Als Untergattung der Porträtmalerei zählen Selbstporträts zu einem Hauptsujet der Kunst. Sie geben Auskunft über die Frage, wie Künstlerinnen und Künstler sich sehen beziehungsweise gesehen werden wollen. In künstlerischen Selbstbildnissen werden Momente der Introspektion, der Selbstbehauptung, aber auch der Wunschvorstellung verhandelt. Gleichzeitig handelt es sich um signifikante Zeugnisse über die Rolle der Künstlerinnen und Künstler in ihrer jeweiligen Zeit.
Deutschland | Emden:
Kunsthalle Emden
4.3. – 3.9.2023
Die Ausstellung „HIER BIN ICH!“ richtet den Fokus auf weibliche Repräsentationsformen im 20. und 21. Jahrhundert. Aufgegriffene Themen wie Schwangerschaft, Mutterschaft, Identitätsfragen und Maskeraden, aber auch ein das männliche Selbstbildnis imitierender und gar persiflierender Impetus verdeutlichen, dass innerhalb des Künstlerinnenselbstporträts ein starkes gesellschaftliches Potential zur Verhandlung der Rolle der Frau liegt.
Die Ausstellung spannt den Bogen von Paula Modersohn-Becker und Lotte Laserstein über Marina Abramović, Joan Jonas und Cindy Sherman bis hin zu jüngeren Positionen wie Martine Gutierrez und Bunny Rogers.