Entlang des Woodland Trail in einem dicht bewaldeten Gebiet über einem Bach gelegen, entwarf Thomas Phifer von Thomas Phifer and Partners in Zusammenarbeit mit dem Künstler Richard Serra eine 4.000 Quadratmeter große Betonstruktur. Das Gebäude ist der erste Neubau auf dem Gelände von Glenstone seit der Eröffnung der Pavillons im Jahr 2018 und lädt Besucher:innen ein, einen völlig neuen Teil der Glenstone-Landschaft zu erleben.
Richard Serra (*1938) ist einer der einflussreichsten Künstler seiner Generation. Er widmete seine jahrzehntelange Bildhauerpraxis der Auseinandersetzung mit der Dynamik zwischen Form, Raum und Material. „Four Rounds: Equal Weight, Unequal Measure“ ist seine dritte monumentale Skulptur in Glenstone, neben „Sylvester“ (2001), der verdrehten Spirale, die den Eingang zum Galeriegebäude verankert, und „Contour 290“ (2004), ein Stahlband, das sich genau 290 Fuß über dem Meeresspiegel erstreckt und die Wiese halbiert.
„Four Rounds: Equal Weight, Unequal Measure“ besteht aus vier aus geschmiedeten zylindrischen Formen aus Stahl, die jeweils 82 Tonnen wiegen – die schwerste Form, die eine Gießerei schmieden kannn. Obschon die vier Objekte die gleiche Masse haben, variieren sie in Höhe und Durchmesser. Die Oberfläche jeder Form trägt eine reiche, strukturierte Patina, die durch den intensiven Druck des Schmiedeprozesses geprägt wurde. Das Werk Serras befindet sich in einer schmucklosen Struktur aus Beton, der sich die Besucher:innen über einen gewundenen Holzsteg nähern.
Zwei Brücken ermöglichen es Fußgänger:innen, jenen Bach zu überqueren, der früher die östliche Grenze des Areals von Glenstone war. Ein erhöhter Holzsteg ermöglicht es den Besucher:innen, sich reibungslos über eine Feuchtgebietswiese zum neuen Serra-Pavillon zu bewegen. Die Proportionen des Innengebäudes sind auf den Maßstab und die Platzierung der Skulptur abgestimmt. Ein einfaches Betondach wird von großen Balken getragen, die als Wände für die Öffnungen dienen, diese beleuchten den Raum. Oberlichter aus weißem Glas schaffen diffuses Tageslicht. Variationen von Licht und Schatten werden von der Natur vorgegeben und bieten den Besuchern ein unmittelbares Erlebnis, das sich mit der Jahreszeit ändert.
„Es ist ein Privileg, wieder mit Glenstone zusammenzuarbeiten, umso mehr aufgrund der außergewöhnlichen Gelegenheit, mit Richard Serra zusammenzuarbeiten. Gemeinsam konnten wir jedes Detail betrachten, wie das Volumen des Raums mit den Massen darin interagiert, wie die unterschiedlichen Lichtqualitäten, die nach unten gefiltert werden, die Oberflächen der Skulptur beleben, wie die Textur des Betons des Gebäudes mit der von Serra in Dialog tritt Stahl. Ich hoffe, dass die Besucher von Glenstone genauso zufrieden sind wie ich, wenn sie dieser Kombination aus Ort und Objekt begegnen, die in ihrer Gesamtheit so einfach und elementar erscheint und dennoch vollständig von Gedanken durchdrungen ist.“ (Thomas Phifer)