Der Flame Théo Van Rysselberghe (1862–1926) ist einer der wichtigsten Protagonisten des Neo-Impressionismus (→ Postimpressionismus | Pointillismus | Divisionismus). Er führte den Pointillismus von Georges Seurat and Paul Signac in Belgien ein. Zudem spielte er eine bedeutende Rolle in der Brüsseler Avantgardegruppe „XX” [Les Vingt/Die Zwanzig]. Das Museum Singer Laren zeigt im Sommer 2022 eine große Retrospektive zu Théo Van Rysselberghe.
Niederlande | Laren: Singer Laren
17.5. – 4.9.2022
Théo Van Rysselberghe malte Landschaften, Stillleben und Blumenstücke, aber entwickelte eine Vorliebe für Porträts. Familienmitglieder, Freunde und Kollegen posierten regelmäßig für ihn. Van Rysselberghe bewegte sich im Zentrum der Brüsseler Kunstwelt, als diese für eine kurze Zeitspanne im späten 19. Jahrhundert ein führendes Zentrum für die Präsentation von Avantgardeströmungen war. Van Rysselberghe gehörte zu den Mitbegründern von „Les Vingt“, der einflussreichen Ausstellungsvereinigung, und reiste selbst auch viel, um Ausstellungen zu besichtigen und Künstler zu besuchen.
Seine frühen Gemälde waren vom französischen Impressionismus und James McNeill Whistler beeinflusst gewesen. 1886: Auf einer Ausstellung in Paris sah Van Rysselberghe die pointillistischen Werke von Georges Seurat und Paul Signac, darunter das monumentale Gemälde „Sonntag Nachmittag auf der Île-de-la-Grande-Jatte“ (Art Institute of Chicago → Georges Seurat, Erfinder des Pointillismus). Der Belgier empfand diese neue Maltechnik als “vollendet, logisch und korrekt“. In den folgenden Jahren übte er selbst enthusiastisch diese Methode aus, unterzog sie jedoch einer persönlichen Veränderung, indem er sich für tonale Farbwahl entschied. Théo Van Rysselberghe zählt zu den Pionieren und Vorreitern des belgischen Pointillismus bis er 1904 die Maltechnik wieder aufgab.