Fernand Léger
Wer war Fernand Léger?
Fernand Léger (Argentan 4.2.1881–17.8.1955 Gif-sur-Yvette bei Paris) war ein französischer Maler, Bildhauer, Grafiker, Keramiker und Filmregisseur, dessen Werk im Umfeld des Kubismus entstand.
Kindheit
Fernand Léger wurde am 4. Februar 1881 in Argentan geboren.
Werke
Den jungen Fernand Léger faszinierten die moderne Technik und die Dynamik der Großstädte. Vor allem seine nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Gemälde bringen eindrucksvoll zum Ausdruck, wie sich im Zuge der Modernisierung die Sinneseindrücke verändert hatten. Léger reagierte auf diese Herausforderung, indem er die „Magie des täglichen Objekts“ zum Leitmotiv seines Schaffens machte.
1914 war Léger zur Erkenntnis gelangt, dass alles in der Natur auf den Grundformen von Kubus, Kegel und Zylinder aufgebaut ist. Obwohl er gane Kompositionen aus Röhren, Quadern, Kugeln und Scheiben aufbaute, ergibt ihre Körperlichkeit meist keinen Sinn. Die freie Gruppierung der Formen sah Léger als bildnerisches Gegenstück „zum kurzatmigen, zersplitterten Leben der Gegenwart“. Die farbigen Gegensätze und der akzentuierte Gebrauch von Hell und Dunkel gleichen für ihn Dissonanzen, mit denen sich der Ausdruck steigern ließ.
Ballet méchanique [Mechanisches Ballett] (1924)
Der Film ist eines der einflussreichsten experimentellen Werke der Filmgeschichte. Als einziger Film, der direkt von Fernand Léger gedreht wurde, zeigt er seine Beschäftigung mit der mechanischen Welt in den 1920ern. In Légers Vision hat dieses mechanische Universum jedoch ein sehr menschliches Gesicht. Die von Dudley Murphy, einem amerikanischen Fotografen und Filmemacher, fotografierten Objekte werden durch die Kamera und durch die Schnittrhythmen und Nebeneinanderstellungen verwandelt. In Ballet méchanique verbinden sich Wiederholung, Bewegung und vielfältige Bilder, um die Uhrwerkstruktur des Alltagslebens zu beleben und ihr eine ästhetische Existenzberechtigung zu verleihen. Die visuellen Freuden von Küchengeschirr – Schneebesen und Trichter, Kupfertöpfe und -deckel, verzinnte und geriffelte Backformen – werden mit Bildern einer Frau kombiniert, die einen schweren Sack auf der Schulter trägt und wie Sisyphus (aber durch einen filmischen Sinn für Witz) dazu verdammt ist, eine steile Treppe in einer Pariser Straße immer wieder hinaufzusteigen. Die dynamischen Qualitäten des Films und seine Fähigkeit, die Themen des kinetischen 20. Jahrhunderts auszudrücken, erreichen in diesem frühen Meisterwerk der modernen Kunst ein bemerkenswertes Niveau.
Léger und die geometrische Ordnung
Nach dem Ersten Weltkrieg dominierte in Légers Schaffen der technologische Fortschrittsgedanke des Maschinenzeitalters. Fernand Léger äußerte dazu:
„Der moderne Mensch lebt mehr und mehr in einer vorwiegend geometrischen Ordnung. Alles, was er auf mechanischem und industriellem Weg schafft, wird von geometrischen Gegebenheiten bestimmt.“