Die Bedeutung von Lovis Corinth (1858–1925) für die Malerei der Moderne ist kaum zu überschätzen. Schon zu Lebzeiten zählte der virtuose Künstler zu den bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Berliner Kunstszene. Geboren und aufgewachsen im ostpreußischen Tapiau, zog er 1900 von München nach Berlin. Die Reichshauptstadt war zu dieser Zeit bereits deutlich fortschrittlicher und lebendiger als die bayerische Residenzstadt. „In Berlin fing alles an“, soll Corinth seine Erfolgsgeschichte an der Spree kommentiert haben.
Deutschland | Berlin:
Berlinische Galerie
ab Herbst 2026
Die Berlinische Galerie verfügt über einen hochkarätigen Bestand an Gemälden von Lovis Corinth. Seine steile Karriere und sein großer Einfluss auf die Kunstszene der Stadt, aber auch sein prägendes privates Umfeld stehen im Mittelpunkt der großen Ausstellung in der Berlinischen Galerie 2026.
Wie modern der Künstler malte, lebte und dachte, zeigen auch weniger bekannte Themen, denen eigene Kapitel gewidmet sind: Corinths Malschule, an der er vor allem Frauen unterrichtete – wo er auch seine Ehefrau, die Berliner Malerin Charlotte Berend-Corinth kennenlernte –, und seine Arbeit für das Berliner Theater. Bis heute steht Corinths Position für einen spontanen, expressiven Umgang mit Pinsel und Farbe, der die Entwicklung der Malerei entscheidend geprägt hat. Man denke an die Berliner Jungen Wilden, aber auch an Georg Baselitz oder den englischen Künstler Lucian Freud.
Quelle: Berlinische Galerie