Die Ausstellung bietet erstmals einen umfassenden Blick auf die Kunst und Kultur in der mitteldeutschen Region am Vorabend von Reformation und Bauernkrieg. Zentrale Person und authentischer Ort der Betrachtung sind der Magdeburger Erzbischof Ernst von Sachsen (1464–1513) und die von ihm errichtete Residenz Moritzburg im Zentrum der Stadt Halle (Saale).
Deutschland | Halle (Saale)
Kunstmuseum Moritzburg
24.11.2024 – 2.3.2025
Mit Werken u. a. von Albrecht Dürer, Martin Schongauer und Hans Burgkmair widmet sich die Ausstellung dem Stilwandel von der Spätgotik zur Frührenaissance. Zahlreiche namhafte Werke kehren dafür als Leihgaben aus internationalen Sammlungen nach Jahrhunderten erstmals wieder in die Region ihrer Entstehung oder ersten Präsentation zurück.
Mit 11 Jahren wurde 1475 der zweitgeborene Sohn Kurfürst Ernst von Sachsen aus dem Haus Wettin vom Magdeburger Domkapitel gewählt und 1476 durch Sixtus IV. bestätigt. Neue erschlossene Silbererzvorkommen im Erzgebirge sicherten den Wettinern finanziellen und politischen Einfluss. Die Bischofsweihe erfolgte 1489 lange nach seiner offiziellen Proklamierung und dem ungewöhnlich prunkvollem Einzug in Magdeburg. Im Jahr 1479 stand das hochverschuldete Bistum Halberstadt (Suffragan des Erzbistums Mainz) zum Kauf. Auch hier erwarb das Haus Sachsen über Ernst gegen einen Schuldenerlass die Würde und damit an Einfluss. Er verlegte die erzbischöfliche Residenz 1509 ins Schloss Moritzburg (nach der Weihe der Kapelle St. Maria Magdalena); dies ist einer der markantesten Punkte in der Geschichte des Magdeburger Erzstifts.1 Der Tod von Ernst von Sachsen 1513 vereitelte tiefgreifendere Umstrukturierungen im Magdeburger Kirchensystem.2 Seine Gebeine wurden aus Halle nach Magdeburg überführt, wo er in einer aufwendigen Bronzetumba des Nürnberger Rotschmieds und Bildhauers Peter Vischer von 1495 im Westchor des Madeburger Doms beigesetzt wurde.
Kuratiert von Philipp Jahn auf der Basis eines Gesamtkonzepts für die Ausstellung sowie den Katalog von Gastkurator Prof. Dr. Dr. Tacke (August 2022 bis September 2023) unter Mitwirkung von Dr. Barbara Leven
Quelle: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)