Ludwig van Beethoven: Der Name steht für ein musikalisches Lebenswerk, das bis heute weltweit Menschen begeistert. Zum 250. Geburtstag des großen Komponisten im Jahr 2020 präsentiert die Österreichische Nationalbibliothek im Prunksaal die Sonderausstellung „Beethoven. Menschenwelt und Götterfunken“.
Österreich | Wien: Österreichische Nationalbibliothek
19.12.2019 – 10.1.2021
Beethovens Begegnungen mit Zeitgenossen, mit seinen Lehrern, Schülern, Musikern und Mäzenen, mit Frauen und Freunden, aber auch mit seiner Familie stehen dabei für seine „Menschenwelt“. Denn er war nicht der „einsame Kämpfer“, als den ihn seine Nachwelt idealisierte, sondern ein Komponist, der mit seiner Umwelt auf vielfältige Weise in Kontakt stand. Die Ausstellung zeigt dies anhand zahlreicher Originalbriefe aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek. Die nach dem 1820 von Joseph Stieler geschaffene Porträt-Lithografie prägt bis heute das Bild des Komponisten und führt in die Ausstellung ein (→ Joseph Stieler: Ludwig van Beethoven).
Der im Umgang mit seinem Mitmenschen nicht eben einfache Komponist wird in diesen Schreiben in seinem Selbstbewusstsein und sarkastischem Humor, aber auch in seiner Zärtlichkeit Frauen gegenüber erfahrbar. Besonders berührend ist sein Bemühen um die Vaterrolle bei seinem Neffen Karl, die zum tragischen Misserfolg wurde: Nach dessen Selbstmordversuch 1826 trat Beethoven von der Vormundschaft zurück.
Für den „Götterfunken“ seines Schaffens stehen Beethovens Originalhandschriften von Werken, die bis heute zum klassischen Kanon gehören wie etwa das Violinkonzert op. 61, die „Frühlingssonate“ op. 24 oder das Streichquartett op. 95 aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek. Zusätzlich ist in den ersten drei Monaten der Ausstellung ein Teil jenes Werkes zu sehen, das wie kein anderes mit Beethovens Namen identifiziert wird: die 9. Symphonie – mit den berühmten Textworten „Freude schöner Götterfunken“. Diese wertvolle Handschrift, die zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählt, ist eine Leihgabe der Staatsbibliothek zu Berlin und wird zum ersten Mal in Österreich ausgestellt.