Der international renommierte Wiener Kunsthistoriker Werner Telesko (* 1965) wurde von der Presse zum Österreicher des Jahres 2018 in der Kategorie Forschung nominiert. Seine herausragenden Leistungen verdanken sich vielfältigen Aktivitäten: neue Ansätze in der Repräsentationsforschung, darunter über die Wiener Hofburg, Maria Theresia und den Wiener Kongress. Als Ausstellungskurator ist er dem Publikum von ARTinWORDS bereits bekannt, hat er doch in den letzten Jahren „Europa in Wien. Der Wiener Kongress“ für das Belvedere (→ Der Wiener Kongress 1814/1815) sowie „Maria Theresia. Strategin – Mutter – Reformerin“ für das Hofmobiliendepot (→ Maria Theresia: Kinder, Kunst und Kinofilm) mitverantwortet. Für ARTinWORDS verfasste Werner Telesko jüngst Edwin Landseer: The Monarch of the Glen.
„Kunst ist für mich, Realität mit anderen Augen betrachtet. Um Kunst erfahrbar, greifbar und vermittelbar zu machen, muss sie in einen Kontext gestellt werden. Mit Hilfe von Schriftquellen entdecke ich bislang verborgene Zusammenhänge und deute Kunstwerke als komplexe Konstrukte von politischen Anliegen, religiösen Vorstellungen oder geistesgeschichtlichen Ideen. Daher interessiere ich mich besonders für sakrale Kunst, Porträt- und Historienmalerei, Denkmäler und Ausstattungen von Residenzen. Aktuell arbeite ich an der Frage, wie politische Reformen künstlerisch umgesetzt werden können.“ (Werner Telesko)
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Der an der Universität Wien ausgebildete Kunsthistoriker ist europaweit auf Kongressen zu Fragen der Habsburger, Friedenspolitik im Bild, Repräsentationsstrategien, Beziehungen zwischen Kunst und Musik eingeladen. Seit seiner Habilitation über Napoleon als „Mastermind“ der französischen Kunstproduktion seiner Zeit arbeitet er an mehreren großangelegten Forschungsprojekten mit. Im Jahr 2013 wurden seine Leistungen durch die Aufnahme zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewürdigt. Von 2013 bis Ende 2017 leitete er das Institut für kunst- und musikhistorisches Forschungen der Akademie. Auf ARTinWORDS wurden seine beiden Bücher Kaiser Franz Joseph I., der verklärte Herrscher (gemeinsam mit Stefan Schmidl) und Kosmos Barock über die Stiftskirche von Melk besprochen.
Seine Liebe zur Musik – vor allem seine Begeisterung für Ludwig van Beethoven – brachte ihn dazu, über die unterschiedlichen Mythisierungen und Visualisierungen nachzudenken. Wie lässt sich das Werk von Beethoven und dessen Wirkung in Bilder fassen? Warum hatte etwa die Neunte Symphonie so eine große Ausstrahlung auf die Bildende Kunst? Liegt es an der besonderen Einzigartigkeit des Musikstücks oder aber an der Einbildungskraft der Maler und Bildhauer? Zu diesem umfassenden Themenkomplex findet am 30. Oktober 2018 an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien ein Symposium statt. Neben Werner Telesko sprechen Vizerektorin Susana Zapke und Stefan Schmidl (→ Beethoven Symposium von Werner Telesko auf der MUK)