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Paris | Louvre: Die Künste am Hof Rudolfs II. in Prag Das Erlebnis der Natur | 2025

Adrian de Vries, Kaiser Rudolf II. zu Pferd, um 1603 (Musée du Louvre, Paris, Département des Arts graphiques, RF 54764, Recto)

Adrian de Vries, Kaiser Rudolf II. zu Pferd, um 1603 (Musée du Louvre, Paris, Département des Arts graphiques, RF 54764, Recto)

Angeregt durch die Kunstschätze Karls V. und Philipps II. von Spanien wurde Kaiser Rudolf II. der wahrscheinlich bedeutendste Kunstsammler seiner Zeit (→ Renaissance). Allerdings entsprach seine Sammlung nicht einer Galerie im modernen Sinn, vielmehr vereinte sie neben den Kunstwerken auch exotische Tiere, Mineralien, geschnittene Steine und vieles mehr. Sie sollte ein Abbild des Universums darstellen – und belegt eindrucksvoll „das Erlebnis der Natur“. Bei der Einnahme Prags durch die Schweden 1648 wurde Rudolfs Kunstkammer erbeutet, sodass heute nur ein Teil davon in den Wiener Sammlungen vorhanden ist. Der Louvre kooperiert für die Ausstellung mit der Narodni Gallery in Prag.

Die Künste am Hof Rudolfs II. in Prag 2025 im Louvre

Kaiser Rudolf II. war ein außergewöhnlicher Sammler: Seine Agenten streiften auf der Suche nach Objekten ständig durch Europa. Kunstwerke, die sie nicht erwerben konnten, ließ er kopieren. Werkstätten an seinem Hof stellten exquisite Kunstobjekte her, die zu den Höhepunkten des Manierismus gehören. Der Kaiser scharte einen Künstlerkreis um sich, zu dessen bekanntesten Vertretern Giuseppe Arcimboldo und Bartholomäus Spranger zählten. Darüber hinaus prägten Hans von Aachen, Joseph Heintz, Paulus van Vianen, Egidius Sadeler, Roelant Savery und der Bildhauer Adrian de Vries die sog. rudolfinische Kunst. Der Kaiser hatte eine Vorliebe für mythologische Szenen, und Spranger, sein Favorit auf diesem Gebiet, vermochte erotische Sujets in antike Mythen zu verpacken.

Daneben startete der Habsburger einen groß angelegten Ankauf von Gemälden von Meistern wie Albrecht Dürer, Pieter Bruegel der Ältere, Tizian, Correggio und vielen mehr. Der Schwerpunkt des Sammlerinteresses lag auf niederländischen und italienischen Werken. Seine Ambitionen erstreckten sich aber auch auf Grafik, Skulptur und Kunsthandwerk.

Insbesondere begeisterte sich der Herrscher für die Steinschneidekunst. Ein Bericht des Naturwissenschaftlers und Hofarztes Rudolfs II., Anselm Boethius de Boodt, in „Gemma et lapidum Historia“ von 1609 besagt:

„Der Kaiser ist ein Liebhaber von Steinen, und zwar nicht einfach, weil er dadurch seine Würde und Erhabenheit zu mehren, sondern durch sie die Herrlichkeit Gottes ins Bewußtsein zu rücken hofft, die unaussprechliche Macht dessen, der die Schönheit der ganzen Welt in solch kleine Körper zusammendrängt und in ihnen die Anlagen aller anderen Dinge der Schöpfung vereint.“

Dieses Interesse an Gemmen und Mineralien passte in Rudolfs II. pansophisches Weltbild: Dabei wird alles, auch die physische Erscheinungswelt der Natur, als Teil eines universalen Systems begriffen. Deshalb hatten es Rudolf sämtliche Erscheinungen der Natur angetan – er beschäftigte eigene Hofmaler, die Naturabbildungen und Tierdarstellungen schufen. Im Inventar von 1607 bis 1611 listete Daniel Fröschl (1563–1613), Hofmaler und Verwalter der kaiserlichen Sammlungen, an Naturalien Chamäleons, Krokodile, Fische, einen Paradiesvogel und viel anderes Getier auf. Wenn kein Präparat aufzufinden war, ließ Rudolf II. das entsprechende Tier malen. In seinen Sammlungen fanden sich sogar Abbildungen von Einhörnern, Drachen und der Alraune. Anhand der Alraune und der kunstvoll gefassten Bezoarsteine zeigt sich die Mischung aus wissenschaftlichem Interesse und magischen Vorstellungen, die charakteristisch für Rudolfs II. Sammlertätigkeit war.

Mechanische Kunstwerke und Automaten mit beweglichen Elementen faszinierten die Habsburger besonders, Rudolf II. beschäftigte dafür etwa den berühmten Uhrmacher Jost Bürgi an seinem Hof.

Kuratiert von Alena Volrábová, Direktorin der grafischen Sammlungen der Národní Galerie in Prag, und Xavier Salmon, Direktor der grafischen Abteilung, Louvre-Museum.
Wissenschaftlicher Kurator: Philippe Malgouyres, Chefkurator der Abteilung für Kunstkammer und Olivia Savatier, Kuratorin der Abteilung für Grafik, Louvre-Museum

 

Bilder

  • Adriaen de Vries, Kaiser Rudolf II. zu Pferd, um 1603 (Musée du Louvre, Paris, Département des Arts graphiques, RF 54764, Recto)
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.