Niki de Saint Phalle, Jean Tinguely und Pontus Hulten verband in den 1970er Jahren eine intensive Zusammenarbeit im Centre Pompidou. Pontus Hulten war von 1973 bis 1981 der Gründungsdirektor des Pariser Museums und davor am Moderna Museet in Stockholm (1957–1972).1 Ihm verdankt das Centre Pompidou seine Einzigartigkeit: Von Anfang an verwischte er die Grenzen zwischen Kunst, Literatur, Wissenschaft und Leben. Von Anfang an wollte er das Publikum aktiv einbinden.
Frankreich | Paris:
Centre Pompidou
6.6.2025 – 4.1.2026
Pontus Hulten war davon überzeugt, dass die Sammlung das Rückgrat des Museums ist und leistete einen beispielhaften Beitrag zu seiner Bereicherung. Er hat zahlreiche Ankäufe moderner und zeitgenössischer Werke getätigt und eine ehrgeizige Schenkungspolitik umgesetzt. Das Museum selbst war kein Kulturtempel mehr, sondern ein privilegierter Ort für Wissen und Teilhabe.
Kunst zum Anfassen machten Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely. Pontus Hulten hatte de Saint Phalle bereits 1966 in Schweden ausgestellt. Dort konstruierte die Künstlerin mit ihren Freunden die Installation „Hon“, eine begehbare Skulptur in Form eines liegenden Frauenkörpers.
Ihr Partner Jean Tinguely nahm an den Ausstellungen zur Eröffnung des Centre Georges Pompidou 1977 mit dem „Crocodrome“ teil. Das „Crocodrome“ war eine Gemeinschaftsarbeit mit Bernard Luginbühl, Niki de Saint Phalle, Daniel Spoerri, Robert Rauschenberg und Martial Raysse. Die Künstler:innen brachten Offenheit, Widersprüchlichkeit, eine Anregung mit, die in dem Material zu finden ist, aus dem er seine Skulpturen macht: Ein Objekt trägt Spuren, es suggeriert, es widersetzt sich. Einige Jahre später, 1982/83, schuf das Künstlerpaar den Strawinski-Brunnen, auch Tinguely-Brunnen genannt, der bis heute vor dem Centre Pompidou steht.