Der Tanz erlebt Anfang des 20. Jahrhundert eine ungeahnte Blüte. Als sinnliche Gegenkraft und unmittelbares Ausdrucksmedium inspiriert er die Kunst und das kulturelle Leben. Unter den Expressionisten war es vor allem auch Max Pechstein (1881–1955), der den Tanz als Inbegriff von Bewegung und individuellem Ausdruck zum wichtigen Sujet erhob. Das Thema des Tanzes durchzieht das Werk des Brücke-Künstlers, der selbst leidenschaftlich getanzt hat, wie ein roter Faden (→ Expressionismus | Die Brücke).
Deutschland | Tübingen: Kunsthalle Tübingen
30.11.2019 – 15.3.2020
„so ein Körper gibt doch mehr Anregung, als eine Landschaft es zu tun vermag“ (Max Pechstein 1908)
In Kooperation mit den Kunstsammlungen Zwickau wendet sich das Ausstellungsprojekt erstmals der Bedeutung des Tanzes im Werk des bedeutenden Expressionisten zu. Tanz, Varieté und Zirkusdarstellungen, in denen Bewegung und Unterhaltungskultur verschmelzen, werden erstmals genauer in den Blick genommen und auf ihre stilistische und inhaltliche Funktion im Werk von Max Pechstein befragt. Ausgehend von den expressionistischen Tanzdarstellungen, über die exotischen rituellen Tänze aus Palau, die Darstellungen der Gesellschaftstänze der Goldenen 1920er Jahre, die Pechstein in Berlin erlebte, bis zu den Erinnerungen an Palau in seinem Spätwerk werden rund 70 Arbeiten in Form einer chronologisch-thematischen Präsentation vorgestellt.