Gerhard Richter wurde am 9. Februar 1932 in Dresden geboren. Zum 90. Geburtstag veranstaltet das Gerhard Richter Archiv der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im Albertinum eine Jubiläumsausstellung in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler. In drei Sälen werden 40 Bilder und Objekte gezeigt. Gerhard Richter selbst wählte die Werke, von denen viele eine persönliche Bedeutung für ihn besitzen, für „Gerhard Richter. Portraits. Glas. Abstraktionen“ aus und installiert sie.
Deutschland | Dresden: Albertinum
5.2. – 1.5.2022
Neben dem Selbstbildnis des Künstlers aus dem Museum of Modern Art, New York, bilden die Gemälde seiner Ehefrau Sabine und seiner Kinder Betty, Moritz, Theo und Ella den Schwerpunkt der Schau. Diese Familienbilder im ersten Saal des Albertinum werden ergänzt durch Landschaftsgemälde, mit denen Richter emotionale Erinnerungen verbindet (→ Gerhard Richter: Landschaft).
Dietmar Elger, Leiter des Gerhard Richter Archivs und Herausgeber des Werkverzeichnisses, betont, dass Gerhard Richter die Ausstellung im Albertinum selbst kuratiert und die gemalten Familienportraits bewusst in den Mittelpunkt seiner Auswahl gestellt hat: „Damit zeigt die Präsentation nicht nur das facettenreiche Œuvre Gerhard Richters, sondern gewährt auch einen privaten Einblick in das Leben des Künstlers.“
Die „Abstrakten Bilder“, welche vor allem aus seiner jüngsten Schaffensperiode stammen, werden im zweiten Raum präsentiert. Darunter befindet sich auch das großformatige „Abstrakte Bild (952-4)“, welches Gerhard Richter 2017 schuf und damit laut eigener Aussage sein malerisches Œuvre abschloss. Mit den Objekten „9 Stehende Scheiben (879-3)“, „Spiegel (687/5-6)“ und „4900 Farben (901A)“ sowie dem zehn Meter langen „Strip (930-6)“ von 1989 zeigt Richter im dritten Saal des Albertinum Exponate seines Wirkens abseits der Malerei.
Gerhard Richter gilt als einer der einflussreichsten zeitgenössischen Künstler der Welt. Seine Werke sind in den wichtigsten Museen für moderne Kunst vertreten. Die starke Verbundenheit des Malers mit seiner Heimatstadt zeigte sich unter anderem nach dem Elbehochwasser im August 2002, als er das Gemälde „Fels (694)“ für eine Benefizauktion zur Unterstützung der SKD spendete. Die Schau zelebriert daher nicht nur den 90. Geburtstag Gerhard Richters, sondern auch dessen Engagement für seine Geburtsstadt und die zwanzigjährige intensive Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und den SKD.
Die in der Ausstellung gezeigten Werke stammen zum großen Teil aus dem privaten Besitz des Künstlers und dem Bestand der Gerhard Richter Kunststiftung. Ergänzt werden sie durch museale Leihgaben der Hamburger Kunsthalle, der Albertina in Wien, dem Museum Ludwig in Köln und dem Museum of Modern Art in New York.
Kuratiert von Gerhard Richter.
Der sechste und abschließende Band des Catalogue Raisonné der Bilder und Skulpturen von Gerhard Richter wird im Rahmen der Pressekonferenz vorgestellt. Er umfasst die Werke der Jahre 2007 bis 2019 mit den Nummern 900 bis 957, beginnend mit dem Kölner Domfenster und abschließend mit Gerhard Richters drei Fenstern für die Abtei Tholey.
Dietmar Elger (Hg.)
Leinenhardcover mit Schutzumschlag, 528 Seiten, 700 Abbildungen
ISBN 978-3-7757-3714-2
Hatje Cantz Verlag
Der dokumentierende Ausstellungskatalog wird zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen.