Berlin | Brücke-Museum: Irma Stern Moderne zwischen Berlin und Kapstadt | 2025

Eine Künstlerin der Moderne zwischen Berlin und Kapstadt

Während längerer Aufenthalte in Berlin in den 1910er und 1920er Jahren kam Irma Stern mit dem Expressionismus der Künstlervereinigung „Die Brücke“ in Berührung. Das zeitgenössische Interesse an vermeintlich „primitiven“ Kulturen ermöglichte es Stern, sich als Frau und Malerin zu positionieren, die mit den schwarzen „natives“ Südafrikas vertraut war. In der deutschen Presse wurde sie deshalb als Paul Gauguin und Max Pechstein überlegen beschrieben.

Während Stern sich auf das „Exotische“ konzentrierte, betonte sie auch die Segregation der südafrikanischen Gesellschaft zu dieser Zeit. In einem Südafrika, das von der konservativen weißen Minderheit beherrscht wurde, malte Irma Stern mit aufmüpfigem Pinselstrich die unsichtbaren Minderheiten des 20. Jahrhunderts. Sie widersetzt sich dem südafrikanischen Rassismus, bis es das unerbittliche Apartheidregime errichtete. Die Malerin richtete ein einzigartiges Licht konsequent auf die Gesichter der Verstoßenen.

Ausstellung und reich bebilderter Band legt einen Fokus auf Irma Sterns ausdrucksstarke Porträts und thematisieren Fragen von Entstehungskontexten und Rezeption bis heute.

Irma Stern: Ausstellungskatalog

Hg. Lisa Hörstmann und Lisa Marei Schmidt für das Brücke-Museum
mit Beiträgen von V. Bay, I. Below, L. M. Berger, L. Hörstmann, G. Mashiqa, A.-P. Ruga, L. M. Schmidt
208 S., 90 Abb., 27,5 × 22,7 cm, Klappenbroschur
ISBN 978-3-7774-4529-8 (Deutsch / Englisch)
HIRMER Verlag

Bilder

• Irma Stern, Stillleben mit Maske, 1933, Öl auf Leinwand auf Karton kaschiert, 56,5 x 43 cm (Privatbesitz)