Artemisia Gentileschis langer Aufenthalt in Neapel, dokumentiert zwischen 1630 und 1654 und nur durch eine Reise nach London zwischen 1638 und 1640 unterbrochen, ist ein grundlegendes Kapitel in der Kunstentwicklung und Biografie der Malerin (→ Artemisia Gentileschi: Biografie). Zudem war Artemisia noch nie Gegenstand einer so umfangreichen monografischen Ausstellung in Neapel.
Italien | Neapel: Gallerie d'Italia
3.12.2022 – 19.3.2023
Der Rundgang führt durch einen thematischen wie ikonografischen Bogen, der den chronologischen Bogen von Artemisias Aufenthalt in Neapel abdeckt. Der enorme Erfolg der Künstlerin in der Hauptstadt des Vizekönigreichs soll nachgezeichnet und ein zuverlässiges Bild von der künstlerischen Bedeutung des komplexen historischen Moments entworfen werden. Tatsächlich hat Artemisia in Neapel eine florierende Werkstatt eingerichtet. Die Malerin arbeitete mit den besten lokalen Künstlern zusammen, darunter Massimo Stanzione, Onofrio Palumbo oder Bernardo Cavallino. Sie griff bereits erprobte Bildthemen, hauptsächlich Darstellungen weiblicher Heldinnen wie Judith oder Kleopatra, auf und brachte diese mit unzähligen Variationen und unternehmerischen Methoden auf den Markt.
Die Ausstellung in der neuen Gallerie d'Italia in Neapel ging eine eingehende Studie der monografischen Ausstellung voraus, welche der Künstlerin Artemisia Genteileschi in der National Gallery in London im Jahr 2020 gewidmet war (→ London | National Gallery of Art: Artemisia Gentileschi). Gabriele Finaldi und die Kuratoren Antonio Ernesto Denunzio und Giuseppe Porzio unterstützten das Projekt großzügig.
Die Präsentation entstand in Zusammenarbeit mit der National Gallery of London sowie dem Museum und Real Bosco di Capodimonte, dem Staatsarchiv von Neapel und der Universität von Neapel L'Orientale. Die Gallerie d‘Italia präsentiert eine sorgfältige Auswahl von Werken aus Kirchen wie aus privaten, italienischen und internationalen Sammlungen.