Olga Chernysheva (* 1962) zeigt in der Wiener Secession eine multi-mediale Schau unter dem Titel „Chandeliers in the Forest“. Als Mittel, alles um uns herum zum Leben zu erwecken, bleibt Animation ein wichtiges Prinzip ihrer Kunst; auch der Einfluss der metaphorischen Bildsprache von Meistern des klassischen sowjetischen Films wie Alexander Dovzhenko und Sergei Eisenstein ist in ihrem Werk spürbar.
Österreich / Wien: Secession
17.11.2017 – 21.1.2018
Darüber hinaus bezieht sich Chernysheva auch auf andere historische Bewegungen in der Kunst. Ihre Arbeiten in verschiedenen Medien, darunter Zeichnung, Malerei, Fotografie, Video und äußerst knappe Essays in Verbindung mit Stand- oder Bewegtbildern, beruhen auf einer genauen Beobachtung ihrer Lebenswelt. Ihr Werk steht damit in der langen Tradition des sozialen Realismus in der russischen Kultur (nicht zu verwechseln mit dem sozialistischen Realismus, wie er in der UdSSR offizielle künstlerische Doktrin war) und einer Kunst, die mit kritischer Anteilnahme Geschichten erzählt (dabei aber durchaus formal avanciert und experimentell sein kann).
An die Kunst wie an das Leben geht sie mit formaler Raffinesse und subtilem Humor heran. Eine Inspirationsquelle (und Gegenstand ihrer Diplomarbeit an der Filmakademie) ist das Oeuvre des Offiziers und Malers Pavel Fedotov (1815–1852), der auch als der “russische Hogarth” bekannt ist.
Quelle: Pressetext
1962 Olga Chernysheva wurde in Moskau geboren. Die Künstlerin wuchs in Moskau und Damaskus (Syrien) auf.
1981–1986 Chernysheva studierte Filmanimation an der Moskauer Russischen Staatlichen Universität für Kinematografie (ehemals Staatliches All-Unions-Institut für Kinematografie).
1994–1995 Stipendium vom Prins Bernhard Fonds, Amsterdam
1994–1996 Studium an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam.
1996–1997 Stipendium vom Fonds voor beeldende kunsten, Amsterdam
1998 Stipendium von Kulturkontakt, Wien
2000 Stipendium von der Cité Internationale des Arts, Paris
Olga Chernysheva lebt und arbeitet in Moskau