Albrecht Altdorfer: Biografie Lebenslauf des deutschen Renaissance-Künstlers

Albrecht Altdorfer, Der Sieg Karls des Großen über die Awaren bei Regenburg, 1518, Malerei auf Holz, 110,5 x 122 cm © Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum.
Albrecht Altdorfer (um 1480–1538) war ein deutscher Maler der Renaissance, der in Regensburg lebte. Neben Albrecht Dürer (1471–1528), Hans Burgkmair (1473–1531), Hans Holbein der Jüngere (1497–1543) und Lucas Cranach dem Älteren (1472–1553) ist Albrecht Altdorfer einer der bekanntesten Maler des frühen 16. Jahrhunderts.
Für Altdorfer existieren kaum gesicherte, biografische Nachrichten. Erstmals fassbar ist der Maler am 13. März 1505, als Altdorfer das Bürgerrecht in Regensburg erhielt. Während der 1510er Jahre arbeitete er an künstlerischen Großprojekten für Kaiser Maximilian I.: „Triumphpforte“ (1512-1515/1518 datiert) und vermutlich dem 54 Meter langen „Triumphzug des Kaisers Maximilian“ (um 1512–1515) sowie das Gebetbuch von Kaiser Maximilian I. (1514/15). Dies legt nahe, dass Altdorfer (auch) als Buchmaler ausgebildet worden war. Für den Holzschnitt „Triumphzug des Kaisers Maximilian“ hatte zwar Hans Burgkmair der Ältere die Projektleitung in Augsburg inne, von Albrecht Altdorfer stammen jedoch 32 Entwürfe (1. April 1516–8. Mai 1518). Das in 10 Exemplaren gedruckte Gebetbuch von Kaiser Maximilian I. wurde 1514 und 1515 zunächst von Albrecht Dürer, dann aber auch von Lucas Cranach d. Ä., Jörg Breu d. Ä. (Augsburg um 1475/80–1537 Augsburg), Hans Burgkmair d. Ä. (Augsburg 1473–1531 Augsburg), Hans Baldung, gen. Grien (Schwäbisch-Gmünd 1484/85–1545 Straßburg), Albrecht Altdorfer und einem anonymen Altdorfer-Mitarbeiter mit Randzeichnungen versehen.
Seine berühmtesten Ölgemälde schuf Albrecht Altdorfer erst nachdem die Arbeiten für den im Januar 1519 verstorbenen Kaiser abgeschlossen waren - also in den 1520er Jahren. Insgesamt haben sich etwa 50 Tafelbilder, einige Wandmalereifragmente, über 150 Zeichnungen und fast 250 Druckgrafiken vom Regensburger Meister erhalten. Sein expressiver Frühstil lässt sich ab 1502 nachvollziehen, dann folgen die Landschaften der 1530er Jahre. Eine Verbindung zum Humanismus muss angenommen werden, da sich Altdorfer als selbstreflexiver Künstler ohne lineare Entwicklung in seiner Malerei zeigt. Er verfügte über unterschiedliche Gestaltungsmodi und zielte damit, offenkundig auf unterschiedliche Kundeninteressen.
Zu den Spezialitäten Altdorfers zählen Hell-Dunkel-Zeichnungen. Sie sind vielleicht auf Anregung Lucas Cranachs entstanden und wurden schon früh kopiert. Altdorfer nutzte das Medium der Zeichnung offenbar nicht mehr nur als Gedankenstütze oder Skizze, sondern stellte Unikate her, die auch durch ihre Farbigkeit zu bestechen vermochten.
Als Meister der Landschaft, von Raum und Licht, von Verschmelzung der Einzelphänomene zu einem Naturraum bewegte sich Albrecht Altdorfer im Diskurs rund um Konrad Conrad Celtis. Für den Wiener Humanisten war „die Welt in all ihren belebten wie unbelebten Erscheinungsformen von göttlichen Kräften beseelt, Natur- und Gottesschau (fielen) somit letztlich zusammen“.
Zu Albrecht Altdorfers berühmtesten Werken zählen die Tafeln aus dem sogenannten Floriansaltar (um 1516/20), eigentlich das Sebastiansretabel für St . Florian mit den berühmten, weil atmosphärischen Landschaftsdarstellungen in der „Grablegung“ und der „Auferstehung Christi“ (1518, Wien, KHM), die „Heilige Familie mit dem hl. Agapitus (oder Laurentius?)“ (1515 bzw. früher, KHM) und die Frankfurter „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ (um 1530/35). Das prominenteste Werk des Regensburger Renaissance-Meisters ist allerdings die „Alexanderschlacht“ (1528, Alte Pinakothek, München).
Weitere Beiträge über Albrecht Altdorfer
- Albrecht Altdorfer (Überblicksseite - Link siehe oben)
- Albrecht Altdorfer und das Expressive in der Kunst um 1500
- „Die Ehrenpforte Kaiser Maximilians“ und seine Familienpolitik
- Der Triumphzug von Kaiser Maximilian I.
- „Die Ehrenpforte Kaiser Maximilians“ und seine Familienpolitik
Biografie von Abrecht Altdorfer (um 1480–1538)
13. März 1505
Am 13. März 1505 Albrecht Altdorfer erhielt das Bürgerrecht in Regensburg und ist damit zum ersten Mal dokumentarisch greifbar.1506
Einführung seines Monogramms1507
Mit der „Satyrfamilie“ (Berlin) schuf Altdorfer das erste bekannte mythologische Tafelbild der deutschen Kunst.1508
„Venus züchtigt Amor“ (Kupferstich) Illustrationen zu der von Grünpeck verfassten Lebensgeschichte Kaiser Friedrichs und Maximilians1512–1515
Albrecht Altdorfer arbeitete für Kaiser Maximilian I. an der „Ehrenpforte“ (1518 datiert) und am „Triumphzug“ (Albertina)1513
Altdorfer kaufte sich in Regensburg ein HausApril 1514
Der Hofhistoriograf Johannes Stabius bekam in Regensburg ein Haus zugewiesen, was als persönlich die Kontrolle der Arbeiten an dem „Triumphzug“ und dem Gebetbuch vor Ort gewertet werden dürfte.1514/15
Das in 10 Exemplaren gedruckte Gebetbuch von Kaiser Maximilian I. wurde 1514 und 1515 zunächst von Albrecht Dürer, dann aber auch von Lucas Cranach d. Ä., Jörg Breu d. Ä. (Augsburg um 1475/80–1537 Augsburg), Hans Burgkmair d. Ä. (Augsburg 1473–1531 Augsburg), Hans Baldung, gen. Grien (Schwäbisch-Gmünd 1484/85–1545 Straßburg), Albrecht Altdorfer und einem anonymen Altdorfer-Mitarbeiter mit Randzeichnungen versehen.1. April 1516–8. Mai 1518
Arbeiten am „Triumphzug des Kaisers Maximilian“ in Holzschnitttechnik: Hans Burgkmair der Ältere leitete das Projekt in Augsburg. Von Albrecht Altdorfer stammen 32 Entwürfe.um 1516–1520
Altar für die Abtei St. Florianab 1517
Albrecht Altdorfer bekleidete hohe Ämter in der Stadt: Er wurde Mitglied des Inneren Rates in Regensburg1518
„Der Sieg Karls des Großen über die Awaren bei Regensburg“ (1518 datiert am Rahmen, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg).1519
Vertreibung der Juden aus Regensburg1528
Altdorfer lehnte das Amt des Bürgermeisters ab1529
Albrecht Altdorfer malte die „Alexanderschlacht“ (Alte Pinakothek, München)- um 1535 Badehausfresken im Regensburger Bischofshof
1537
„Lot und seine Töchter“ (KHM, Wien)1538
Albrecht Altdorfer starb in Regensburg.