Josef Mikl (1929–2008) ist als Maler großformatiger Abstraktionen bekannt, seine satirische Seite hat der in Wien geborene Künstler stets im Rahmen von Zeichnungen und Tagebucheinträgen offenbart. Das MUSA erhielt von Brigitte Bruckner-Mikl eine Schenkung von Skizzenbüchern, Textblättern, Episkopbildern und Heften, die das Zentrum dieser Ausstellung bilden. Wenn auch Mikl vor allem für seine zwischen 1992 und 1997 entstandenen Gemälde im Großen Redoutensaal der Wiener Hofburg. das Deckenbild1 und 22 Wandbilder2 bekannt ist, so lässt sich seine bissige Seite an den Zeichnungen nachvollziehen.
Österreich / Wien: Wien Museum, MUSA
2.2. – 31.03.2018
Wie in seiner Malerei steht auch in der Grafik der Mensch im Zentrum von Mikls Reflexionen. In Form der Journalistenfresserin Hawranek, die er auch in der Öffentlichkeit auftreten ließ, reagierte der österreichische Maler und Professor an der Akademie der bildenden Künste auf die Kritik. Zeitgenossen und die Kunstszene seiner Zeit bekamen in abenteuerlichen Geschichten wie Mikls „Wunderpferd“- Heften oder der „Kulturtagung von Worpswede“ ihr Fett weg. Oder wie er es selbst formulierte:
„Vor vielen Jahren, als die Erde noch flach war, zerbiss die Hawranek schon Zeitungen und Redakteure“.
Kuratiert von Gabriele Baumgartner, Semirah Heilingsetzer