Die Albertina widmet Keith Haring (1958–1990), der 2018 60 Jahre alt geworden wäre, eine umfassende Retrospektive.
Österreich / Wien: Albertina
16.3. – 24.6.2017
Zeichnen – aber an der Wand (!) – war und ist das Markenzeichen des jung verstorbenen US-Künstlers Keith Haring (1958–1990). Er wurde einem größeren Publikum bekannt, nachdem er in den 1980er Jahren begonnen hatte, comicartige Zeichnungen und Graffiti in der New Yorker U-Bahn zu hinterlassen. Der aufstrebende Künstler nutzte hierfür einfach leere Werbefläche, die er mit weißer Kreide und sozialkritischen Bildern verzierte. Die anfangs nur ephemer gedachten Bilder wurden aufgrund ihres Witzes und ihrer Aussage rasch zu bekannten Kunstwerken im öffentlichen Raum. Die heute begehrten Sammlerstücke mit den comicartigen, hochstilisierten Figuren sind daher hauptsächlich in Fotografien seines Künstlerfreundes Tseng Kwong Chi erhalten, nur wenige Originale sind erhalten. Keith Harings Grafitti beschäftigen sich mit Krieg, Rassismus, falschen Göttern, Drogen und AIDS.
„Ich begann figurative Zeichnungen zu machen, nachdem ich für fast fünf Jahre nur abstrakt gemalt hatte, und zum ersten Mal schien es, dass ich etwas gemacht hätte, das sinnvollerweise in die Öffentlichkeit gehörte, weil es eine Art von kommunikativer Kraft hatte. [Es] schien, als ob sie [die Zeichnungen] an Plätzen sein sollten, wo sie Menschen sehen und über sie nachdenken konnten.“1 (Keith Haring, 25.9.1987)