Hamburg | Hamburger Kunsthalle: KUNST UM 1800 Legendärer Ausstellungszyklus revisited | 2025/26

Die Ausstellungsreihe revidierte Narrative der europäischen Kunstgeschichte, indem sie Themen und Künstler ins Zentrum stellte, die mit den Konventionen ihrer Zeit brachen: Ossian, Caspar David Friedrich, Johann Heinrich Füssli, William Blake, Johan Tobias Sergel, William Turner, Philipp Otto Runge, John Flaxman und Francisco de Goya. Allesamt gelten sie als bedeutendste Künstler des Revolutionsklassizismus und der Romantik, arbeiteten in einer politisch-gesellschaftlichen Umbruchsphase und veränderten den Lauf der Kunstgeschichte.

Die Ausstellung „KUNST UM 1800“ wird die historischen Displays, die unter der Regie des damaligen Direktors Werner Hofmann entstanden, aus einer gegenwärtigen Perspektive kommentieren und aktualisieren. Dazu werden über 50 Gemälde, Bücher und grafische Arbeiten der Sammlung der Kunsthalle aus der Zeit um 1800 im Zusammenspiel mit ausgewählten Leihgaben und Werken zeitgenössischer Künstler:innen gebracht.

In drei Abschnitten wird „KUNST UM 1800“ Themen wie Träume, politische Landschaften und revolutionäre Energien aus der Jetztzeit betrachten. Darüber hinaus werden Aspekte, die in den Shows der 1970er Jahre fehlten oder nur ansatzweise zum Vorschein kamen, jedoch für die Zeit um 1800 relevant sind, betont: Feminismus, jüdische Kultur und People of Colour.

Ausstellungsort ist – wie damals – der Kuppelsaal im Obergeschoss des 1919 eingeweihten An- und Erweiterungsbaus. Er wurde in den 1970er Jahren als zentraler „Denk-Raum“ sowie kuratorisches Experimentierfeld genutzt. Die Ausstellungsarchitektur gestaltet der Bildhauer Marten Schech aus Berlin in Form einer skulpturalen Intervention.

Bilder

• François Gérard, Ossian am Ufer der Lora beschwört die Geister beim Klang der Harfe, um 1811, Öl auf Leinwand, 211 × 221 cm (Hamburger Kunsthalle © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford)
• Auguste Desperet, Dritter Ausbruch des Vulkans von 1789, 1833 (Privatsammlung, Hamburg)