbild und ein ebensolches Atelier zuzulegen. Bereits etablierte Formeln halfen ihr, für sie wichtige Eigenschaften zu vermitteln: Dazu zählten die Aufnahme einer Minerva-Büste in ihr Selbstporträt, Vergleiche mit der Dichterin Sappho und ihre Identifikation mit Herkules am Scheideweg, wenn sie sich als Zerrissene zwischen Malerei und Musik darstellt. Im Alter von 16 Jahren entschied sich die doppelbegabte Künstlerin für die Malerei, was noch Jahrzehnte später zu diesem spannungsvollen Bild führte. Deutlich konventioneller fallen im Vergleich ihre Selbstdarstellungen als Muse oder Priesterin der Kunst aus, wobei ihr die Gradwanderung zwischen selbstbewusster Präsentation und der einer Frau „geziemenden“ Bescheidenheit ausnehmend gut gelang. Ihre (alterslose) Schönheit sollte als Symbol für ihre inneren Werte, ihre Sanftmut, ihre Weisheit, ihre Moral und als eine Metapher für die Schönheit von Malerei gelesen werden.1
Dass sich die Künstlerin, die aufgrund der Herkunft ihres Vaters eine Untertanin des Bregenzerwalds war, sich in ebendieser Tracht abbildete, zeigt vermutlich die Heimatverbundenheit der international gereisten und erfolgreichen Frau: „Selbstbildnis in Bregenzerwälder Tracht“ (1781) hebt sich deutlich von den Selbstbildnissen in eleganter, teils antikisierender Kleidung ab. Ebenso selten zeigt sie sich mit den Attributen ihrer Profession, Staffelei, Palette und Pinsel. Stattdessen bevorzugte Angelika Kauffmann sich mit einem Zeichenstift wiederzugeben. Damit betonte, so die Kauffmann-Expertin und Kuratorin Bettina Baumgärtel, „die Bedeutung des disegno innerhalb des eigenen Schaffensprozesses“2.
Mit ihrem Vater Johann Joseph Kauffmann bereiste Angelika von 1759/60 bis Frühjahr 1766 Italien. Diese sechs Jahre dürfen als entscheidende, prägende Phase im Werden der Künstlerin angesehen werden. Ziel war das Studium der italienischen Meister aber auch der Antike und die Kontaktaufnahme mit wichtigen Förderern und zukünftigen Auftraggebern. Um die Reise zu finanzieren und sich selbst weiterzubilden, fertigte die junge Malerin auf ihrer Reise über Mailand, Parma, Modena, Bologna nach Florenz Kopien von Gemälden der Renaissance (Raffael) und des Barock (Carracci, Correggio, Rembrandt, Reni).
In Rom wandte sich Kauffmann erstmals der großformatigen Historienmalerei zu, was in Düsseldorf mit „Bacchus entdeckt die von Theseus verlassene Ariadne auf Naxos“ (1764) eindrucksvoll zur Schau gestellt wird. Wichtige Impulsgeber und Lehrer für die junge Malerin waren Pompeo Batoni, Gavin Hamilton und Giovanni Battista Piranesi, bei dem sie Perspektive studierte. Die Begegnung mit Werken der Antike formte ihren Geschmack genauso, wie sie sich nicht abhalten ließ, unerlaubt männliche Aktmodelle zu zeichnen. 1764 schuf Angelika Kauffmann zwei Porträts, die sie schlagartig international berühmt machten: Jenes des englischen Schauspielers David Garrick (1764, The Burghley House Collection) und das des berühmten Gelehrten Johann Joachim Winckelmann (1764, Kunsthaus Zürich → Angelika Kauffmann: Johann Joachim Winckelmann). Der hohe Bekanntheitsgrad der Dargestellten übertrug sich auf die Schöpferin ihrer Bildnisse, was diese für sich zu nutzen wusste. Sie übertrug das Winckelmann-Porträt in eine Radierung und stellte das Garrick-Porträt 1765 in London aus, um sich dort noch vor ihrer Ankunft vorzustellen.
„Kleopatra schmückt das Grab des Marcus Antonius“ (um 1769/70) oder „Eleanora saugt Gift aus der Wunde ihres Mannes, König Edward I.“ (1776) sind nur zwei Gemälde in der Düsseldorfer Ausstellung, die den Wunsch Angelika Kauffmanns vermitteln, als Historienmalerin Anerkennung zu finden. Kurz nach ihrer Ankunft in London eröffnete die aufstrebende Künstlerin im Alter von 24 Jahren ihr erstes eigenen Atelier. War die Porträtmalerei ab diesem Zeitpunkt für sie ein Mittel des Broterwerbs, öffnete sie sich antiken Stoffen und der englischen Geschichte (v.a. angelsächsische Zeit) und Literatur. Ohne die Quellen zu kennen oder die Geschichten gelesen zu haben, erschließen sich die Bildthemen kaum. Damit zählte Angelika Kauffmann zu einer kleinen Gruppe von Künstlern, welche die Geschichtsmalerei auch in England etablieren wollten. Doch nur wenige Auftraggeber unterstützten diesen Bemühungen durch Ankäufe. Das Gros der Aufträge umfasste jedoch Porträts.
Um die Historie in London populär zu machen, erarbeitete sich Angelika Kauffmann in den 1770er Jahren von Groß- auf Mittel- oder Kleinformat, wobei die Themen zunehmend empfindsam wurden. Die Wiederaufführungen von William Shakespeares Stücken – 1764 feierte man unter der Ägide von David Garrick dessen 200. Geburtstag – führte zur Shakespeare-Renaissance, an der sich Kauffmann mit mindesten 20 Bildern beteiligte. Der Stecher und Verleger John Boydell reproduzierte in seiner Shakespeare Gallery großformatige Nachstiche, die er in Portfoliobänden (allerdings wenig erfolgreich) vertrieb. Zu den glücklichsten Erfindungen Kauffmanns in diesem Kontext zählt das Bild „Die irre Marie“ (1777) aus Laurence Sternes Kultbuch „Yoricks empfindsame Reise durch Frankreich und Italien“ von 1768. Die aus unglücklicher Liebe verrück gewordene Marie sitzt im Melancholiegestus auf einem Stein, begleitet von ihrem treuen Hund und einer Flöte. Als Kauffmann das Bild 1777 in der Royal Academy of Arts ausstellte, wurde sie zum Inbegriff für das Leiden einer tugendhaften, schönen Seele, wie die Kuratorin hervorhebt.
36 Kunstschaffende, davon 34 Künstler und die zwei Künstlerinnen Angelika Kauffmann wie Mary Moser, gründeten am 14. Dezember 1768 die Royal Academy of Arts als erste offizielle Kunstakademie Großbritanniens. Die akademischen Künstlerinnen und Künstler setzten sich für die moderne Geschichtsmalerei ein. Im Auftrag der Royal Academy schuf Kauffmann vier Deckengemälde für den Vortragssaal im Somerset House, das für die königliche Akademie erbaut worden war: „Erfindung [Invention]“, „Zeichnung [Design]“, „Komposition [Composition]“ und „Farbe [Colouring]“ entstanden ab 1778 und waren vor Mai 1780 vollendet.
Angelika Kauffmann pflegte schon früh freundschaftlichen Kontakt mit Joshua Reynolds (1723–1792), dem Direktor der Akademie und berühmtesten Porträtmaler Londons. Als sie ihn vermutlich im Sommer 1766 porträtierte, stellte sie Daniele da Volterras Büste des Michelangelo neben ihn. Der Stapel Bücher und Zeitschriften auf dem Tisch lässt Reynolds als belesenen und vielbeschäftigten Denker erscheinen: „The Traveller“ (1764) von seinem Freund Oliver Goldsmith, die Periodika „The Rambler“ und „The Idler“ und vor allem die einflussreiche Schrift „A Philosophical Enquiry into the Origin of our Ideas of the Sublime and Beautiful” von Edmund Burke (1757). Im Januar 1767 verkaufte die Malerin das Porträt an Lady Spencer, womit sie sich in die erste Riege der Londoner Porträtmaler gearbeitet hat.
Der Erfolg von Angelika Kauffmann als Porträtmalerin hin wesentlich mit ihrem Geschick zusammen, natürlicher scheinende Bildnisse mit ein wenig Erzählung [historicizing portrait] und das Decorum stützende Idealisierung zu verbinden. Mitglieder des Adels, des Gentry [Landadels] und des Bürgertums ließen sich in antikisierenden Kostümen darstellen, so auch Augusta Friederike Luise, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, Prinzessin von Großbritannien, mit Prinz Charles George Augustus (vor 10.2.1767). Kauffmann rezipierte die türkische Mode incl. der ersten Hosen für Frauen wie die Van-Dyck Mode (auch: Spanische Mode). Viele der Damen wählten Angelika Kauffmann als ihre Porträtistin, weil sich diese als „Modemacherin“ etabliert hatte und virtuos unterschiedliche Stoffe imitieren konnte. Das Bildnis von „Charles Brudenell-Bruce, später 1st Marquess of Ailesbury, im Van-Dyck-Kostüm“ (1795) ist ein spätes Beispiel für die von Kauffmann angestoßene Mode, sich in der Manier und der Gewandung des barocken Meisters darstellen zu lassen. Neben Reynolds und George Romney zählte Angelika Kauffmann zu den populärsten Porträtisten in London. Diesen Ruf konnte die erfolgreiche Malerin auch später in Rom wiederholen.
Im Mai 1782 kehrte Angelika Kauffmann wieder nach Rom zurück. Dort wandte sie sich wieder verstärkt der Historienmalerei zu, wobei sie diese um aktive Heldinnen erweiterte. Die nunmehr selbst verheiratete Künstlerin, die mit ihrem Ehemann quasi die Rollen getauscht hat, setzte sich in ihren Bildern für eine Auflösung der rigiden Geschlechternormen ein, ohne allerdings die Rollenzuordnung zu durchbrechen. Kauffmanns liebende Heldinnen wie Penelope, die Gracchenmutter Cornelia oder Alkeste treten für die Bewahrung der Menschlichkeit, der Familie und der Moral ein, wie die Kuratorin im Katalog hervorhebt. Wie ihre kriegerischen Kollegen in den Bildern des Franzosen Jacques-Louis David sind aber auch Kauffmanns Protagonistinnen bereit, ihr Leben zu opfern. Allerdings geht es bei ihnen um die Liebe.
Das Zeitalter der Empfindsamkeit sah aber auch neue Verhaltensformen von Männern, die nun auch Gefühle zeigen durften. Die jugendlichen Figuren in den Bildern Kauffmanns muss man dabei als Ideal einer schönen Seele in einem schönen Körper interpretieren, wie es Johann Joachim Winckelmann im Begriff des „Idealschönen“ hoffähig gemacht hatte. Die Malerin machte mit ihren gefühlsbetonten Interpretationen antiker Stoffe auch Männer zum Träger von „weiblichen“ Affekten und stellte sie bevorzugt als androgyne Wesen dar.
Kauffmann lies ihre weiblichen Modelle vielfach in mythologische und literarische Rollen schlüpfen und trug so zur Nobilitierung der Dargestellten bei. Im Rahmen dieser Bildnisse entwickelte Kauffmann den besonderen Typus des „Attituden-Porträts“ (Baumgärtel), wie sie es in den Bildnissen der „Emma, Lady Hamilton, als Komische Muse“ (Dezember 1791) und der „Stegreifvirtuosin Teresa Bandettini Landucci als Muse“ (1794) vorzeigt. Künstlerfreundinnen Kauffmanns treten wie auf Theaterbühnen dem Publikum entgegen, was ein neues Bild der künstlerisch tätigen Frau im ausklingenden 19 Jahrhundert darstellt. Die Bildnisse wurden bereits zu ihrer Entstehungszeit als eine Gruppe von Musen gedeutet, ließen sich die Damen doch gerne als Ceres, Kalliope oder Erato quasi im Salon der Malerin verewigen. Angelika Kauffmann trat in Rom als „zehnte Muse“ auf.
Als Angelika Kauffmann nach Rom zurückkehrte, fand sie in der Ewigen Stadt eine günstige Situation vor. Anton Raphael Mengs war 1779 verstorben, Pompeo Batoni zählte über 70 Jahre und ehemalige Konkurrenten wie Nathaniel Dance waren längst in ihre Heimat zurückgekehrt. Mit Hilfe des inoffiziellen diplomatischen Vertreters Englands in Rom, Thomas Jenkins, hatte Kauffmann weiterhin einen guten Zugang zu den englischen Reisenden auf der Grand Tour, wobei sich auch zunehmend italienische, französische, polnische und skandinavische Auftraggeber an die nunmehr erfolgreichste Künstlerin Europas wandten. Obschon sie weiterhin Historienbilder mit antiken Sujets malte, öffnete sie sich zunehmend dem religiösen Bild. Das Porträt „Joseph Johann Graf Fries mit Canovas Theseus und Minotaurus“ (1787) zeigt den Wiener Adeligen mit seiner jüngsten Erwerbung im Hintergrund. Der aufsteigende Star Antonio Canova zählte zu den guten Freunden Kauffmanns. Er war es auch, der 1807 ihr pompöses Begräbnis organisierte.
Die Ausstellung „Verrück nach Angelika Kauffmann“ im Museum Kunstpalast stellt eine höchst erfindungsreiche Virtuosin mit dem Pinsel vor. Die chronologisch gehängt Schau bringt nicht nur wichtige Werke der österreichisch-schweizer Künstlerin nach Düsseldorf, sondern führt gekonnt in die betont weibliche Welt der Kauffmann ein. Dass sie gerade im Zeitalter der Empfindsamkeit lebte, machte das Publikum offen für ihre neuen Darstellungsformen von Heldinnen und Jünglingen. Wenn sie auch das Porträtmalen als Broterwerb nie aufgeben konnte, eroberte sie sich neue Ausdrucksmöglichen wie das modische Porträt und das „Attituden-Porträt“ und veränderte so die Erwartungshaltung an die Gattung. Kuratorin Bettina Baumgärtel, die weltweit führende Expertin, liefert mit Ausstellung und begleitendem Katalog eine konzise Einführung zu Leben und Werk der Kauffmann.
Kuratiert von Dr. Bettina Baumgärtel
Bettina Baumgärtel (Hg.)
mit Beiträgen von B. Baumgärtel, I. M. Holubec, J. Myssok, H. Valentine
208 Seiten, 144 Abbildungen in Farbe
23,5 × 28,5 cm, gebunden
ISBN 978-3-7774-3459-9 (dt.)
ISBN 978-3-7774-3462-9 (engl.)
HIRMER VERLAG